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Besonderheit - Bäderarchitektur |
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Häufig handelt es sich um zwei- bis viergeschossige Bauten, deren Fassaden Balkone und Veranden besitzen. Größere Villen haben vorspringende Fassadenteile (Risalite) in der Mitte und an den Ecken. Es dominieren große Rundbogen- oder Rechteckfenster, die gelegentlich von Halbsäulen oder Pilastern flankiert werden. Dreiecksgiebel und gelegentlich auch geschweifte Giebel oder kleine Türmchen schließen die Dachgeschosse ab. Jugendstilornamente kommen als Kapitellschmuck vor, oft mit maritimen oder floralen Motiven.
Am häufigsten sind die Fassaden in weiß getüncht, weshalb die Kurbäder gelegentlich auch „weiße Perlen“ genannt werden. Auffällig springen in derartigen weißen Ensembles die seltenen nicht-weißen Pendants (Beispielsweise Bordeauxrot, Olivgrün, Beige, Blau) ins Auge. Insgesamt sehen die Bauten eher filigran aus, und oft handelt es sich um Holzbauten mit einem Kern aus Stein. Ganze Ensembles in Weiß und vereinzelt in getönter Farbe gibt es in Heiligendamm, Heringsdorf und Ahlbeck auf Usedom und in Kühlungsborn.
Berühmte Beispiele für Ensembles in Bäderarchitektur befinden sich vor allem an der mecklenburgischen und pommerschen Ostseeküste. Besonders auf der Insel Usedom, in den Kaiserbädern am Strand zwischen Bansin, Heringsdorf, Ahlbeck und Swinemünde und in Zinnowitz; und auf der Insel Rügen, vor allem in Sassnitz, Sellin, Binz und Göhren. Auch im ältesten deutschen Seebad Heiligendamm nahe Bad Doberan wurden Bauten dieser Epoche errichtet und sind noch zahlreich erhalten, das Ensemble ist als Perlenkette der weißen Stadt am Meer bekannt.
Eines der ältesten Gebäude der Bäderarchitektur ließ Georg Bernhard von Bülow 1845 in Heringsdorf errichten, die Villa Achterkerke. Eines der kunsthistorisch bedeutendsten Bauwerke ist dort (vor allem wegen seines Glasmosaiks im Giebel) die 1883 von Antonio Salviati gebaute Villa Oechsler.
Manche Bädervillen sind durch Elemente von alpenländischen Blockhütten oder auch russischen Holzhäusern gekennzeichnet, vor allem die sogenannten Wolgasthäuser. Dabei handelt es sich um die ersten Fertighäuser der Welt, die zwischen 1868 und 1910 von der „Wolgaster Actien-Gesellschaft für Holzbearbeitung“ in der Stadt Wolgast vor der Insel Usedom gefertigt wurden. Die Firma baute vor allem Chalets für Bauherren in der ganzen Welt, insbesondere für Grundstückseigentümer auf Usedom und Rügen – und auch am Berliner Wannsee.
Gebäude im Stile der Bäderarchitektur finden sich vereinzelt auch an der Nordseeküste, etwa mit dem Kurhaus (Conversationshaus), dem Kurhotel und dem Haus Schiffahrt auf Norderney. Sie sind im Gegensatz zu den Ostseebädern weniger filigran gestaltet und oft durch massigere Formen und großzügige Proportionen gekennzeichnet.
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25.11.2017: Wir waren mit dem geliehenen Pkw vom Stellplatz in Dranske hier. Da sind sehr schöne Gebäude darunter in einem hervorragenden Zustand.
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Burgen/Schlösser - Jagdschloss Granitz |
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Die Granitz gehörte seit 1472 den Herren zu Putbus. Graf Moritz Ulrich I. ließ 1726 auf einer Waldlichtung das zweigeschossige Jagdhaus „Solitüde“ mit zwei freistehenden Pavillons errichten. 1730 entstand in der Nähe, auf der höchsten Erhebung der Granitz, dem 107 m ü. NN hohen Tempelberg, ein zweistöckiges Belvedere in Fachwerkbauweise, das sich zu einem beliebten Ausflugsziel entwickelte. Dieses wurde 1810 abgerissen, um an seiner Stelle einen neuen Aussichtsturm in Form eines mittelalterlichen Bergfrieds zu errichten. Dieses Vorhaben blieb jedoch unausgeführt. Stattdessen wurde zunächst das Jagdhaus 1814 im neogotischen Stil modernisiert.
Das Jagdschloss war bis zum Jahr 1944 im Besitz der Familie von Putbus und stand nach der Inhaftierung von Malte von Putbus unter Verwaltung der Nationalsozialisten. Endgültig wurde es im Zuge der ostdeutschen Bodenreform enteignet und befindet sich bis heute in staatlicher Hand. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs gingen 1945 viele Einrichtungsgegenstände verloren; einiges Kunstgut wurde in das Berliner Gemäldedepot der Dienststelle für die Verwaltung sowjetischen Vermögens in Deutschland gebracht und 1953 an die Staatlichen Museen Berlin übergeben. Von 1983 bis 1990 wurde das Schloss umfassend restauriert und das Inventar im alten Stil ergänzt.
Bestrebungen des Sohnes von Malte von Putbus, Franz Fürst zu Putbus (1927–2004), den Familienbesitz zurück zu erlangen, scheiterten vor Gericht. Das Gebäude wird heute als Museum genutzt.
Die Anlage wurde nochmals zu Beginn des 21. Jahrhunderts mit einem Kostenaufwand von 7,9 Millionen Euro saniert.
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Profanbauten - Forsthaus Prora |
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Auf dem Gelände des Naturerlebniszentrums steht das Forsthaus Prora, das wahrscheinlich zwischen 1836 und 1867 geplant und errichtet wurde und Sitz des Försters des Fürsten zu Putbus war. In der DDR wurde es als Sitz der Forstverwaltung genutzt. Bis 1992 hatte es noch Mieter, anschließend verfiel es zusehends. Das Forsthaus wurde 2013 komplett saniert.
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Profanbauten - Kurhaus |
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Berliner Bankiers investierten mit der „Ostseebad Binz AG“ in den Ausbau des Seebades und ließen ein Kurhaus bauen, das am 22. Juli 1890 eröffnet wurde. Zu den ersten Gästen gehörte Kaiserin Auguste Viktoria. Das aus Fachwerk gebaute Haus brannte am 1. Mai 1906 ab. Im Sommer 1907 beschloss der Gemeinderat, den Neubau des Kurhauses aus Stein nach den Plänen des Berliner Baumeisters Otto Spalding. Das Gebäude wurde zu einem Wahrzeichen des Seebades.
In den 1920er Jahren verkaufte die Gemeinde das Kurhaus zusammen mit dem Hotel Kaiserhof für 165.000.000 Reichsmark an Adalbert Kaba-Klein. Das Kurhaus mit Varieté, Kasino und Kakadu-Bar besuchten zu dieser Zeit wohlhabende Gäste wie Industrielle, Ärzte, Juristen und Künstler.
Die Nationalsozialisten betrieben die Enteignung von Kurhaus-Inhaber Kaba-Klein. Im Zuge der „Arisierung“ wurde 1938 das Kurhaus an deutsche Zwangstreuhänder übergeben und später verkauft. Mit dem Beginn des Zweiten Weltkrieges 1939 nahm die Zahl der Urlauber ab, später suchten auch Bombenopfer und Flüchtlinge Zuflucht in Binz. Das Kurhaus hatte den Krieg unbeschädigt überstanden und russische Soldaten und Flüchtlinge wurden einquartiert. Der vertriebene Besitzer Kaba-Klein kehrte zurück, das Landgericht Greifswald sprach ihm das Kurhaus wieder zu. Weil Kaba-Klein angeblich Verpflegungsrationen der Bergleute an Schweine verfütterte, wurde er im Rahmen der Aktion Rose 1953 enteignet und zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt. 1955 übernahm die NVA das Kurhaus als Erholungsheim für Offiziere und länger dienende Soldaten.
In den 1960er Jahren übernahm das Reisebüro der DDR das Kurhaus. Damit stand es auch für alle Binzer Gäste wieder offen. Die Terrasse wurde wieder mit Gastronomie bewirtschaftet und ein Intershop entstand. Im Kurhaus-Saal fanden Großveranstaltungen wie SED-Konferenzen und die Eröffnung der Fährverbindung Mukran–Klaipėda statt.
Nach der Wende gehörte das Kurhaus zur „Travel Gruppe“ in Berlin, die aus den ehemaligen Reisebürohotels entstanden ist. Die Resort Hotel GmbH kaufte später die Hotels von der Treuhand, die Travel Charme GmbH übernahm den Betrieb. Nach den ursprünglichen Plänen des Baumeisters Spalding wurde das Kurhaus rekonstruiert und modernisiert. Zugleich wurde der Kaiserhof neu gebaut und durch Lobby und Café Glashaus mit dem Kurhaus verbunden. Als erstes Hotel Mecklenburg-Vorpommerns erhielt es die Auszeichnung „Fünf-Sterne-Superior“. Diese Auszeichnung gab das Hotel im Jahr 2012 zurück und ist seit dem nicht mehr nach der offiziellen Hotelsterne-Einstufung des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands zertifiziert.
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25.11.2017: Wir waren mit dem geliehenen Pkw vom Stellplatz in Dranske hier. Ein sehr schönes Gebäude und toll saniert.
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Profanbauten - Kraft durch Freude (KdF)/Prora |
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Prora ist ein Ortsteil der Gemeinde Binz auf Rügen. Er liegt direkt an der Ostseeküste im Zentrum der Prorer Wiek und ging aus dem zwischen 1936 und 1939 gebauten, jedoch unvollendet gebliebenen KdF-Seebad Rügen hervor. Im Komplex sollten durch die Organisation Kraft durch Freude (KdF) 20.000 Menschen gleichzeitig Urlaub machen können. Der Beginn des Zweiten Weltkrieges 1939 verhinderte die Fertigstellung als Seebad. Stattdessen wurde Prora zu einer Keimzelle der Nationalen Volksarmee (NVA) und ein herausragender Ort im Kalten Krieg; untrennbar verknüpft mit der Entwicklung der DDR – von der verdeckten Aufrüstung seit 1949 bis zur Friedlichen Revolution im Jahr 1989. Der Name leitet sich von der Prora, einer bewaldeten Hügelkette im südlichen Teil der Schmalen Heide ab.
Der „Koloss von Prora“ ist der Kern des Komplexes und bestand aus ursprünglich acht auf einer Länge von 4,5 Kilometern entlang der Prorer Wiek aneinandergereihten baugleichen Blöcken. Drei Blöcke wurden zwischen 1945 und 1949 bis auf wenige Segmente zerstört. Es verblieben fünf Blöcke auf einer Länge von etwa 2,5 Kilometern, die um 1950 unter den Vorzeichen des „Kalten Krieges“ zur „monumentalsten Kasernenanlage der DDR“ um- und ausgebaut wurden. Über vier Jahrzehnte hinweg wurde das Gelände militärisch genutzt. Prora wurde zum Sperrgebiet.
Nach 1990 wickelte die Bundeswehr den Militärstandort ab. Nach anfänglicher ziviler Zwischennutzung verfiel ein Großteil der ehemaligen Kasernen. Seit 2004 werden die Blöcke einzeln veräußert und zu Wohn- und Hotelanlagen umgestaltet. Die Nachkriegs- und DDR-Geschichte des Ortes spielte in der offiziellen Erinnerungskultur nach 1990 zunächst kaum eine Rolle. Seit 2008 wird sie gemeinsam mit jener des geplanten KdF-Bades aufgearbeitet
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Sakralbauten - Dorfkirche-Binz |
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Die Dorfkirche Binz wurde 1911–1913 im neugotischen Stil als Ableger der St.-Johannes-Gemeinde in Zirkow errichtet. Der Neubau hatte reichen Zulauf aus dem Badeort Binz, während das sieben Kilometer entfernte Zirkow weniger attraktiv war. Im Jahr 2003 wurden die beiden Gemeinden Binz und Zirkow zusammengelegt, das Pfarramt befindet sich in Binz.
Die Ausstattung der Kirche in Binz stammt aus Bethel. Die zweimanualige Grüneberg-Orgel wurde 1913 geliefert (Opus no. 666) und 1985 und 2000 von Rainer Wolter überholt und restauriert. Die drei Kirchenglocken wurden in Bochum gegossen.
Der Innenanstrich der Kirche mit Ölfarbe von 1934 stellte sich als ungünstig für das Raumklima heraus, da das Schwitzwasser nicht von den Wänden absorbiert werden konnte. Erst im Frühjahr 2000 wurde neu verputzt. Ein Neuanstrich steht noch aus und soll von Spendengeldern finanziert werden.
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Sonderbauwerke - Seebrücke-Binz |
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Die erste Seebrücke entstand in Binz 1902 als 560 Meter langes Bauwerk aus Holz. Anlass für den Bau war das Bestreben der Gemeinde, den zu dieser Zeit überwiegend per Schiff ankommenden Besuchern das mühsame Umsteigen und Verladen des Gepäcks auf kleinere Boote zu ersparen. Mit Einweihung der Seebrücke am 22. Juli 1902 konnten nun auch größere Schiffe unmittelbar anlegen. Das Bauwerk erhielt eine elektrische Beleuchtung, für die der Strom mit Hilfe einer Dampfmaschine in der Nähe des Binzer Kurhauses erzeugt wurde. Außerdem gab es ein Restaurant am Brückenkopf. Bereits wenige Jahre später wurde der Bau in der Nacht vom 30. zum 31. Dezember 1904 bei einem Sturmhochwasser zerstört. 1906 entstand an derselben Stelle ein Neubau, der 1910 den Namen „Prinz-Heinrich-Brücke“ erhielt.
Am 28. Juli 1912 brach unter der Last der zahlreichen Besucher beim Anlegen des Dampfers „Kronprinz Wilhelm“ ein Balkon und riss 50 Menschen in das Wasser, 17 Menschen kamen dabei ums Leben. Als Konsequenz aus diesem Unglück wurde am 19. Oktober 1913 die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) gegründet.
Mit Eröffnung des Rügendamms 1936/37 und dem Ausbau des Straßennetzes auf der Insel verloren die Seebrücken an Bedeutung und wurden nun fast ausschließlich als Touristenattraktion genutzt. Mangelnde Werterhaltung und Verwitterung führten 1942 zum Einsturz des Bauwerks, welches auch in der Nachkriegszeit nicht wieder aufgebaut wurde. Erst nach der politischen Wende beschloss man den Neubau einer Seebrücke in Binz. Die neue 370 Meter lange Seebrücke wurde am 21. Mai 1994 eingeweiht. Sie ist 3 Meter breit und hat am Brückenkopf eine Wassertiefe von etwa 4 Meter. Heute dient sie als Anlegestelle für Ausflugsschiffe. Alljährlich findet hier das Brückenfest mit Höhenfeuerwerk statt.
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25.11.2017: Wir waren mit dem geliehenen Pkw vom Stellplatz in Dranske hier.
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