Burgen/Schlösser - Hultaby Slottsruin |
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Die Hultaby Slottsruin steht in strategisch günstiger Lage auf einem natürlichen Felsvorsprung am Südufer des Norrasjön, unmittelbar am Einlauf des im Mittelalter noch schiffbaren Flüsschens Emån. Der frühere innere Burghof der Ruine hat einen fast quadratischen Grundriss von 30 mal 28 Metern und war von einer dicken, etwa fünf Meter hohen Befestigungsmauer umgeben, die in Teilbereichen noch erhalten ist.
Etwa in der Mitte der Anlage findet man die Reste des gemauerten Erdgeschosses eines ansonsten aus Holz gebauten repräsentativen Haupthauses. In der nördliche Ecke befinden sich die Überreste eines gemauerten Kellers, der zu einem längst verschwundenen Rundturm gehörte.
Zum Haupteingang der inneren Burg führt eine breite Treppe mit Stufen aus Schieferplatten, die im Allgemeinen als die erste und älteste Prachttreppe in Schweden angesehen wird. Auf dem Gelände vor der südlichen Befestigungsmauer befand sich der äußere Burghof, der, wie die noch erhaltenen Fundamente belegen, von insgesamt acht Wohn- und Witschaftsgebäuden umgeben war. Dort befindet sich auch der alte Brunnen der Burg, der immer noch Wasser führt.
In den 1930er Jahren durchgeführte archäologische Untersuchungen datieren die Entstehung der Burg auf die Zeit um 1250. Erstmals schriftlich erwähnt wird sie allerdings erst 1353 als Sitz des Reichsrates und Ritters Erengisle Sunesson aus dem mittlerweile ausgestorbenen Adelsgeschlecht Bååt.
Erengisle Sunesson war seinerzeit einer der mächtigsten Männer im Reich und bereitete mit anderen Mitgliedern des Hochadels den Sturz des damaligen Königs Magnus Eriksson vor. Die Umstürzler wurden jedoch zur Flucht nach Deutschland gezwungen, wo sie 1363 Herzog Albrecht III von Mecklenburg, dem Neffen von Magnus Eriksson, die schwedische Krone anboten.
Im Verlauf der darauf folgenden deutschen Invasion wurde höchstwahrscheinlich auch die Burg Hultaby niedergebrannt. Sie kann aber zu diesem Zeitpunkt nicht vollständig zerstört worden sein, da Erengisle Sunesson 1392 sein Testament auf Hultaby verfasst hat.
In den 1930er und 40er Jahren wurde die Ruine konserviert und ist seither ein beliebtes Ausflugsziel sowie regelmäßiger Schauplatz von Mittelalterspielen und -märkten.
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22.07.2019: Wir sind mit den Rädern vom Stellplatz aus dort hingefahren. Es stehen nur noch ein paar Mauerreste. Das gesamte Umfeld ist mit Schafscheiße besät.
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Mühlen - Mela Kvarn |
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Die Mela Kvarn ist eine der größten erhaltenen Wassermühlen aus vorindustrieller Zeit in der Provinz Jönköpings Län. Ihre Geschichte reicht bis weit in das 17. Jahrhundert zurück, wobei das heutige Aussehen der Wassermühle dem Zustand nach der letzten Erweiterung gegen Ende des 19. Jahrhunderts entspricht.
Das massive, aus groben Natursteinen gemauerte Untergeschoss der Mela Kvarn stammt aus dem 17. Jahrhundert, genauso wie Teile der alten oberen Holzkonstruktion, die bei der 1813 durchgeführten Modernisierung der Mühle wiederverwendet wurde. Die Mühle war bis 1964 regulär in Betrieb und stand mit allem technischen Inventar unbenutzt, bis sie ab 1984 umfassend renoviert wurde.
Besonders der Mahlboden und das Untergeschoss befinden sich im kaum veränderten Originalzustand. Dazu zählen das alte Mauerwerk, die Holzwände, Balkenlagen, Treppen und die alten Dielenfußböden. Insbesondere die unbehandelten einfachen Dielen, auf denen die jahrzehntelange Nutzung deutliche Abnutzungsspuren und eine besondere Patina hinterlassen hat, verleihen der Mühle einen großen Teil ihrer Authentizität.
Von den ursprünglich zwei Mahlwerken ist noch eine komplette Einheit im nördlichen Teil der Mühle erhalten. Sie besteht aus der vollständigen Maschinerie aus den 1930er Jahren mit Walzenmühle, Spitzenmaschine, Mehlmischer und Plansichter sowie allen Förderanlagen und Antriebselementen.
Zu den Antriebselementen gehört eine jener legendären Winkelantriebe, die der geniale Konstrukteur Oscar Jonsson entwickelt hatte und um 1910 unter dem Markennamen Volvo patentieren ließ. Er besaß die Mühle ab 1905 und gründete nebenan die kleine Maschinenfabrik Nordiska Maskinfabrik, in der er die Winkelantriebe in verschiedenen Größen sowie Säulen-Bohrmaschinen, Fräsmaschinen und Wasserturbinen produzierte.
Die Maschinenfabrik wurde 1960 stillgelegt und die Gebäude 1968 wegen Baufälligkeit abgerissen. An Oscar Jonsson und seine Erfindungen erinnert heute ein Raum im südlichen Teil der Mühle, der als kleines Industriemuseum eingerichtet ist.
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