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Profanbauten - Altes Rathaus |
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Nachdem das am Ledermarkt gelegene Rathaus 1483/84 einem Brand zum Opfer gefallen war, erwarb die Stadt zwei Wohngebäude, um sie als Rathaus zu nutzen. Die beiden Gebäude wurden mit einem Torhaus verbunden. Als Dinkelsbühl seine Reichsunmittelbarkeit verloren hatte und 1806 zum Königreich Bayern kam, war das Rathaus zu groß geworden. Im Jahr 1855 zog die städtische Verwaltung in die ehemalige Sternwirtschaft an der Segringer Straße 30. Ab 1887 wurde das Gebäude als Schulhaus genutzt.
Das ehemalige Patrizierhaus ist eine dreigeschossige Vierflügelanlage mit Sattel- und Krüppelwalmdach. Der unverputzte Quaderbau besitzt ein Spitzbogenportal und eine Freitreppe. Eine durchgreifende Umgestaltung und Erweiterung erfolgte im 16. Jahrhundert. Nach einem Brand im Jahr 1919 erfolgte der Wiederaufbau.
Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten beherbergt das Alte Rathaus heute das Haus der Geschichte Dinkelsbühl – Von Krieg und Frieden. Das am 18. Oktober 2008 eingeweihte Museum stellt anhand von 600 Exponaten die Stadtgeschichte dar.
Homepage mit Öffnungszeiten und Eintrittsinformationen.
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09.10.2019: Das Gebäude tanzt komplett aus der Reihe der übrigen Gebäude. Hier befindet sich auch die Touristeninfo.
10.10.2019: Heute waren wir in dem Stadtmuseum. Sehr interessante Ausstellung.
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Profanbauten - Deutsches Haus |
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Das Deutsche Haus am Weinmarkt in Dinkelsbühl ist ein Fachwerkhaus, im Kern aus dem 15. Jahrhundert mit einer Fassade aus der Spätrenaissance 1593/94. Es ist das Stammhaus der Grafen von Drechsel und der Freiherren Drechsel von und zu Unterdeufstetten. Im Haus befindet sich heute ein Hotel mit Restaurant.
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10.10.2019: Eins der wenigen Fachwerkhäuser und dann noch sehr gut anzusehen.
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Profanbauten - Heilig-Geist-Spital |
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Das ehemalige Heilig-Geist-Spital ist ein großer Baudenkmal-Komplex an der Dr.-Martin-Luther-Straße in der Altstadt. Bei der Gründung lag das damals noch recht kleine Hospital der Heiligen Maria und des Heiligen Geistes außerhalb des ältesten staufischen Mauerrings der Reichsstadt Dinkelsbühl. Nach der spätmittelalterlichen Stadterweiterung und dem Bau der die Vorstädte umfassenden Stadtmauer liegt es mit seinen 8.500 Quadratmetern Fläche im nordöstlichen Mauerwinkel am Rothenburger Tor und bildet bis heute eine Art abgegrenztes Stadtquartier, dessen denkmalgeschützte Gebäude recht unterschiedliche weltliche Funktionen haben.
Um 1280 wurde das Spital Heilige Maria und Heiliger Geist gestiftet. Damals lag es vor dem alten Rothenburger Tor außerhalb der Stadt, das heißt nördlich vor der ersten staufischen Stadtbefestigung. Ab 1380 wurde die Anlage umfangreich umgebaut und auch durch Neubauten erweitert. Seitdem ist der Spitalhof östlich von dieser Stadtmauer und westlich von der nach Norden verlängerten Straße des Weinmarkts, die heute Dr.-Martin-Luther-Straße heißt, begrenzt.
Mit seiner langen, ockerfarbigen Front aus einstigem Pfründehaus, der integrierten Spitalkirche, der ehemaligen Friedhofsmauer und der Tormauer sowie dem Altenpflegeheim prägt es die Dr.-Martin-Luther-Straße. Die Gebäudegruppe des Spitals liegt im leicht ansteigenden Gelände zum Rothenburger Torturm und fällt stark zur Wörnitzniederung (Bleiche) ab.
Die Säkularisation von 1802/1803 war ein großer Einschnitt und beendete die Funktion des Spitals als geistliche Institution. Im Laufe der Zeit musste die Stadt die vorhandenen Gebäude sinnvoll nutzen, ohne sie durch allzu störende Um- und Neubauten zu verändern. Das ist wohl gelungen, denn es gibt noch viele denkmalgeschützte Baudenkmäler in diesem Stiftsbereich. Einige dislozierte Denkmalobjekte wurden dort wie in einem Freiluftmuseum untergebracht.
Die Spitalkirche hat eine bewegte Bau- und Umbaugeschichte. Sie wurde um 1280 als Hospitalkirchensaal erbaut, um 1310 gab es eine Chor- und Schifferweiterung, um 1445 entstand der heutige Bau. Aus dem Jahr 1537 stammt der evangelische einmalige, ursprüngliche Schrift-Bild-Altar. Nach dem Verbot des evangelischen Gottesdienstes durch den katholischen Rat ab 1555 war die Spitalkirche erst seit 1567 wieder evangelisch.
1771–1774 wurde das Innere zu einer klassizistisch beeinflussten Spätrokokokirche mit doppelten Emporen und einem Muldengewölbe umgestaltet. Das für eine evangelische Kirche seltene Deckengemälde, das Predigtfresko „Erlösung“, wurde 1774 von Johann Nepomuk Nieberlein aus Ellwangen angefertigt. Sie war die Hauptkirche der Protestanten in Dinkelsbühl, bis 1843 die St.-Pauls-Kirche fertiggestellt war. Seitdem ist sie die zweite Pfarrkirche der Evangelisch-Lutherischen Pfarrgemeinde.
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10.10.2019: Die einzelnen Gebäude werden heute sehr unterschiedlich genutzt. Die Spitalkapelle ist verschlossen und was man von außen erkennen kann, sieht es nicht so aus als ob sie noch genutzt wird.
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Sakralbauten - St.-Georgs-Kirche |
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1448 wurde der Grundstein des heutigen Baus gelegt; dies belegt eine Inschrift an einem Chormittelpfeiler außen.
Zwischen der Bauinschrift und der Konsole mit der Baumeisterbüste Nikolaus Eselers befindet sich eine einzigartige Doppelsonnenuhr, die älteste Ost-Sonnenuhr Europas, die um 1450 entstand. Um in der Bauphase die Kirche weiterhin nutzen zu können, wurden erst der Chor und später das Langhaus mit ihren Nachfolgebaueinheiten umbaut und dann abgerissen. 1469 wurde die neue Westfassade erstellt; ein geplanter neuer Turm an der Nordseite ist nur als Stumpf ausgeführt. Auch der Dachstuhl wurde in zwei Abschnitten errichtet, zuerst der westliche Teil über dem Langhaus und erst 20 Jahre später der östliche über dem Chor. Noch vor Beginn der Einwölbung 1492 weihte der Augsburger Weihbischof Ulrich am 17. Oktober 1488 die Kirche. Nach 51 Jahren Bauzeit konnte die Kirche im Jahre 1499, zwei Jahre nach der Weihe des Hochaltars, als vollendet erklärt werden.
Die St.-Georgs-Kirche besitzt eine Vorhalle, die sich fensterlos an den Eingang zur Kirche anschließt. Das Kircheninnere zeigt sich als dreischiffige Hallenkirche, bei der alle drei Schiffe die gleiche Höhe besitzen. 22 freistehende achteckige Pfeiler, die das Netzgewölbe tragen, trennen Haupt- und Nebenschiffe. Über dem Mittelschiff befindet sich eine Segmentbogentonne, die Seitenschiffe überspannt jedoch eine Spitzbogentonne. Das Langhaus zählt zehn Joche bis zum Binnenchor, der die Form eines halben Sechseckes besitzt. Dahinter findet man den Chorumgang, der mit sechs Flächen eines Zwölfecks ausgeführt ist. Der Übergang von den Seitenschiffen in den Chorbereich ist nahezu nahtlos. Lediglich eine leichte Bodenerhöhung betont den inneren Chorbereich etwas. Im Chorumgang stellen die stärker ausgeführten Gurtrippen zwischen den Wandpfeilern und den gegenüberstehenden vier Pfeilern des Binnenpolygons, die das Gewölbe in drei fünfeckige Felder gliedern, eine Besonderheit dar.
Gegenüber der Orgel befindet sich der 1636 gestiftete Hochaltar, der 1642 fertig gestellt und während der Restauration 1856 durch neugotisches Schnitzwerk ersetzt wurde. Der heutige Hochaltar wurde 1892 errichtet und integriert das originale Altarbild, das eine gotische Kreuzigungsgruppe zeigt und um 1490 datiert wird. Hierbei fällt die Verbindung von Malerei und Plastik auf: Das Kruzifix tritt aus dem gemalten Altarbild hervor und teilt somit das Bild in vier Felder. Das Altarrelief zeigt den Heiligen Georg mit Drachen, und hat wie auch die Predella, Nürnberg und Dormitz zum Vorbild. Die Predella zeigt die Geburt Christi und die Anbetung der Könige.
Die Kanzel mit sechseckigem Kelch, dessen Brüstung auf einem Spitzbogenfries ruht, schließt auf einem achteckigen Fuß ab. Die Ecken der Brüstung zieren die vier Kirchenväter. Dazwischen befinden sich die Symbole der Evangelisten. Insgesamt ist die Kanzel mit reichhaltigem Ziermaßwerk versehen. Der Sandsteinkanzel wurde 1869/70 eine Steintreppe angefügt.
Die Hauptorgel des Münsters wurde 1997 von der österreichischen Orgelbaufirma Rieger (Schwarzach/Vorarlberg) gebaut. Das Instrument mit rund 14 Metern Höhe verfügt über 58 Register auf drei Manualen und Pedal.
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09.10.2019: Ein beeindruckendes Gebäude durch seine extreme Höhe und dem spätgothischen Baustil.
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Sakralbauten - St.-Pauls-Kirche |
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Die Geschichte der „Protestantischen Hauptkirche“ begann im Jahr 1648. Nach dem Westfälischen Frieden erhoben die evangelischen Dinkelsbühler die Forderung auf gemeinsame Nutzung der St.-Georgs-Kirche. Da sie aber im „Normaljahr 1624“ katholisch war, blieb sie katholisch. Die Evangelischen erhielten die Spitalkirche. In einem Sondervertrag wurde ihnen erlaubt, sich auf eigene Kosten eine größere Kirche zu bauen. Daran konnte man aber infolge der Kriegsschäden nicht denken. Die evangelische Gemeinde richtete sich für eine gewisse Zeit in der viel zu kleinen Spitalkirche ein.
Die Klosterkirche der Karmeliter wurde 1839 abgebrochen, um Platz für den Bau der Hauptkirche zu schaffen. Sie wurde nach dem Plan des ansbachischen Civilbauinspektors Schulz im sogenannten „byzantinischen Styl“ errichtet. Aus der Klosterkirche stammt noch die südliche Langhauswand. Schon im Herbst 1840 waren die Grundmauern aufgeführt und das Dach gedeckt. Im Sommer 1843 wurde das Innere der Kirche vollendet.
Der „segnende Christus“ im Bogenfeld der Vorhalle grüßt die Kirchenbesucher. Er wurde 1842 vom Bildhauer Bernhard Afinger in Berlin entworfen und von Leopold Kießling in München ausgeführt.
Die Kanzel ist auf der linken Seite der Chornische an der Wand angebracht, neben ihr an der Wand ist ein großer Korpus (ohne Kreuz) befestigt, eine Art Kanzelkreuz.
Rechts von der Chornische hängt ein aufwendig gerahmtes Bild vom barmherzigen Samariter an der Wand, ein Pendant zur Kanzel.
Die Empore, die auf drei Seiten die Halle umzieht und auf der über dem Eingangsbereich die neue Orgel steht, wird von sehr schönen Säulen getragen, die korinthische Kapitelle aufweisen.
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09.10.2019: Ein interessanter Mix aus Historie und Moderne.
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Stadtbereich - Altstadt |
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Das „Europäische Kulturdenkmal“ Dinkelsbühl umfasst die Altstadt mit insgesamt 780 Häusern. Davon sind 77 % älter als ca. 350 Jahre, 44 % und damit fast die Hälfte der Häuser haben einen spätmittelalterlichen Baubeginn bis ca. 1500 – eine beispiellose Bilanz in Süddeutschland. Gut erforscht sind die Berufe der Hausbewohner ab ca. 1700.
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09.10.2019: Ein lebendes und noch gut genutztes Freilichtmuseum. Absolut sehenswert.
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Wehranlagen - Stadtbefestigung |
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Von der ehemals inneren Stadtbefestigung existieren noch heute divers Tortürme und Mauerrest, teilweise in Häusern integriert.
Nach 1372 begann man mit dem Bau der erweiterten Stadtbefestigung. Die jetzige Stadtmauer hat eine Länge von 2,5 km und umschließt etwa 33 ha. Sie zählte einschließlich der vier heutigen Tortürme zeitweise 27 Türme, hinzu kamen in erster Reihe vorgelagert mindestens 18 Zwingerstände. Die größtenteils verschwundene äußere Stadtmauer mit den äußeren Torbastionen hatte 13 Bauten. So besaß die Reichsstadt Dinkelsbühl zur Zeit des Dreißigjährigen Kriegs nahezu 60 Türme, Basteien und Tore. Die Erhaltung der Stadtmauer mit ihren Toren und Türmen ist das Verdienst König Ludwigs I. von Bayern und seiner denkmalpflegerischen Gesetzgebung von 1826. Auf diese Weise wurde das Erscheinungsbild der Altstadt Dinkelsbühls bewahrt. Strikte Bauvorschriften wie z. B. das Verbot von Leuchtreklame, eine vorgegebene Fenstergestaltung oder die zwingende Verwendung von Dacheindeckungen in roter Farbe sichern es auch für die Zukunft.
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09.10.2019: Die südöstlichen Wehrtürme haben wir schon gesehen. Dass sieht noch richtig mittelalterlich aus.
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Wirtschaftsanlagen - Wehrmühle Dinkelsbühl |
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Die Wehrmühle Dinkelsbühl ist eine alte Stadtmühle in der einstigen Stadtbefestigung.
Möglicherweise stand an der gleichen Stelle schon ein Vorgängerbau aus der Stauferzeit im 12. und 13. Jahrhundert. Als die Reichsstadt Dinkelsbühl 1378 das Privileg Kaiser Karls IV. erhielt, zwei Mühlen „bauen und setzen“ zu dürfen, wo immer die Stadt es wolle, wurde dieser Mühlbau errichtet. Er hatte an zwei Seiten einen Wassergraben. Das Mühlhaus hatte eine Giebelbreite von 16 m und eine -länge von 22 m. Die feldseitige Traufseite zum Inneren Stadtgraben hin ruht auf einem 3,50 m tiefen Fundament. Im Erdgeschoss befinden sich drei Schießscharten, einen Meter über dem ursprünglichen Fußboden beginnend, heute unter Putz. Das 2. Obergeschoss und der Giebel waren in Fachwerk ausgeführt. Der „alte Stadtmüller“ wird 1424 genannt. Eine stadtseitige Ecke der Mühle stieß an die Stadtmauer, wo sich der Mauereckturm Am Türlein befand. Um 1400 verband man die andere Ecke des Mühlhauses mit dem Nördlinger Torturm durch die Stadtmauer, sodass das Mühlhaus die Funktion des Wehrgangs übernahm.
Die Mühlradstatt, eine Umbauung des Mühlrads, ist über dem Auslauftor des Mühlgrabens mit dem Baujahr 1490 bezeichnet. Der Mühlbau hatte nun eine Gesamtlänge von 30 m. Das Wehrgangpflaster der Radstatt liegt 6 m hoch. Die 2 m hohe Brustmauer zeigt an der Langseite fünf, an den Seiten über dem Mühlgraben je drei Schießscharten. Im schrägen Verbindungsstück zum Mühlhaus sind zwei Ochsenaugen. Die zwei aus Sandsteinquadern erbauten Ecktürme sind bis zur Wehrganghöhe gefüllt, haben Kegeldächer und eine Gesamthöhe von 15,5 m.
Nach umfangreichen Renovierungen beherbergt das Gebäude heute das Museum 3. Dimension.
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10.10.2019: Das Gebäude ist sehenswert, das Museum interessiert uns eher weniger.
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