Der Ort Schüttorf im Bundesland Niedersachsen


Informationen:
  • Info-1521 Auf die entspannte Tour/Radwandern in der Grafschaft Bentheim ist als Heft A4 in Box 03 vorhanden.
  • Info-1707 Emsland Radkarte ist als Flyerfaltplan in Box 03 vorhanden.
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Besuchsdaten:
  1. am 15.04.2018

Was Start Information Stand
Bilder von der Radtour nach Schüttorf über Ohne Grundlage für diese Radtour war die Offizielle Radroute 3 der Grafschaft Bentheim. Überwiegend konnten wir der Ausschilderung gut folgen, an mnachen Abzweigungen war dann aber verwirrend, dass es eine ältere Ausschilderung gibt mit anderen Nummern. Wir sind die Route beginnend in Bad Bentheim zum Kurzentrum gefahren und von dort aus nach Schüttdorf. Sie ist die älteste Stadt des Landkreises. In der Innenstadt blieb eine Reihe älterer Wohnbauten erhalten. Neben der großen Kirche (Evangelisch-reformierte Kirche St. Laurentius) ist vor allem das Rathaus sehenswert, ein zweigeschossiger Quaderbau aus Bentheimer Sandstein mit Staffelgiebel aus dem 15. Jahrhundert. Auf dem Marktplatz vor dem Rathaus befindet sich eine Bronzestatue einer Frau, die zwei Ziegen führt. Direkt neben dem Rathaus steht die katholische Kirche. Unser Weg führte uns dann weiter entlang den Badeseen von Haddorf. Im Sommer kann man hier mal schnell ein Erfrischungsbad nehmen. Im Ort Ohne (ein interessante Ortsname) haben wir uns die historische Dorfkirche angesehen. Von Ohne aus ging es auf direktem Weg zurück nach Bad Bentheim.

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15. April 2018
Was Bild Information Besucht
Profanbauten - Rathaus Das Rathaus, ein zweigeschossiger Quaderbau aus Bentheimer Sandstein mit Staffelgiebel aus dem 15. Jahrhundert, in das die Schüttorfer Elle eingelassen ist, eine 68 cm lange Metallstange, die zur Eichung diente, ist sehr sehenswert.

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15.04.2018: Das Gebäude erinnert durch seine Sandsteinwände eher an ein Burggebäude.
Sakralbauten - Marienkirche Die katholische Marienkirche befindet sich direkt neben dem historischen Rathaus. An der Ostmauer des Chores ist die Grundsteinlegung datiert: ANNO/MDCCLXVII (1867). Das Gebäude wurde 1868 fertiggestellt und ist einschließlich des Turmes 26,33 m lang. Die Kirche enthält eine Sandsteinmadonna aus dem späten 16. Jahrhundert. Vor der Fertigstellung mussten sich die Schüttorfer Katholiken seit Beginn des 18. Jahrhunderts mit der Kapelle der Burg Altena behelfen.

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15.04.2018: Glück gehabt, dass es Sonntag war und der Gottesdienst gerade vorbei war. Eine hübsche, kleine Kirche.
Sakralbauten - St. Laurentius Am auffälligsten ist die evangelisch-reformierte Kirche St. Laurentius, die auch große Kirche oder auch Schüttorfer Riese genannt wird. Diese Kirche ist eine im gotischen Stil erbaute dreischiffige Hallenkirche von vier Jochen mit Querschiff und polygonalem Chor und diente früher auch als die Grabstätte der Grafen Bentheims. Die Kirche wurde nach ihrer Errichtung zunächst als römisch-katholisches Gotteshaus genutzt. Dabei erhielt sie das Patrozinium des Heiligen Laurentius. Mit dem Wechsel der Konfessionen des Grafen im Jahr 1544 zur evangelisch-lutherischen und 1588 zur evangelisch-reformierten Glaubensrichtung, änderte sich auch die Nutzung des Gotteshauses.
Das Kirchenschiff wurde in Etappen gebaut, der älteste Teil stammt wohl aus dem Jahr 1355 und besteht aus einem einschiffigen, kreuzförmigen Gebäude mit dem heutigen vierten Joch als Vierung und der heutigen Vierung als Chor, sowie dem zweiten und dritten Joch und den Seitenschiffen des vierten Jochs. Der Turm stand an der Stelle, wo heute das erste Joch ist. Im nördlichen Seitenschiff des vierten Jochs befindet sich eine Seccomalerei aus dem 14. Jahrhundert. Nach und nach wurden die Joche mit Seitenschiffen erweitert, das Kirchenschiff wurde wohl erst nach Fertigstellung des Turms mit diesem verbunden.
Die Kirche ist insgesamt 54 m lang und 19 m breit. Der Turm ist 81,17 m hoch und von ganz Schüttorf aus zu sehen. Diese Kirche wurde erstmals 1355 urkundlich erwähnt, als ein Ablassbrief zum Bau der Kirche verkauft wurde, und 1390 erweitert. Mit dem Bau des Chores des heutigen Gebäudes wurde am Dienstag nach Fronleichnam des Jahres 1477 angefangen, fertiggestellt war er am Abend des 24. Dezember 1478. Mit dem Bau des Kirchenschiffs wurde 1500 begonnen, der quadratische Westturm wurde bis 1535 erbaut und verfügt über einen achtseitigen Pyramidenhelm. Er brannte aber sechsmal (1684, 1703, 1799, 1817 (zweimal innerhalb von zwei Tagen) und 1889) infolge von Blitzschlag ab. Eine Legende besagt, dass der letzte Brand des Turmes am 8. Februar 1889 mit Milch gelöscht wurde, die sich in der Hitze des Feuers verkrustete und die Feuersbrunst erstickte. Die ursprünglichen Glocken für den Turm stammen aus den Jahren 1502 und 1772, im Jahr 1917 mussten diese Glocken aber zum Einschmelzen für die Kriegsproduktion abgeliefert werden. Heute hängen sechs Glocken im Turm, darunter eine alte Brandglocke aus dem Jahr 1435, die 1917 verschont wurde. Die Orgel der großen Kirche ist ein zweimanualiges Instrument mit Zinn-Pfeifen. Sie wurde 1963 von dem Schweizer Orgelbaubetrieb Th. Kuhn gebaut.

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15.04.2018: Wir hatten Glück, dass heute Sonntag war und gerade der Gottesdienst zu Ende war. Die runde Anordnung der Sitze ist wirklich sehr ungewöhnlich.
Bis heute:
Schüttorf wurde 1154 das erste Mal urkundlich in der curtis Scutthorp als Besitz der Grafen zu Bentheim erwähnt. Die Stadtrechte wurden Schüttorf am 6. November 1295, am Sonntag nach Allerheiligen, von Graf Egbert zu Bentheim verliehen; die Urkunde hierzu ist erhalten und befindet sich im Fürstlich Bentheim'schen Archiv in Burgsteinfurt. Schüttorf ist damit die älteste Stadt der Grafschaft Bentheim. Es ist aber bekannt, dass auch vor der Gründung hier ein gräflicher Haupthof und ein kirchliches Zentrum der Obergrafschaft war. 1295 gab es in 30 km Umkreis um Schüttorf nur zwei weitere Städte: Horstmar und Oldenzaal; dies machte die junge Stadt zu einem bedeutenden Markt- und Umschlagplatz und Schüttorf wurde Mitglied der Hanse. Die Stadtrechte enthielten im Detail sechs Rechte, die den Bürgern der Stadt zugestanden wurden.
Direkt nach der Verleihung der Stadtrechte wurde damit begonnen, die Stadt zu befestigen; dazu gehörte der Bau einer insgesamt 1400 m langen Stadtmauer, die immerhin ein 15 ha großes Areal umfasste. Für den Bau der Mauer aus Bentheimer Sandstein wurden etwa 30.000 m³ Sandstein abgebaut und in Ochsenkarren herbei gefahren. Ende des 14. Jahrhunderts war Schüttorf von einem starken Verteidigungssystem umschlossen, das über drei Stadttore verfügte.
Die entscheidende Rolle bei der Industrialisierung Schüttorfs spielte die Textilindustrie. Dies liegt zum einen daran, dass die Herstellung von Textilien aus Leinen auf Handwebstühlen hier schon seit Jahrhunderten betrieben wurde und zum anderen daran, dass die bäuerlichen Kleinbetriebe auf diesen Zuverdienst angewiesen waren. Im 17. Jahrhundert waren viele Schüttorfer jedes Jahr in die reicheren Niederlande gegangen, um durch Torfstechen, Mähen oder den Verkauf von Waren ihre wirtschaftliche Situation zu verbessern. Mit der Verschlechterung der wirtschaftlichen Verhältnisse in den Niederlanden zu Beginn des 19. Jahrhunderts schwand diese Einkommensquelle aber. Einen Ausweg bot die Intensivierung der Heimweberei. Um 1850 beschäftigte die Familie Schlikker bereits 400 Handweber, einige Jahre später wurde das erste Fabrikgebäude errichtet. 1865 folgte eine Färberei der Familie Schümer. 1867 ging die erste mechanisch betriebene Baumwollweberei von Schlikker und Söhne in Betrieb, 1881 eine Baumwollspinnerei.
Die britische Militärregierung setzte noch im April 1945 Bernhard Verwold zum ehrenamtlichen Bürgermeister ein, bis die Bürger sich wieder selbst einen Bürgermeister wählen konnten. Diese wählten am 25. Januar 1946 wieder den späteren Ehrenbürger Franz Scheurmann zu ihrem Bürgermeister, dem 1960 das Bundesverdienstkreuz verliehen wurde.