Reisetagebuch von der Februartour 2020


Start der Tour am Samstag, den 02.02.2020 und Ende am Montag, den 17.02.2020

Vorbereitung:
  • Die Februartour haben wir schon mit dem neuen HTML-Planungssystem erstellt. Dadurch gibt es weniger Papier und der Inhalt ist effektiver.
  • Unser erster Haltepunkt ist in Coswig (Anhalt), weil Reinhard dort seinen 75. Geburtstag feiert und wir an der Feier teilnehmen. Danach fahren wir über Leipzig zu einer Thüringerwald-Tour. Letzter Punkt wird wieder nahe bei Coswig (Anhalt) sein, nämlich in Zerbst. Siehe hierzu die Tourenkarte.

Samstag 01.02.2020

Wir sind in Klieken, was zu Coswig gehört, bei strömenden Regen eingetroffen. Wir stehen auf dem hinteren Parkplatz von dem Hotel und Restaurant Waldschlösschen. Als wir zur späten Mittagszeit auf dem Parkplatz eingetroffen sind, war er noch sehr leer. Im Laufe des Nachmittages aber füllte er sich rasant. Gegen 16:00 Uhr war er dann auch schon komplett dicht. Gut, dass wir so früh gekommen sind. Hardy feiert hier in seinen 75. Geburtstag hinein. Er hat einen Musikerkollegen für diesen Abend gewinnen können. Der hat kräftig für Partystimmung gesorgt, unter anderem mit Massenkaraoke. Natürlich hat auch Hardy mit seinem Akkordeon und Edelgard mit Gesang das Stimmungsbarometer angeheizt. Ein Höhepunkt war auch das opulente, warme Buffet, an dem jeder sich nach Lust und Appetit austoben konnte.
Um Null Uhr prasselten dann von allen Gästen fast gleichzeit die besten Geburtstagswünsche auf Hardy ein.
Also, alles in allem, ein sehr kurzweiliger und unterhaltsamer Abend.
Zum Schlafen hatten wir es ja nicht weit.

Sonntag 02.02.2020

Hardy hat alle Gäste, die im Waldschlösschen übernachtet haben, zu einem Frühstück eingeladen. Wir haben nochmals viel geplaudert und geschlemmt. Danach sind wir wieder bei strömenden Regen in Richtung Leipzig gestartet.

Sonntag 02.02.2020

Wir sind in Leipzig auf dem Stellplatz eingetroffen. Der Platz ist sehr eng und z. Zt. eine große Baustelle. Ein kleiner Bereich hat bereits betonierte Stellflächen. Die V+E ist Marke Eigenbau, soll aber demnächst neu gestaltet werden. Wir könnten z. Zt. kein Grauwasser entsorgen.

Montag 03.02.2020

Von dem Stellplatz Milanenburg kamen wir mit dem Bus 70 (fünf Stationen) und dann mit der Straßenbahn 1 relativ schnell am Hauptbahnhof. Der war dann auch schon die erste Sehenswürdigkeit. Er ist immerhin der größte Kopfbahnhof von Europa. Aus früheren Besuchen in Leipzig (vor der Wende), hatten wir beide ein ziemlich düsteres Bild von dieser Stadt. Triste, enge Straßen mit grauen und heruntergekommenen Häusern, und selbst das historische Messestadtviertel konnte das nicht wieder gut machen. Umso größer war unser Erstaunen, was man heute in Leipzig vorfindet. Hier haben offensichtlich 30 Jahre Nachwende ganze Arbeit geleistet. Selbst viele der Nebenstraßen weisen jetzt Wohnhäuser auf, die in einem guten wohnlichen Zustand sind. Der Innenstadtbereich ist so nobel geworden, dass man sehr häufig mit offenem Mund staunend stehen bleibt. Sicherlich siedelten sich hier keine Billiganbieter an.
Unser Eindruck war durchweg positiv, bei uns zählt nun Leipzig zu den schöneren Städten

Dienstag 04.02.2020

Heute sind wir mit dem Bus 70 direkt vom Stelllatz zum Völkerschlachtdenkmal durchgefahren. Das monumentale Gebäude ist wirklich sehr beeindruckend. Extrem viel Beton im Fundamentbereich und wuchtige, behauene Steine bilden die Aussenfassade. Bis zu der relativ hochliegenden Krypta führt ein erster Aufzug und ein zweiter bringt die Besucher dann auf die mittlere Aussichtsplattform. Bis zur oberen Plattform muss man, so man will, zu Fuß gehen. Wir haben es bei der mittleren Plattform belassen. Insgesamt fanden wir die innere Halle und die Krypta eher schmucklos. Hier geht Masse vor Klasse.
Mit der Straßenbahn 15 sind wir zurück in die Innenstadt gefahren. Wir waren am Opernhaus und der Universität. Das Universitätsgebäude ist ein Meisterwerk der modernen Architektur. Die historische Universitätskirche St. Pauli, die 1964 von den DDR-Behörden gesprengt und beräumt wurde, ist mit einer Fensterlinie und einem Stück Fassade wieder auferstanden.
Wir sind über den Marktplatz nochmals durch einige der historischen Messehöfe gegangen und dann mit der Straßenbahn 1 und dem Bus 70 wieder zurück zum Stellplatz gefahren.

Mittwoch 05.02.2020

Nach einem ruhigen Frühstück sind wir hier gestartet. Das Wetter ist unangenehm windig und es ist kühl. Da man hier noch kein Grauwasser ablassen kann, habe ich nur die Toilettenkassette entleert und wir haben Trinkwasser gebunkert. Wir wissen nicht wie es auf dem nächsten Stellplatz mit Trinkwasser aussieht.

Mittwoch 05.02.2020

Wir sind auf dem Stellplatz in Stendorf eingetroffen. Der Ort gehört zu Bad Kösen. Wir waren schon mal 2016 hier. Damals haben uns Klaus und Renate mit dem Auto besucht und wir haben die Burg und den Ort Bad Kösen besichtigt. Hier ist noch alles beim Alten. Wir waren die einzigen Gäste auf dem Stellplatz. Wir verbringen den Rest des Tages im Womo.

Donnerstag 06.02.2020

Heute haben wir einfach nur gefaulenzt. Ich hatte genügend Bilder zu bearbeiten und Susanne musste Kühe melken; also auf ihrem Internetbauernhof.

Freitag 07.02.2020

In der Nacht hat es noch mehrmals geregnet. Schon während unseres Frühstückes hatte es aber aufgehört. Gut für unsere Abreise. Hier konnten wir endlich Mal unseren Grauwassertank entleeren.

Freitag 07.02.2020

Wir sind auf dem Stellplatz in Weimar eingetroffen. Es stand noch ein Womo auf dem Platz. Also hatten wir kein Problem mit einem Stromanschluss. Die Zufahrt zu dem Womo-Gelände ist etwas abenteuerlich. Man muss sich gleich nach der Einfahrt rechts halten. Von dem Pkw-Parkplatz kommt man nicht auf den Womo-Bereich. An der Einfahrt gibt es einen Pizza-Service mit Lieferung, aber auch zur Selbstabholung.
Wir haben einen ersten Spaziergang durch Weimar gemacht. Wir sind direkt in die Altstadt gelaufen, vorbei an diversen Sehenswürdigkeiten. Da wir schon mal 2014 hier waren, kannten wir uns schon ein bisschen aus und haben unsere Ziele gefunden. Wir waren am Markt in der Touristeninfo. Das Rathaus ist z. Zt. komplett eingehaust. Es wird offensichtlich saniert. Auch das Schloss ist bis 2023 wegen Sanierung geschlossen.

Samstag 08.02.2020

Wir sind mit dem Bus 4 vom Goetheplatz in Weimar zu der Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald gefahren. Wir haben uns einen Audioguide für 5€ gegönnt. Der Besuch hat uns sprachlos gemacht. Unfassbar, wozu Menschen fähig sind. Was sich bei uns weiter fundamentiert hat, ist das Wissen, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit beginnt ganz klein, meist in unbedacht hingeworfenen Witzen und Spötteleien. Hass und Aggressivität folgt dann meistens viel später.

Sonntag 09.02.2020

Schon gestern am Abend warnte man in Rundfunk und Fernsehen vor einem Sturmtief, von dem man schwere Böen erwartet. Da wir noch vor diesem Sich anbahnenden Desaster in Eisenach sein wollten, sind wir sehr frü gestartet.

Sonntag 09.02.2020

Unterwegs frischte der Wind schon sehr stark auf. Auf dem Platz in Eisenach angekommen, begrüßte uns der Eigentümer und wies uns einen Platz hinter der Bergerhalle zu, weil wir dort windgeschützter stehen würden. Die Nacht war dann auch sehr abenteuerlich. Wir kamen uns vor wie in einer Hollywoodschaukel.

Montag 10.02.2020

Wir haben es heute vorgezogen, den Tag im Womo zu verbringen. Es stürmte munter weiter, verbunden mit Regen und Gewitter.

Dienstag 11.02.2020

Nach dem wir uns nun gestern wegen des Sturmes und des Regens für einen Ruhetag entschieden hatten, sollte es heute auf die Wartburg gehen. Der Stellplatzinhaber hat uns für 5€/Person direkt zum Parkplatz der Burg gefahren. Das war schön bequem. Die letzten 200 Meter sind wir zu Fuß hochgestiegen, weil wir von dem Burgshuttle nichts wussten.
Wir hatten Glück, kaum oben angekommen, startete eine Führung. Die Burganlage hat relativ gut die Jahrhunderte überstanden und bietet dadurch viel Sehenswertes. Der Palas stammt sogar aus der Erstbebauung und ist damit eines der wenigen, noch intakten Gebäude in Deutschland, mit romanischer Architektur. Besonders beeindruckend ist der große Festsaal in diesem Gebäude, der allerdings jüngeren Datums ist.
Bis zum Parkplatz haben wir uns von dem Burgshuttle fahren lassen, dass hat 2€/Person gekostet. Es geht auf diesem Stück extrem Steil abwärts und Susanne hatte ihre Kniee schon genug belastet. Da wir auf den Bus noch eine halbe Stunde hätten warten müssen, haben wir uns kurze Hand entschlossen in den Ort zu laufen. Dafür brauchten wir nur ganze 10 Minuten.

Mittwoch 12.02.2020

Für heute hatten wir uns als Schwerpunkt den Besuch des Automobilmuseums vorgenommen. Ein Blick aus unserem Womo ließ uns aber erstmal erstaunen. Draußen lag Schnee, wenn auch nur ca. 1 cm dick. Der Weg zur Bushaltestelle war richtig winterlich, aber die Straßen selbst waren schneefrei und schon wieder trocken. Es war auch noch sehr früh, weil wir den Bus um 09:18 Uhr genommen haben. Der nächste wäre erst in der Mittagszeit gefahren. Vom Hauptbahnhof sind wir dann zu Fuß zu dem Automobilmuseum gelaufen, was sich in einer der ehemaligen Hallen des Wartburgwerkes befindet. Blöderweise öffnet das Museum in den Wintermonaten erst um 11:00 Uhr.
Also sind wir in Richtung Innenstadt wieder zurückgelaufen. Auf dem Weg dorthin haben wir uns den anderen Womo-Stellplatz angesehen. Danach ging es wieder zu der tollen Metzgerei, die wir gestern entdeckt hatten. Wir haben uns dort mit Schweinshaxen für zu Hause ausgestattet. So eine hatte ich nämlich gestern und die war richtig lecker. Nach einem kleinen Rundgang um den Marktplatz sind wir wieder zurück zum Automobilmuseum. Das Museum ist eigentlich eine Hommage an die Auto-Produktionsstätte in Eisenach mit ihrer bewegten Geschichte. 1896 wurde das Werk als Fahrzeugfabrik Eisenach AG gegründet. Die darauffolgende wechselhafte Geschichte des Werkes spiegelt sich in häufigen Namensänderungen wider. 1928 kam das Werk in den entstehenden BMW-Konzern. Ab sofort trugen nun alle Fahrzeuge das BMW-Logo.
So erfolgreich wie das Werk in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf dem Markt agierte, so dramatisch stagnierte jede Weiterentwicklung der Motoren und Fahrzeuge, weil kein Geld für notwendige Investitionen vorhanden war. War der Wartburg in den 60igern noch ein Exportschlager für die DDR, so gingen die Zahlen schon Ende der 70iger gegen Null. Am längsten gingen die Fahrzeuge noch nach Finnland.
1988 stieg der VW-Konzern in eine Motorenproduktion ein, die aber auf Grund der kommenden Wende nicht mehr erfolgreich wurde. 1991 wurde die Produktion eingestellt, da das Fahrzeug so auf dem Markt unverkäuflich war.

Donnerstag 13.02.2020

Ver- und Entsorgung sind hier sehr gut, darum habe ich hier unser komplettes Programm abgewickelt.

Donnerstag 13.02.2020

Wir sind auf dem Stellplatz Reiterhof in Sondershausen eingetroffen. Keine Ausschilderung und Niemand zu Hause, wir waren erst irritiert und wollten schon wieder abfahren. Dann kamen aber doch die Eigner mit Auto an. Alles OK, wir können bleiben. Am Endpunkt auf der Wiese war dann auch Endstation. Hoffentlich kommen wir hier wieder raus. Der Stromzugang zwischen der Hecke zur Pferdekoppel ist auch sehr abenteuerlich.

Freitag 14.02.2020

Wir sind vom Stellplatz aus in die Innenstadt von Sondershausen gelaufen. Als erstes waren wir im Schloss. Führungen gibt es in den Wintermonaten nur an den Wochenden. Zurzeit muss man alleine durchlaufen. Man wird allerdings permanent von Aufsichtspersonen begleitet, die aber von dem Schloss keine Ahnung haben. Sie passen auf, dass man nicht fotografiert. Lediglich im blauen Salon darf man fotografieren. Das ist im neueren Teil des Schlosses, aber auch der einzige wirklich beeindruckende Bereich. Der ältere Schlossbereich ist noch am interessantesten. Leider finden zurzeit dort Umlagerungsaktivitäten statt, wodurch die Schlosskirche gesperrt ist. Sie hat aber ohnehin ein großes Holzgestell, da sie einsturzgefährdet ist. Die goldene Kutsche ist sicherlich auch ein Highlight.
Der Ort hat schon viele gut restaurierte Gebäude, hat uns aber nicht wirklich beeindruckt. Es fehlen die vielen kleinen Geschäfte oder wir haben sie nicht gefunden. Die Fürstengruft kann man nur mit Voranmeldung besichtigen, sie gehört nicht der Kirche, sondern dem Museum.
Auf dem Rückweg zum Stellplatz sind wir durch den Schlosspark gegangen, der wohl auch jahreszeitbedingt einen eher traurigen Eindruck gemacht hat. Der Weg hat gegenüber dem Hinweg den Vorteil, dass man nicht über den Berg muss.

Samstag 15.02.2020

Wie schon vermutet, wurde die matschige Wiese auf der wir standen zum worst case Szenarium für unser Womo. Nichts ging mehr und wir steckten mittlerweile mit den Vorderrädern im Schlamm fest. Da halfen auch die Matten nichts, die der Eigentümer angeschleppt hat. Erst als er mit seinem Traktor zum Einsatz kam, konnten wir uns befreien. Nun aber nichts wie weg in Richtung Zerbst.

Samstag 15.02.2020

Wir sind auf dem Stellplatz in Zerbst eingetroffen. Wir hatten Glück, von den drei Plätzen war gerade noch einer frei. Man steht hier auf Pflaster, allerdings relativ eng. Die Entsorgung ist separat, vor den Stellflächen. Sie ist gut anfahrbar. Ein Wasseranschluss ist an der Elektrosäule, den man aber auch vom V+E-Bereich aus nutzen kann. Zum Kaufland sind es ca. 200 Meter, dort gibt es zwei Bäcker. Alles super bequem.

Sonntag 16.02.2020

Wir haben einen ersten Spaziergang dorch den Nordbereich der Altstadt von Zerbst gemacht. Die Trinitatiskirche war sogar geöffnet. Leider ist der Marktplatz durch die Kriegszerstörung und dem anschließenden Aufbau, total verschandelt. Leider wie in so vielen Städten, hatte die Schaffung von Wohnraum Vorrang vor dem Denkmalsschutz. Es stehen nur noch einige wenige ehemalige Gebäude an dem Marktplatz. Schön, dass es noch eine umlaufende Stadtmauer gibt.
Susanne Schölla hat uns auf unserem Stellplatz in Zerbst besucht. Wir haben einen Spaziergang durch den südlichen Altstadtbereich gemacht. Wir waren am Schloss und im Schlosspark. Nach Rückkehr haben wir im Womo Kaffee getrunken. Susanne ist bis ca. 17:00 Uhr geblieben. Sie wollte die Fähre über die Elbe noch bekommen. War ein schöner Nachmittag mit ihr.

Montag 17.02.2020

Wir haben hier nochmals unser Womo komplett regeneriert. Wir hoffen auf eine frostfreie Zeit.

Keine Relevanz!

Montag 17.02.2020

Wir sind in Berlin eingetroffen und stehen nun wieder auf unserem Brückenplatz. Dieses mal war es ziemlich voll und darum stehen wir auch fast in der Mitte der Brücke.

Resümee der Reise    --- 💖 ---

Plan/Ist: 💖 Es gab keine Abweichung zum Plan.

Wettersituation: 😍 Es hätte etwas wärmer sein können. Aber es ist halt noch Winter.

Technik: 💖 Es gab keine Ausfälle.

Gesundheit: 💖 Es gab keine gesundheitlichen Probleme.

Verkehrssituation: 💖 Es gab keine Verkehrsprobleme

Erlebnisse/Eindrücke: 💖 Es gab viele schöne Erlebnisse und bleibende Eindrücke.