Was | Plan | Ist |
---|---|---|
Anzahl Übernachtungen | 51 | 48 |
Stromkosten (teilweise in den Stellplatzgebühren) | 84,-€ | 49,-€ |
Stellplatzgebühren (teilweise mit Stromkosten) | 614,-€ | 630,40€ |
Gasverbrauch für Heizung und Kühlschrank | 3 kg | 14 kg |
Gaskosten Plan 2,40/kg, Ist .. | 7,20€ | 33,60€ |
Aufenthaltskosten Strom, Standgebühren und Gas | 705,20€ | 713,- € |
Fähr- und Brückenkosten und Mautgebühren | 0,-€ | 0,-€ |
Gesamte gefahrene Strecke | 1663 km | 1745,9 km |
Spritverbrauch Plan 11,5 L/100km, Ist 11,8 L/100km | 192 Liter | 206,4 Liter |
Spritkosten Plan 1,75€/Liter, Ist 1,59€ | 335,-€ | 328,18€ |
Die Gesamtkosten der Tour aus Aufenthalts-, Gas-, Sprit- und Nebenkosten | ca. 1040,-€ | ca. 1041,-€ |
- Toureninfos
- Köthen
- Sangerhausen
- Bad Salzungen
- Ostheim vor der Rhön
- Hammelburg
- Würzburg
- Heilbronn
- Böhmenkirch/Steinenkirch
- Memmingen
- Bad Wörishofen
- München
- Bad Abbach
- Steinberg/Schwandorf
- Pöhl/Plauen
- Altenburg
- Bad Düben
- Berlin/Spandau
- Resume der Reise
Am Abend haben wir mit Susanne telefoniert und ihr mitgeteilt, dass wir erkältet sind, aber Corona negativ. Das stört sie nicht, sie kommen trotzdem. Reinhard und Edelgard kommen auch.
Wir haben heute etwas früher zu Abend gegessen, da alle Zwischenmahlzeiten heute ausgefallen sind.
Vom Schloss aus sind wir zu der Kirche St. Mariä Himmelfahrt gelaufen. Sie war geöffnet, ist aber am Zugangsbereich durch eine Glaswand gesichert. Die Kirche ist sehr schlicht und nicht wirklich interessant.
Etwas weiter ist die St. Agnus Kirche. Sie war leider geschlossen. Ganz in der Nähe befindet sich der Magdeburger Turm. Ich habe einige Bilder gemacht. Wir sind nun mit dem NIU zum Marktplatz gefahren. Dort hat uns Susanne in der Apotheke mit Medikamenten ausgestattet und ich habe einige Aufnahmen gemacht. In der Zwischenzeit haben wir auch die 33°C erreicht und nun hatten wir Lust auf ein Eis. Das hat uns auch recht gutgetan. Wir haben beschlossen, dass ich morgen am Vormittag nochmals allein in die Altstadt fahre und dort noch einige Bilder mache. Susanne kann sich dann noch etwas schonen. Bei dem von Susanne Hentschke empfohlenen Schlächter am Markt haben wir Grillfleisch gekauft und für uns Belag. Bevor es zurückging zum Womo, haben wir im ALDI noch einige Kleinigkeiten für unseren Grillabend mit den Köthenern besorgt. Da wir Getränke, Grillgut und Salatgemüse unmöglich in unserem Kühlschrank bekommen hätten, haben wir das Angebot, ein Kühlfach zu mieten, angenommen. Es kostet keine Mietgebühr, lediglich 10,-€ Pfandgeld für den Schlüssel. Um sicher kaltes Bier für den Besuch zu haben, haben wir auch einige Dosen Bier in das Fach gelegt.
Über Mittag haben wir uns beide hingelegt. Danach starteten wir mit den Vorbereitungen für den Grillabend. Wir haben dafür fast alles an Equipment, was wir haben, aufgeboten. Zwei Klappstühle wollen Susanne und Eiko mitbringen. Kurz nach 18:00 Uhr trudelten erst Susanne und Eiko mit den Stühlen ein und einige Minuten später auch Reinhard und Edelgard. Susanne hat flott alles auf den Tisch gestellt und ich habe den Grill gezündet. Unser Essen war so wie geplant und das Grillgut von dem Ortsschlächter war sehr gut. Dank unseres externen Kühlfaches gab es auch den Abend über immer kalte Getränke. Wir haben uns angeregt unterhalten und so verstrich die Zeit wie im Fluge. Gegen 22:45 Uhr sind unsere Gäste dann gegangen, Susanne und Eiko müssen ja morgen Früh wieder arbeiten und Reinhard und Edelgard haben noch einen längeren Weg bis Halle. Es war ein sehr schöner Abend mit Vieren. Reinhard hatte uns bei seiner Ankunft eine Einladung zu seinem 80. Geburtstag überreicht. Den möchte er auch hier im Forellenhof feiern. Für uns super gut, da können wir wieder mit dem Womo kommen.
Der Wetterbericht hatte für heute Nacht beginnenden Dauerregen vorhergesagt. Das bedeutete für mich alles so einräumen, dass wir morgen in der Früh starten können ohne nasse Sachen. Susanne hat in der Zwischenzeit in der Küche wieder klar Schiff gemacht. Gegen 00:00 Uhr war alles so, als wäre nichts gewesen und damit der Wetterbericht auch Recht behalten sollte, fing es prompt an zu regnen und das durchgehend, bis zum nächsten Morgen.
Bei der Suche nach einer Bank mit Geldautomaten für Susanne, haben wir mehr zufällig die Sankt Ulrici Kirche entdeckt. Sie macht im Inneren einen traurigen Eindruck. Zurzeit läuft dort eine Gemälde- und Skulpturenausstellung. Nach dem wir eine Postbank gefunden haben, ging es dann zum Europa Rosarium. Wir wussten, dass es jetzt nicht mehr unbedingt die Rosensaison ist. Also hatten wir an eine Blütenpracht nur eine niedrige Erwartung. Trotzdem gab es noch das eine oder andere Highlight. Was wir aber sehr schade fanden, der Garten macht auf uns einen verwahrlosten Eindruck. Überall liegt altes Material herum und Rasenpflege scheint nicht die Priorität 1 zu haben. Die schönsten Rosen hatte die Gärtnerei am Eingang. Die waren allerdings auch für den Verkauf bestimmt.
Bevor es wieder zurück zum Womo ging, haben wir im ALDI unsere Lebensmittelvorräte aufgefrischt. Wieder am Womo angekommen, war jetzt nur noch Faulenzen angesagt. Es waren nun auch schon wieder 28°C. Also Markise ausfahren und ab in den Liegestuhl.
Wir hatten uns für heute nichts weiter vorgenommen. Ich habe die Bilder von gestern aufgearbeitet und in das Netz gestellt. Ansonsten haben wir viel geschlafen. Es sieht so aus, als ob sich unsere Erkältungen langsam abbauen.
Gegen 17:30 Uhr sind wir nochmals in die Gradierhäuser gegangen und haben nochmal eine komplette Runde gedreht. Da leben wir doch so etws von gesund. Wir haben beschlossen, morgen nochmals einen Gradierhaustag einzulegen.
Kurz vor dem Abendbrot haben wir entdeckt, dass es hier einen EDEKA Markt gibt. Da wir ohnhin noch Lust hatten ein Stück zu laufen, haben wir uns auf den Weg gemacht. In dem EDEKA haben wir uns nochmals 100 Gramm von dem Leberkäs mitgenommen. Jetzt werden wir die beiden Sorten morgen zum Frühstück vergleichen. Mal sehen, wer den besseren Leberkäs macht.
Auf dem Rückweg hatte es unser NIU erheblich leichter. Wir haben bis zum Ort Fladungen die Batterie wieder laden können und dass bei mehr als 50 km/h. Unten angekommen, hatten wir die gleiche Batterieladung wie beim Start am Freilandmuseum. Auf dem Weg zum Womo haben wir im REWE in Nordheim Brötchen besorgt. Susanne brauchte aber noch Milch, die nicht mehr in den NIU-Koffer gepasst hätte. Also haben wir am Womo ausgeladen und sind nochmals zum EDEKA in Ostheim gefahren. Jetzt war aber Faulenzen angesagt.
Gegen 18:00 Uhr sind wir in die Gaststätte gegangen und haben dort geschlemmt. Susanne hat sich eine Pizza Hawaii gegönnt und ich ein Jägerschnitzel. Beides riesige Portionen und sehr lecker.
Am späten Abend waren wir nochmal draußen, um zu sehen, ob wir von dem angekündigten Sternschnuppenregen etwas zu sehen bekommen. Tatsächlich war es aber allein schon faszinierend, so einen Sternenhimmel mal wieder zu sehen. In Berlin sieht man nur die dicksten und hellsten Sterne. Hier war es ein endloses Gewimmel von Lichtpunkten. Tatsächlich haben wir auch einige Sternschnuppen zu sehen bekommen. Manche nur sehr kurz, andere dafür etwas länger und über den ganzen Horizont fliegend. Das war ein schönes Gute Nacht Erlebnis.
Vom Dom aus sind wir in Richtung Residenz gelaufen. Ein beeindruckender Gebäudekomplex der innerhalb von 24 Jahren Bauzeit entstanden ist. Bereits beim Betreten des Vestibüls, mit dem weit ausladenden Treppenhaus, wird klar, hier wird Macht und Stärke in Form von baulicher Handwerkskunst und Prunk demonstriert. Als Residenz der Bischöfe steht das ganze in krassem Widerspruch zu den von der Kirche selbst auferlegten Tugenden. Die prunkvollsten Zimmer sind wohl die sogenannten Kaiserräume, die lediglich für eventuelle Besuche der Kaiserfamilie vorgehalten wurden. Die Räume, einer prunkvoller als der Nächste, sind aber auch eine Dokumentation der hochentwickelten Handwerkskünste der damaligen Zeit. Namhafte Maler und Stuckateure haben hier ihre Lebenswerke abgeliefert. Uns hat eine Dokumentation des Zustandes der Residenz am Ende des zweiten Weltkrieges besonders beeindruckt. Wenn man diese Bilder sieht, die gesamte bauliche Anlage ohne Dächer, ausgebrannt und teilweise ohne Zwischendecken und dann erleben darf, wie diese Anlage sich heute wieder präsentiert, überkommt uns große Ehrfurcht vor den Menschen, die das vollbracht haben. Als letztes Highlight der Residenz haben wir uns die Hofkapelle angesehen. Mehr Prunk geht wohl kaum noch. Für die hohen Herren wurde extra auf der Höhe ihrer Logenplätze ein weiterer Hauptaltar errichtet, damit sie ja nicht zu weit laufen mussten. Von der Hofkapelle sind wir in die Hofgärten gegangen. Auch hier waren wir sehr beeindruckt von der Schönheit dieser Anlagen und besonders von ihrem lobenswerten Zustand. Gartenanlagen wie sie uns gefallen. Im Rosengarten blühten auch jetzt noch sehr viele Rosen. Erstaunlich, dass man das im Europa Rosarium in Sangerhausen nicht hinbekommt. Da ich mit der Drohne unbedingt einige Luftaufnahmen machen wollte, der Einsatz von Drohnen in den Parkanlagen aber verboten ist, sind wir noch in den dahinter liegenden Park gelaufen. Dort habe ich die Drohne eingesetzt und aus entsprechender Höhe die Aufnahmen gemacht.
Von der Residenz aus sind wir wieder, vorbei am Dom in die Altstadt gelaufen. Wir waren noch im Neumünster. Diese Kirche spiegelt mehrere Bauepochen wieder, aber 1725 erhielt das Gebäude eine Barockisierung und damit auch einen einheitlichen weißen Anstrich. Das Gebäude hat eine östliche Vierung als Fortführung des Chores und eine westliche Vierung mit einem sehr hohen Kuppelgewölbe. Um die einzelnen Abschnitte dieser Kirche zu verstehen, muss man sich mit der baulichen Entwicklung vertraut machen. Ein Highlight ist sicher das Westportal, dass bei der Renovierung von 1983 bis 1985 seine alte rötliche Farbgebung wieder bekam.
Wir haben unser Tagesprogramm abgearbeitet. Jetzt haben wir uns am Dom, in einem italienischen Eiskaffee, ein schattiges Plätzchen gesucht und ein leckeres Eis gegessen. Dabei haben wir eine interessante alte Dame kennengelernt, die uns ihre ganze Lebensgeschichte erzählt hat. Sie war gar nicht mehr zu bremsen. Sie erzählte und erzählte, wir brauchten nur zuhören.
Ausgestattet mit frischen Brötchen sind wir am Womo wieder eingetroffen. Jetzt war wieder Relaxen angesagt und ich hatte genügend Literatur vom Dom und der Residenz, in der ich stöbern konnte und mit der ich das heute gesehene, verarbeiten und einordnen konnte. Das Geschehen auf dem Stellplatz irritiert uns völlig. Es rollen hier den ganzen Tag Womos rein, aber am späten Nachmittag fahren auch wieder welche ab. Auf dem Parkplatzgelände stehen mindestens doppelt so viele Womos wie an offiziellen Plätzen ausgewiesen werden.
Vor der Entsorgung war uns heute nicht wohl, weil wir in den letzten Tagen schon die lange Warteschlange an dem V+E Bereich wahrgenommen haben. Es gab aber keine Alternative zum Regenerieren. In Heilbronn gibt es keinen Bodeneinlass für Grauwasser und nach Heilbronn sind wir bei Rosemarie und Werner. Also ran an den Speck. Vor uns standen 3 Fahrzeuge und dafür ging es aber relativ schnell. Nach uns kam erst ein weiteres Fahrzeug, kurz bevor wir abgefahren sind.
Nachdem wir unser Womo stehfertig gemacht haben und gemütlich einen Zwischenkaffee getrunken haben, haben wir einen kleinen Spaziergang entlang dem Neckar gemacht. Die Stadtbesichtigung haben wir uns für morgen vorgenommen.
Nachdem fast den ganzen Tag über kaum ein Womo hier eintraf, rollten sie so ab 17:00 Uhr wie an der Perlenschnur hier auf den Platz. Am Abend war der Platz komplett voll.
Unser nächstes Ziel war die Touristeninfo am Rathaus. Das Rathaus ist ein sehr schönes Gebäude mit einer speziellen Mond Uhr über der Normalzeituhr. In der Touristeninfo haben wir einen Stadtplan bekommen. Nach einem kurzen Spaziergang durch das Umfeld vom Rathaus, sind wir zurück zur Kilianskirche, um dem Orgelkonzert beizuwohnen. Nach dem ersten Stück haben wir aber die Kirche wieder verlassen. Orgelmusik ist nur sehr bedingt etwas für unsere Ohren. Jetzt waren wir auf der Suche nach einem italienischen Eiskaffee. Diese Suche blieb aber leider erfolglos. Wir haben weder ein italienisches noch ein anderes Eiscafé gefunden. Nachdem wir uns im REWE ein frisches Baguette besorgt haben, haben wir dann auch wieder den Rückweg angetreten. Wir sind wieder den gleichen Weg am Neckar entlang gelaufen.
Unser Tagwerk war damit vollbracht, von jetzt ab wird gefaulenzt und geschlemmt. Der Himmel hatte sich in der Zwischenzeit zugezogen und es waren mal nur 28°C, was wir schon als deutlich angenehmer empfunden haben, als die Temperaturen der letzten Tage.
Am späten Nachmittag habe ich alleine einen Spaziergang in den an unseren Stellplatz angrenzenden Wertwiesenpark gemacht. Der Park entstand 1985 anlässlich der Landesgartenschau von Baden-Württemberg. Eine sehr schöne Anlage mit vielen Arkadengängen und Pagoden, teilweise mit Rosen berankt. Der Park ist bei so einem Wetter und an einem Wochenendtag ein Hotspot. Wider allen Verbotsschildern wird hier gegrillt und Picknick gemacht.
Vom Cityoutlet ging es nun auf kürzestem Wege zu Rosemarie und Werner. Wir haben wieder bei den beiden vor der Tür eingeparkt.
Rosemarie hat zwei Kuchen gebacken und so konnten wir wieder gemütlich Kaffeetrinken mit leckerem Kuchen. Nach dem Kaffee haben wir unser Womo klar zum Stehen gemacht. Am Nachmittag tauchten Günther und Birgitt mit ihrem Enkel Fin und dem Hund Deila auf. Günther hat für seine Mutter einen Rollstuhl besorgt. Sie hat nun langsam auch Probleme an dem Rollator weitere Strecken zu laufen. Die beiden sind bis kurz vor dem Abendbrot geblieben. Rosemarie hatte Kartoffelsalat gemacht und Leberkäs in den Backofen geschoben. Nach dem Abendessen haben wir uns noch eine Weile unterhalten, dann haben wir die beiden allein gelassen und sind in unser Womo gegangen.
Gegen 15:00 Uhr kamen Edith und Harvey mit ihren Hunden und dem Hund von Kerstin. Alles liebe und friedliche Tiere. Harvey konnte Werner davon überzeugen, doch mit den Tropfen und einer Spülspritze gegen sein Ohrenschmalz vorzugehen. Er hat sich in sein Auto gesetzt und hat in Böhmenkirch aus der Rathausapotheke entsprechende Mittel zu holen. Danach haben wir Kaffee getrunken und Rosemaries leckeren Kuchen genossen. Wir haben uns mit Edith und Harvey sehr angeregt unterhalten, über Gott und die Welt. Bei vielen Dingen haben wir gleiche Ansichten. Harvey konnte nach dem Kaffeetrinken erfolgreich wenigstens das linke Ohr von Werner von Ohrenschmalz befreien. Nun konnte Werner wieder an den Gesprächen teilnehmen. Kurz vor 18:00 Uhr haben uns Edith und Harvey wieder verlassen. Wir haben Rosemarie in dem neuen Rollstuhl zum Rössle geschoben. Rosemarie hatte dort einen Tisch reservieren lassen. Leider ist das Essen im Rössle nicht unsere Geschmacksrichtung. Aber dieses mal haben sich auch Rosemarie und Werner beklagt, dass das Essen nicht besonders gut sei. Das Schnitzel von Werner war mehr Panade als Fleisch und die Jägerschnitzel von Rosemarie und mir hatten mit einem Jägerschnitzel unserer Vorstellung nur sehr wenig zu tun. Zur Ehrenrettung der Gaststätte, die Pommis waren sehr gut und die Käsespätzle von Susanne waren nach ihrer Aussage sehr lecker.
Wir haben mit den beiden noch einen schönen Abend verbracht, bei dem auch das eine und andere Schnäpschen durch unsere Kehlen floss. Gegen 22:00 Uhr haben wir uns dann in unser Womo zurückgezogen.
Gegen 11:45 Uhr haben wir uns auf den Weg zur Altstadt von Memmingen gemacht. Am Kuhberg sind wir durch die Reste der Stadtmauer gegangen und dann entlang der Stadtmauer bis zum Bettelturm und dort am Einlass, sind wir in die Altstadt eingetaucht. Gleich am Anfang erreicht man die St. Johannkirche. Sie ist modern ausgestattet und bietet historisch gesehen nichts mehr. Unmittelbar dahinter erreicht man den Marktplatz. Der Blick einmal ringsherum auf die Bebauung, beeindruckte uns sehr. Ein absolutes Highlight ist das Steuerhaus. Daneben der Marktbrunnen und etwas versteckt, weil zurückgesetzt, das Rathaus. Ein prächtiges Bauwerk und jetzt mit blühenden Blumen in den Kästen ein Augenschmaus. Das Großzunfthaus steht aber dem Rathaus in nichts nach. Wir starteten hier am Markt mit der roten Route, wie sie im Stadtplan vorgeschlagen ist, nur genau verkehrt herum. Vom Marktplatz ging es zum Kreuzherrensaal, einer aufgelassenen Kirche eines ehemaligen Klosters. Vorher hat sich Susanne aber noch im Woolworth einen Gurkenhobel besorgt, damit wir die Gurken, die uns Rosemarie und Werner geschenkt haben, einfach schneiden können. Die Decke im Kreuzherrensaal ist ein wahres Kunstwerk und damit sehenswert. Bevor wir der empfohlenen roten Route weiter gefolgt sind, haben wir einen kleinen Abstecher zum Hexenturm und dem Zollergarten gemacht. Entlang der Salzstraße, vorbei an historischen Wohnhäusern, gelangten wir zum Schmiedplatz und dort vorbei am Hallhof. Von hier hatte man nochmals einen sehr schönen Blick auf den Glockenturm der ehemaligen Kreuzherrenkirche. Über den Theaterplatz landeten wir auf dem Gerberplatz und konnten das Siebendächerhaus bestaunen. In diesem Gebäude wurden früher die Felle der Gerber getrocknet. Über die Hintere Gerbergasse gelangten wir dann wieder an den Stadtbach, der hier über mehrere Stufen mit lautem Rauschen gute 5 Meter tiefer weiter fließt. Am Frauenkirchplatz befindet sich das wuchtige Bauwerk der ++ Unser Frauenkirche ++. Sie öffnet leider erst ab 15:00 Uhr, das war unser aber zu spät. Wir laufen weiter entlang dem Stadtbach, vorbei an sehenswerten Häusern und kommen zum Schrannenplatz. Hier gibt es mehrere Gaststätten mit Außenplätzen, es scheint ein beliebter Raum zum Treffen der Memminger Leute zu sein. Weiter am Stadtbach durch romantische Gassen mit lauschigen Ruheplätzen, haben wir uns dann am Roßmarkt von dem Stadtbach entfernt und sind vorbei am Fuggerhaus zum Antonierhaus gelaufen. Das Fuggerhaus ist ein riesiger Gebäudekomplax mit einer barocken Straßenfront. Einst als Wohnhaus und Filiallagerhaus erbaut, ist es heute ein Wohn- und Geschäftshaus. Das Antonierhaus war einst eine Spitalanlage, heute beherbergt es die Stadtbibliothek und zwei Museen. Etwas weiter den kleinen Berg hinauf, erreichen wir die St. Martin-Kirche. Hier waren wir gestern schon einmal, da aber ohne Fotoapparat. Die Kirche hat einen sehr sehenswerten Glockenturm, der sein Haupt mit einer Wohnung für den Türmer krönt. Die Kirche ist sehr groß, sie hat einen entsprechenden Hochchor mit historischem Gestühl. Teilweise gibt es noch alte Wandmalereien. Die Orgel steht auf einem modernen Podest und sie selbst ist auch aus neuerer Zeit. Von der St. Martin-Kirche ging es wieder bergab zum Marktplatz, vorbei an dem Herrmanshaus, das heute das Stadtmuseum beherbergt. Am Marktplatz hat Susanne bei der Deutschen Bank Geld geholt und direkt neben dem Marktbrunnen haben wir in einem italienischen Eiscafé jeder eine leckere Portion Eis gegessen. Die Ruhepause hat uns gutgetan und wir haben es genossen, das Treiben auf dem Marktplatz zu beobachten. Wir sind vom Marktplatz in Richtung Ulmer Tor gelaufen und haben uns diesen Komplex noch angesehen. Eine sehr romantische Ecke. Von hier aus ging es wieder zurück in Richtung Womo. Vorher waren wir aber in dem Verkaufsraum von der MICHLs Allgäu-Metzgerei. Hier haben wir uns mit frischer Wurst versorgt. Gleich nebenan im LIDL haben wir unsere Lebensmittelvorräte aufgefrischt. Nun war es nur noch ein kurzer Weg bis zu unserem Womo.
Gegen Abend haben wir mit Anke telefoniert, im Zusammenhang mit dem geplantem Treffen in Königsbrunn. Dabei haben wir erfahren, dass Walter zurzeit in einer Reha in Bad Wörishofen ist, da er vor einiger Zeit einen Herzinfarkt hatte. Ihm wurden zwei Stents gesetzt. Wir sind am Überlegen, ob wir den Ablauf unserer Tour ändern und wir statt nach Königsbrunn, nach Bad Wörishofen fahren.
Ich habe noch am Abend den Ort Wörishofen angelegt. Es gibt dort einen brauchbaren Stellplatz.
Ich habe uns aus dem Lidl wieder frische Brötchen für 19 Cent besorgt. Heute schien beim Frühstück die Sonne und es war wieder Kurzehosenwetter. Wir haben uns darauf verständigt, heute wieder mal einen Ruhetag einzulegen.
Ich habe das Ortsformular für Wörishofen erstellt, die Bilder von gestern bearbeitet und am Oktoberplan weitergearbeitet. Am Nahmittag habe ich allein an der Memminger Ach einen Spaziergang gemacht. Der Stellplatz hat auch ein sehr schönes Umfeld. Da habe ich erstmal verstanden, dass die Memminger Ach hier mehrere Bachläufe hat.
Zum Abend hin haben wir mal wieder gegrillt und dieses Mal mit Pommes. Susanne hat einen leckeren Gurkensalat dazu gemacht. Wir haben noch Gurken von Rosemarie und Werner gehabt. Das Fleisch war noch aus Köthen.
Nach einem guten Zwischenkaffee haben wir uns auf den Weg gemacht, unser Ziel war die Fußgängerzone und die Touristeninfo in dem Kurhaus. Da die Dame in der Rezeption zu Susanne sagte, man ist relativ schnell in der Fußgängerzone, war sie auch frohen Mutes beim Start. Wie so oft, wie schnell, Schnell ist, liegt im Auge des Betrachters. Dieses Schnell war jedenfalls mehr als 2000 Meter lang und das bei 29°C. Als wir das Kurhaus erreicht haben, waren wir schon ziemlich schlapp. Da kam uns ein Eiscafé mit schattigen Plätzen genau recht. Ich habe mir einen Aftereightbecher bestellt und Susanne einen großen Eiskaffee. Mal abgesehen davon, dass beide sehr groß waren, waren sie auch richtig lecker. Etwas ausgeruht hatten wir neue Energie geschöpft. Wir sind zu der St. Justina Kirche gelaufen und haben sie besichtigt. Eine beeindruckende Kirche mit einem riesigen Altar im Chor. Allerdings stammt fast die gesamte Ausstattung dieser Kirche aus dem 20. Jahrhundert. Ich hätte nicht vermutet, dass in dieser Zeit noch solche barocken Kunstwerke entstanden sind. Gleich auf der anderen Straßenseite befindet sich das ehemalige Kloster der Dominikanerinnen Wörishofen. Der größte Teil dieser Anlage wird heute als Hotel genutzt. Die Klosterkirche Maria Königin der Engel. Auch sie haben wir besichtigt. Hier stehen ebenfalls ein Hochaltar im Chor und zwei Seitenaltäre rechts und links davon. Das Besondere der Kirche ist, der Hochalter steht in der Mitte der Kirche. Die drei Westjoche davor, waren für die Gottesdienste der Bürger. Hinter dem Hochaltar gibt es ein weiteres Kirchenschiff mit Chor. Hier fanden die Gottesdienste der Nonnen statt. Von hier aus sind wir nun in Richtung Kurpark gelaufen. Wir haben den Wörthbach überquert. Hier gibt es eine großzügig angelegte Fußgängerzone mit dem Bach in der Mitte und lauschigen Plätzen zum Verweilen. Der Kurpark mit einem kleinen Gradierwerk liegt auf einer Anhöhe. In dem Gradierwerk haben wir eine weitere Pause gemacht und die salzhaltige Luft eingeatmet. Wir sind nach der Ruhepause noch ein kleines Stück in den Kurpark gelaufen. Dort gibt es mehrere Kneippanlagen, die ganz offensichtlich auch gut genutzt werden. Es wimmelte hier nur so von Menschen. Wir haben es vorgezogen den Rückweg anzutreten. Wir sind zurückgelaufen zur Hauptstraße und an der Bushaltestelle Pfarrhaus sind wir in den Bus gestiegen. Der hat uns kostenlos, die Benutzung ist mit Kurkarte frei, zurück zur Therme gebracht. Es war in der Zwischenzeit auch wieder unangenehm warm. Wir haben alles am Womo, was man öffnen kann, geöffnet. Jetzt war ein eiskaltes Getränk angesagt und danach ein schönes Schläfchen.
Gegen Abend hat Anke angerufen und wir haben uns für morgen am Kurhaus zu 14:00 Uhr verabredet. Großartig, dass wir unser Treffen doch noch so hinbekommen haben.
Leider hat es noch gegen 13:30 Uhr, als wir zum Bus gelaufen sind, ziemlich heftig geregnet. Also war Regenschirm tragen angesagt. Unser Bus hat uns mit 6 Minuten Verspätung am Kurhaus abgesetzt. Familie Fehle hat dort schon auf uns gewartet. Es war wirklich Familie Fehle, denn Luisa und Roman waren auch da. An den beiden merkt man krass, wie alt wir doch sein müssen. Aus den beiden niedlichen Kindern sind zwei erwachsene Menschen geworden. Umso mehr haben wir uns gefreut, dass sie beide mitgekommen sind. Wenngleich sie natürlich auch ihren Vater in der Reha besuchen wollen. Nachdem wir uns darauf verständigt hatten, dass wir lieber Kaffee trinken wollen als Eis essen, sind wir auf der Suche nach einem passenden Café noch etwas durch die Fußgängerzone gelaufen. Wir haben ein passendes gefunden, wo sogar gerade ein Tisch für uns 6 Personen frei geworden ist. Wie immer, wenn wir uns getroffen haben, gab es viel zu erzählen. Susanne kann sich erfüllend mit Anke unterhalten und mit Walter war das Kommunizieren für mich schon immer inspirierend und sehr angenehm. Luisa durchläuft eine Ausbildung als Physiotherapeutin und Roman studiert nach seiner Ausbildung als Tischler, Gebäudeenergiebilanz Wissenschaft. Also beide gehen ihren Weg im Leben und Anke und Walter sind zu Recht stolz auf sie. Die Zeit mit Fehles verging wie im Fluge. Walter musste zurück in die Rehaklinik. Wir haben uns am Kurhaus, wo wir uns getroffen haben, auch wieder getrennt. Wir sind mit dem Bus zurück zur Therme und damit zu unserem Womo. Danke für die schönen Stunden.
Nach einem Zwischenkaffee und meinem obligatorischen mittags Wienerwürstchen haben wir uns auf den Weg gemacht, um herauszufinden, wie wir zur Bahn kommen. Der Stellplatz liegt genau am anderen Ende der Allianzarena. Das hatte ich in Google bereits herausgefunden. Bis zum Bahnhof sind 1,7 km. Eine Tageskarte der Zone 1 koste fast 18,-€ für zwei bis fünf Personen. Wir haben beschlossen, doch lieber mit dem NIU in die Stadt zu fahren. Wir müssen nur sehen, wie wir den schadlos aus der Garage bekommen.
Als es bereits dunkel war, hatten wir noch ein Highlight. Die Allianz Arena erstrahlte plötzlich in roter Farbe. Ein großartiges Erlebnis. Wir kannten das schon aus dem Fernsehen, aber es live zu erleben ist doch nochmal etwas anderes.
Wir merkten langsam, dass unser Akku zur Neige geht und so kam uns das kleine Café an der Orangerie gerade recht. Wir haben keinen Kuchen gegessen, uns aber dafür ein Brötchen mit einer Scheibe Leberkäs gegönnt und eine längere Pause gemacht.
Nun hatten wir nur noch das Marstallmuseum auf unserem Programm. Die Vielzahl an Kutschen hat uns anfänglich überfordert. Wieder dieser überbordende Prunk. Gold, wohin das Auge fällt und nicht nur beschränkt auf die Kutschen, nein auch die Bespannung der Pferde war prunkvoll und kunstvoll. Genauso beeindruckend war auch die Porzellanausstellung im ersten Stockwerk des Gebäudes. Gold ist hier die dominierende Farbe und das dominierende Material.
Das Navi vom NIU hat uns wieder sicher zur Allianz Arena zurückgebracht. Die letzten zwei, drei hundert Meter waren wieder sehr abenteuerlich. Ich bin auf einem Fußweg am Stadion langgefahren. Ich muss mir das mal in Google genau ansehen. Es muss eine legale Möglichkeit geben, den Parkplatz zu verlassen. Wir sind trotzdem gut am Womo wieder angekommen.
von der Theatinerkirche sind wir in den gegenüberliegenden Hofgarten eingetaucht. Eine ausgesprochen schöne Parkanlage. Ein Highlight ist der Dianatempel, der in der Mitte der Parkanlage steht. Wir laufen direkt auf die bayrische Staatskanzlei zu. Ein gigantisches Gebäude mit viel Glasfläche. Wir laufen wieder zurück zur Maximilianstraße und von dort zum Platzl. Hier steht wohl das bekannteste Objekt, was jeder Tourist von München kennt, das Hofbräuhaus. Eine riesige Gaststätte, in der man schnell einen Lärmschaden bekommt. Uns beiden ist es schwer gefallen uns zu verständigen und wir haben relativ schnell die Haupthalle wieder verlassen. Allerdings über den Shop vom Hofbräuhaus. Das ist ja wirklich gigantisch, wie man hier den unmöglichsten Kram vermarkten kann, Bloß weil Münchner Hofbräuhaus draufsteht. Wir sind weiter zum Marienplatz gegangen. Hier haben wir ein passendes Café mit Eisangebot gefunden. Nachdem wir die Preise für die Eisbecher einfach dem Münchner Niveau zugeordnet haben, haben wir losgelegt. Susanne hat einen Eiskaffee genommen und ich einen Schwarzwaldbecher. Beides war lecker und die Pause hat uns gutgetan. Wir sind zu der für heute letzten Runde aufgebrochen. Ziel war die Asamkirche. Von außen vermutet man hinter der Fassade keine Kirche. Der Stuckdekor an der Fassade stammt von 1735. Das ursprüngliche Bauwerk war auch als Wohnhaus konzipiert. Der Stuckateur und Bildhauer Asam erwarb dieses und das Nebengebäude 1729/30. Er zog mit seiner Bildhauerwerkstatt in dieses Gebäude. Assam baute gemeinsam mit seinem Bruder 1733 in den unteren Etagen eine Privatkirche ein, deren Genehmigung durch die zuständigen Behörden bis heute fraglich ist. Die Genehmigung basiert wohl auf einen Kompromiss. Die Kirche muss der Öffentlichkeit zugänglich sein und sie muss einer Pfarrei zugeordnet werden. Da sie bis heute existiert, hat wohl auch der Kompromiss bis heute Beständigkeit. Von der Kirche sind wir zurück zum alten Rathaus, wo unser NIU steht. Am Viktualienmarkt sind wir durch die große Markthalle gelaufen. Die haben anscheinend italienische Händler fest im Griff. Hier bekommt man alles, was man für italienische Gaumengenüsse braucht. Auf dem Viktualienmarkt hat Susanne Zwiebeln mit dem romantischen Namen, Rose von Jerichow, gekauft. Sieht aus wie vertrocknetes Unkraut, soll aber, wenn man sie mit Wasser begießt, austreiben und eine Schöne Blüte haben.
Unser NIU hat uns wieder gut zum Womo gebracht, dieses Mal sogar auf verkehrstechnisch legalem Weg. Der ist nicht ganz einfach zu finden, ist offensichtlich durch die Autobahn A9 etwas versteckt und führt erst etwas weg und dann wieder zurück.
Wir haben noch am Abend beschlossen, bereits morgen weiterzufahren. Unsere Nächste Station Landshut, war aber mit der Abfahrt in München abgestimmt, da dort ein Vo lksfest stattfindet und der Platz während dieser Zeit gesperrt ist. Gut, dass Susanne nochmal im Internet nachgeschaut hat. Das Fest geht bis in die nächste Woche. Da hätten wir dann eine böse Überraschung gehabt. Wir haben uns auf Bad Abbach als Ausweichplatz verständigt. Dort waren wir 2017 schon einmal.
Gegen Abend hat das Außenthermometer schon wieder 30°C angezeigt. Am Abend wurde es aber wieder kühler.
Jetzt ging es aber weiter entlang des Schlossparkes zurück zum Hauptbahnhof und dam it zum NIU. Die Fahrt zurück zum Womo ging überwiegend über die B16. Als wir am Womo ankamen, hatten wir 31°C. Jetzt wird nur noch relaxt.
Zum Abend hin haben wir gegrillt und uns dazu leckere Pommes gemacht. Susanne hat einen Salat aus grüner Gurke und Tomaten gemacht. Wir hatten also ein richtig leckeres Mahl.
Wir sind mit dem NIU zu unserem nächsten Ziel gestartet, der Wallfahrtskirche Zu Unserer Lieben Frau vom Kreuzberg. Sie ist gleichzeitig Klosterkirche des Karmeliten Ordens. Unser Navi schickte uns bei der Anfahrt erst auf einen anderen Berg, der auf einem Teilstück 18% Steigung hatte. Da hat unser NIU fast ganz schlapp gemacht. Ich musste mit den Füßen etwas nachhelfen. Der eigentliche Kreuzberg, mit der Kirche, war dann gar nicht mehr so schlimm. Die Kirche war sehr merkwürdig. Ihre Ausstattung war modern und schlicht. Die Farben alle in Blautönen gehalten.
Von hier aus ging es zu unserem letzten Ziel, die mit 40 Metern Höhe größte begehbare Holzkugel der Welt. Sie steht unmittelbar am Ufer des Steinberger Sees. Man kann ohne Treppen bis zu ihrer Aussichtsplattform hochlaufen. Wenn man will, kann man über eine Röhrenrutsche wieder nach unten rutschen. Wir haben uns das erspart. Im unmittelbaren Umfeld befindet sich eine sehenswerte Minigolfanlage mit dem Namen Adventure Golf. Eine sehr große und interessant aufgebaute Anlage. Sie soll in ihrem Aussehen an den Braunkohletagebau vergangener Jahre erinnern, dem der Steinberger See auch seine Existenz verdankt. Am Ufer in diesem Gebiet, befindet sich auch noch der Wild Wake Park. Eine Anlage zum Wakeboard fahren der besonderen Art. Die Anlage läuft in einem großen Oval, also nicht nur von A nach B und Schluss. Man kann im Kreis fahren und dabei Schikanen benutzen, so oft man Lust hat. Nach dem wir uns an dem Treiben satt gesehen haben, sind wir wieder auf unseren NIU gestiegen und zum Womo zurückgefahren. Hier war nun nur noch Relaxen angesagt.
Die für den Abend vorhergesagten Gewitter sind ausgeblieben. Der Himmel hat sich gegen 17:00 Uhr zunehmend beölkt, aber es kam kein Tropfen Regen herunter. Es bahnte sich wieder eine tropische Nacht an. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit, ist gegen Morgen alles klitsche Nass.
Am späten Nachmittag habe ich einen kleinen Spaziergang zum See hinunter gemacht. In Richtung Staumauer, gibt es einen großen Badebereich mit Liegewiesen und einer Gaststätte. Da steht auch ein großer Imbisswagen. Zurück bin ich über den großen Pkw Parkplatz gegangen.
Von der Lutherkirche ging es weiter zum Nonnenturm. Der Turm ist der einzige erhaltene Eckturm der alten Stadtbefestigung. Von da aus wieder etwas hoch zum Rathaus und zurück zum Marktplatz. Vom Marktplatz aus konnten wir nochmal die Südfront des alten Rathauses bewundern. Mit seiner Zeigeruhr und der darunter befindlichen Sonnenuhr, ist es ein sehr interessantes Gebäude. Auch die Gebäude rings um den Altmarkt, sind fast alle historisch und strahlen nach ihrer Restaurierung wieder in altem Glanz. Weiter ging es jetzt zu der St. Johanniskirche. Diese Kirche ist stark mit der Ortsgeschichte verbunden. Sie war immer die Hauptkirche von Plauen. Sie ist im Laufe ihrer Existenz als Steingebäude viele bauliche Veränderungen durchlaufen. Heute präsentiert sie sich überwiegend in gotischer Architektur. Die Decke ziert ein Kreuzrippengewölbe. Die barocke Kanzel stammt von 1720. Nachdem wir die Kirche verlassen hatten, äußerte Susanne den Wunsch, in die Fabrik der Fäden zu gehen. Sie hatte das unterwegs auf einem Hinweisschild gegeben. Es war nicht so ganz einfach dort hinzufinden. Das Museum, Fabrik der Fäden, befindet sich im Weisbachschen Haus, ein ehemaliges Fabrikgebäude. Die Einrichtung versteht sich nicht als reines Museum, sondern auch als Kompetenzzentrum für Faden und Stickerei. Der ehemalige Innenhof des Komplexes hat einen modernen Zwischenbau erhalten. Das Museum wurde erst im November 2023 eröffnet. Es stellt auch Teile des schon seit mehreren Jahren geschlossenen Stickerei Museums aus. Wir fanden es sehr interessant und haben die verschiedenen Stickereien schon als Kunst wahrgenommen. Wir haben einige Stickereien als Vögel und Schmetterlinge zum Aufhängen gekauft.
Vorbei an den historischen Weberhäusern sind wir nun zum Altmarkt zurückgegangen. Direkt am Altmarkt haben wir ein Eiscafé gefunden. Der Temperatur von 29°C geschuldet, haben wir uns entschlossen hier mal wieder einen Eisbecher zu genießen. Das war lecker und erholsam. Wir hatten inzwischen auch schon wieder unsere 10.000 Schritte auf der Fitnesuhr. Eigentlich wollten wir noch das Schloss besichtigen, mussten aber feststellen, dass das Schloss kein POI ist. Es wird als Campus der Uni genutzt. Es gibt dort nichts zu sehen. Ich habe es auch aus unserer POI-Liste gelöscht. Unser letztes POI für heute sollte die Steinbogenbrücke über das Syratal sein. Das Navi vom NIU wies 0,1km vom Rathaus entfernt aus. Das konnte nicht sein, da es noch mitten in der Stadt wäre. Unsere Handys wiesen 2,1 km aus. Wir haben die letzte Straße aus der Nähe der Brücke eingegeben. Das führte uns in eine Straße mit Einfamilienhäusern. Von der Brücke nichts zu sehen. Von einem Anwohner haben wir erfahren, dass wir nur ein kleines Stück weitermüssen, um den NIU zu parken um dort dann zu Fuß ca. 700 Meter durch das Syratal laufen müssen. Die Brücke befindet sich im Naturschutzgebiet. Nach einigen Irrwegen haben wir die Brücke dann gefunden. Sie steht auf einer Seite versteckt durch hohe Bäume. Man sieht sie erst, wenn man fast unter ihr steht. Dieses Umfeld hat auch das Filmen mit der Drohne nicht so ganz einfach gemacht. Aber es hat alles gut funktioniert. Nun ging es auf den schnellsten Weg zurück zu unserem Womo. Es war schon fast 16:00 Uhr.
Gegen 11:30 Uhr haben wir uns wieder auf den NIU gesetzt. Unser erstes Ziel war die Göltzschtalbrücke. Die Landschaft bietet hier schon gute Höhenunterschiede, sehr zur Freude unseres NIU´s. Aber er hat alle Anstiege problemlos gepackt. Nachdem wir unseren NIU direkt auf einem Parkplatz an der Göltzschtalbrücke abgestellt haben, erlebte ich den Worstcase des Tages. Ich hatte vergessen, die Drohne mitzunehmen. Das ist jetzt die Katastrophe schlecht hin. Also müssen wir morgen nochmals hierherfahren. Ich habe wenigsten vom Boden aus mit der GoPro Aufnahmen gemacht.
Von der Göltzschtalbrücke sind wir in den ALDI Mylau gefahren und haben unsere Lebensmittelvorräte aufgefrischt. Von hier aus sind wir zum Schloss Netzschkau gefahren. Die fast gegenüberliegende Kirche Netzschkau war leider verschlossen. Am Schloss startete gerade ein Dorffest mit Bühne und Verkaufsständen im Schlosspark. In diesem Zusammenhang war auch das Innere vom Schloss zugänglich. Obwohl in der Homepage des Schlosses stand, das es wegen Bauarbeiten und Personalmangel geschlossen ist. Wir konnten in dem Schloss durch alle Räume laufen, einschließlich des Dachbodens. Das Schloss enthält diverse Kunstschätze von unmessbarem Wert. Im rustikalen Fechtboden steht ein gusseiserner Ofen der über 4 Meter hoch ist. Ebenfalls im sogenannten Trauzimmer steht ein 4,10 m hoher Kachelofen. Mich erstaunt, dass man so eine Perle nicht richtig vermarktet. Hier zeichnet sich aber auch deutlich ein Problem der neuen Bundesländer ab. Anfang des 21. Jahrhunderts kamen seitens der Stadt Netzschkau Überlegungen auf, das Schlossanwesen an einen Investor zu verkaufen, der auf dem Gelände unter Erhaltung des Schlosses einen angegliederten Hotelneubau und einen Golfplatz in dem ehemaligen Schlosspark erwog. Die entsprechenden Planungen wurden nach erheblichen Bürgerprotesten Ende 2005 bis auf Weiteres eingestellt. Man will nicht so viel Veränderungen mit so vielen Fremden hier haben. Nach der Schlossbesichtigung sind wir wieder zurück zu unserem Womo. Es war auch schon wieder unangenehm warm für uns. Obwohl es nur 29°C waren, also 2°C weniger als gestern.
Nach unserem Nachmittagskaffee habe ich unsere Toilettenkassette entleert und danach haben wir beide einen Spaziergang durch die Campinganlage gemacht. Das wäre nicht unsere Vorstellung davon, wie wir unsere Freizeit verbringen wollen.
Nach dem Kaffeetrinken sind wir zu einer kleinen Wanderung aufgebrochen. Wir sind auf den Eisenberg gelaufen. Dort bin ich die 72 Stufen auf den Julius-Mosen-Turm hinaufgestiegen. Von da oben hat man eine herrliche Aussicht über große Teile des östlichen Vohtlandes. Die große Steinbrücke der Eisenbahn über das Elstertal liegt ca. 1 km entfernt. Aber auch von der Seite ist sie komplett eingerüstet. Man kann von dem Julius-Mosen-Turm direkt in das Elstertal hinablaufen und steht dann fast direkt vor der Elstertalbrücke. Auf dem Rückweg sind wir etwas früher hinabgestiegen und kamen auf Höhe der Dampferanlegestellen am Pöhler See wieder heraus. Von hier aus sind wir immer am See entlang, quer durch den Kletterwald, wieder zurück zum Womo gelaufen. Das war ein schöner Spaziergang und sogar die Wolken haben dicht gehalten.
Nach einem Zwischenkaffee haben wir uns auf den Weg gemacht zur Innenstadt. Unser Ziel, die Touristeninfo haben wir dann auch am Marktplatz gefunden. Dort haben wir uns mit Infomaterial ausgestattet. Unser erster Eindruck von der Altstadt von Altenburg ist auch recht positiv. Die Häuser am Markt erscheinen in altem Glanz. Auch das Rathaus ist ein prächtiges Gebäude. Vom Marktplatz aus sind wir vorbei an der Wasserkunst, ein Turmgebäude, was aussieht wie ein Glockenturm einer Kirche, aber einfach nur ein Wasserturm ist, sind wir zum Kaufland gelaufen und haben uns mit frischen Lebensmitteln versorgt. Vom Kaufland ging es zurück zum Womo. In der Zwischenzeit war unser Womo gut aufgeheizt. Die Außentemperatur betrug aber trotzdem nur 19°C.
Vom Insel Zoo sind wir, vorbei am Capitol Filmtheater, hinauf zum Roßplan gestiegen. Sehr zur Freude für Susanne ist Altenburg eine Stadt der Höhenunterschiede. Eigentlich nichts für alte Leute wie wir es sind. Am Roßplan steht das ziemlich heruntergekommene, ehemalige Spielcasino. Der Platz ist ansonsten neugestaltet und wartet mit einer deftigen Schräge auf. Von hier aus ging es weiter zum Nikolaikirchturm. Das Kirchenhaus wurde jeweils 1428 und 1562 Opfer von Großbränden. 1528 wurde die Ruine des Kirchenschiffes dann abgebaut. Der 45 m hohe Kirchturm, in den 1609 ein Türmer zog, blieb bis heute als Aussichtsturm erhalten. Der ehemalige Friedhof, ist heute ein Platz, um den sehr schöne, kleine und bunte Bürgerhäuschen stehen. Dieser Bereich gehört zu dem ältesten Teil von Altenburg. Eine romantische Ecke, auch durch die vielen kleinen Gassen, die von diesem Platz ausgehen.
Unser nächstes Ziel war das Logenhaus. 1935 wurde die Loge von den Nationalsozialisten aufgelöst. Zu Zeiten der DDR befand sich das Anwesen im Besitz der Stadt Altenburg und gehörte nach der Wende zur Fachschule für Sozialpädagogik. Seit 1992 ist die Großloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland mit Sitz in Berlin Eigentümerin des Hauses. Das Gebäude steht heute für Veranstaltung zur Verfügung. Von dem Logenhaus ging es wieder einige Meter hinab zur Brüderkirche. Sie war erstaunlicherweise sogar offen. Sie wurde im Stil der Neugotik mit Beimischung von Jugendstil-Formen, nach Abbruch der alten Kirche, zwischen 1902 und 1905 errichtet. Also heute eine jüngere Kirche. Von der Brüderkirche ging es nun hinab zu dem langgestreckten Marktplatz. Aber schon auf der Hälfte des Marktes, ging es über den Weibermarkt hoch zur Johannisstraße und dann zum Pohlhof. Das Pohlhofgebäude ist heute das Standesamt von Altenburg. Es ist ein historisches Gebäude mit einem sehr schönen Stufengiebel. Nun ging es wieder Bergab zur St. Bartholomäi Kirche, die aber leider aus Personalmangel nur immer am Wochenende geöffnet ist. Schon hundert Meter weiter ist man am Brühl, auf dem direkt vor dem Seckendorffschen Palais, der Skatbrunnen steht. Wieder ca. 200 Meter weiter, leider wieder etwas ansteigend, befindet sich ein Kuriosum, das einzige Friseurladengeschäft Museum der Welt. Dieses Museum ist einem Zufall zu verdanken. Der einstige Besitzer hat das Geschäft Ende der 60`íger Jahre aufgegeben und das gesamte Inventar in Kisten verpackt und auf dem Dachboden des Hauses eingelagert. Als sein Sohn, wegen Baufälligkeit das Haus aufgegeben hat, wurde durch den damaligen Innungsmeister der Friseure, das Inventar entdeckt. Er hat einen Verein gegründet, der heute dieses kleine Museum betreibt. Es grenzt an einer Wunder, wie vollständig auch heute noch die komplette Ausstattung ist. Die vor Ort anwesende Betreuerin zeigte uns ganz stolz eine Playboy Zeitschrift mit Bildern, die hier in dem Museum entstanden sind.
Jetzt ging es weiter hinab, vorbei an dem monumentalen Gebäude der alten Post, wieder zurück zum Marktplatz. Bei der Touristeninfo wollte sich Susanne nach einer öffentlichen Toilette erkundigen. Hinter dem Rathausgebäude, am Kornmarkt, soll es eine geben. Susanne konnte sich dort entledigen. Nun steuerten wir unser letztes Ziel an, die roten Spitzen. Diese beiden Glockentürme der ehemaligen Marienkirche zählen als Wahrzeichen der Stadt Altenburg. Der Zugang zu den Türmen ist etwas abenteuerlich. Nachdem wir mühselig auf den Berg gestiegen sind haben wir von einer Passantin erfahren, dass die beiden Türme nur über eine Stahltreppe zu erreichen sind. Ander Stahltreppe haben wir dann eine Info gefunden über die Öffnungszeiten. Für unseren Aufenthalt gibt es keine passende Öffnungszeit. Damit war die Sache für uns auch erledigt. Von hier aus sind wir noch zum Kaufland gelaufen und haben uns mit frischen Lebensmitteln ausgestattet. Dieses Mal sind wir dann aber an der anderen Seite des großen Teiches zum Womo zurückgelaufen. Ich hatte nun auf meiner Fitnesuhr fast 13.000 Schritte. Es hat jetzt aber auch gereicht.
Gegen Abend habe ich Grill und Heißluftfriteuse aufgestellt und wir haben Pommes mit gegrilltem Fleisch zum Abendbrot verspeist. Das war auch wieder lecker und der Himmel war uns gnädig, er bleib nämlich dicht.
Am späten Nachmittag habe ich alleine einen Spaziergang gemacht. Die Landschaft nördlich vom Freibad ist nicht sehr reizvoll. Maisfelder und Maisfelder und riesige Flächen mit verdorrten Pflanzen, die wahrscheinlich nur zum Düngen der Feldflächen dienen. Eine Abwechslung haben riesige Gehege geboten, um die jeweils ein zweiter Zaun herum war. Ich würde vermuten, hier wurden Strauße gehalten, bzw. sollen gehalten werden. Als ich wieder am Womo war, zeigte meine Fitnesuhr über 10.000 Schritte für heute. Das reicht, um den Rest des Tages zu faulenzen.
Gegen 11:30 Uhr haben wir uns wieder mal auf unseren NIU gesetzt, dieses Mal mit dem Ziel der roten Steine bzw. des roten Ufers. Diese Felswand ist eigentlich eine übrig gebliebene Halde aus dem Abbau von Alaun zwischen 1557 und 1886. Kurioserweise deklariert Wikipedia das rote Ufer als POI und auch die Gemeinde. Google kennt aber kein rotes Ufer und auch keine roten Steine. Also habe ich für das Navi den nächstliegenden Ort eingegeben. Sehr zur Freude von Susanne, schickte uns das Navi das erste Stück des Weges auf einer Schotterstraße entlang. Wir haben den NIU in Schwerz abgestellt und sind einem Wanderschild gefolgt. Da an dem Schild aber zwei Wege abgingen, haben wir treffsicher den falschen Weg gewählt. Allerdings führte der uns in schönste Landschaft und zu mindestens landeten wir an der Mulde. Wir mussten nun noch ein ganzes Stück an der Mulde entlanglaufen. Aber wir haben dann endlich die Felsenwand vor uns gehabt. Die Drohne hier steigen zu lassen war nicht ganz einfach, weil es hier nur Wiese gab mit ziemlich hohen Grasbewuchs. Die Tasche der Drohne war die einzige Möglichkeit, aber etwas zu klein. Das Aufsteigen habe ich noch gerade so hinbekommen, komplizierter war das Landen. Das war das erste Mal, dass die Drohne auf meiner Hand gelandet ist bzw. ich sie in der Luft stehend von unten gegriffen habe. Die Aufnahmen von der roten Felswand sind trotzdem sehr schön geworden. Für den Rückweg zum NIU hat Susanne auf ihrem Handy einen kürzeren Weg gefunden. Das Navi vom NIU wollte uns dann auf dem Weg zum Womo wieder über den Schotterweg schicken. Ich bin einfach an dem Weg vorbeigefahren. Das Navi wollten uns nun aber immer wenden lassen. Offensichtlich gab es keine vernünftige Alternative. Also haben wir uns entschieden, doch das Stück Schotterweg in Kauf zu nehmen. Kurz bevor wir das Womo erreicht haben, trafen wir Leute mit der Katze auf dem Arm. Wir haben erfahren, dass die Katze bis vor kurzem im Schwimmbad lebte. Die Besitzer aber jetzt ein Stück weiter wohnen. Tschüss Katze, war nett dich kennengelernt zu haben. Das war nun unser letzter Tag auf dieser Tour.