Reisetagebuch von der Bayerntour 2024


Start der Tour am Dienstag, den 30.07.2024 und Ende am Donnerstag, den 19.09.2024

Reisedaten Plan/Ist mit Stand vom: 16.09.2024

Was Plan Ist
Anzahl Übernachtungen 51 48
Stromkosten (teilweise in den Stellplatzgebühren) 84,-€ 49,-€
Stellplatzgebühren (teilweise mit Stromkosten) 614,-€ 630,40€
Gasverbrauch für Heizung und Kühlschrank 3 kg 14 kg
Gaskosten Plan 2,40/kg, Ist .. 7,20€ 33,60€
Aufenthaltskosten Strom, Standgebühren und Gas 705,20€ 713,- €
Fähr- und Brückenkosten und Mautgebühren 0,-€ 0,-€
Gesamte gefahrene Strecke 1663 km 1745,9 km
Spritverbrauch Plan 11,5 L/100km, Ist 11,8 L/100km 192 Liter 206,4 Liter
Spritkosten Plan 1,75€/Liter, Ist 1,59€ 335,-€ 328,18€
Die Gesamtkosten der Tour aus Aufenthalts-, Gas-, Sprit- und Nebenkosten ca. 1040,-€ ca. 1041,-€

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Dienstag 30.07.2024

Unser Start war bilderbuchhaft, obwohl wir beide durch eine Erkältung ziemlich angeschlagen sind. Unser NAVI spielte mit uns Verwirrspiel. Gut wenn man einen Ort kennt und weiß welcher Weg sinnvoll ist und welcher nicht. Ich habe mich nicht beirren lassen und den Weg über die Avus gewählt. Allerdings fiel uns ein, dass der Abzweig von der Stadtautobahn gesperrt ist. Wir haben uns entschieden, gerade durch, vorbei am ICC, auf die Avus zu fahren. Schon weit vor dem Kaiserdamm standen wir dann aber im Stau. Das Problem ist die gesperrte Abfahrt auf die Stadtautobahn und gerade aus, geht es nur einspurig weiter. Unser Navi hat uns eine Ausweichroute über den Theodor-Heuß-Platz angeboten. Das haben wir im letzten Moment noch wahrgenommen. Das war auch gut so, denn es ging wesentlich schneller. Bis zur Abfahrt von der A9 lief jetzt alles super gut. Das Navi hat uns auf die B6 abfahren lassen, die dann aber schon an der nächsten Kreuzung gesperrt war. Man konnte jetzt wählen, rechtsherum oder linksherum. Für beide Richtungen gab es keine Umleitungsausweisung. Wir haben uns für rechts entschieden, wo wir nach kurzer Fahrt auf der alten Strecke, die aus Dessau kommt, waren. Nach wenigen Kilometern wollte das Navi aber nicht mehr dieser Strecke folgen, sondern schlug einen anderen Weg vor. Dem zu folgen, war keine gute Idee. Wir landeten wieder Prompt an der noch weiter gesperrten B6. Nun mussten wir einen großen Bogen fahren und das über Straßen aus dem Mittelalter. Ziemlich eng und übel holprig. Ab Prosigk ging es dann auf der L183 weiter, eine asphaltierte Landstraße. Von der aus haben wir südlich von Köthen wieder die B6 erreicht. Offensichtlich ist die B6 noch gar nicht fertig. Jetzt passte der Weg wieder und da wir uns ja schon auskannten, haben wir dieses mal den Stellplatz problemlos gefunden. Wir haben zwar reservieren lassen, was aber offensichtlich nicht notwendig war. Außer uns gab es noch einen Caravan. An der nahesten Stromkiste, war der FI-Schalter ausgelöst. Das Einschalten half nichts. Offensichtlich ist der Strom komplett weg. Der Chef von der Anlage hat das Problem gelöst. Es gibt im Zentralschrank noch einen FI_Schalter, der hatte auch angesprochen. Problem gelöst, jetzt konnten wir unser Womo für den Aufenthalt fit machen. Durch unsere Erkältung waren wir jetzt aber auch platt. Susanne ist gleich ins Bett gegangen und ich habe mich auf einem Liegestuhl im Freien hingelegt. Das Schläfchen hat uns sehr gutgetan. Danach haben wir beide einen Coronatest gemacht, der glücklicherweise negativ war. Das wäre für unser Treffen mit den Hentschkes und Fam. Schölla nicht sonderlich gut.
Am Abend haben wir mit Susanne telefoniert und ihr mitgeteilt, dass wir erkältet sind, aber Corona negativ. Das stört sie nicht, sie kommen trotzdem. Reinhard und Edelgard kommen auch.
Wir haben heute etwas früher zu Abend gegessen, da alle Zwischenmahlzeiten heute ausgefallen sind.

Mittwoch 31.07.2024

Heute sind wir relativ zeitnah nach dem Frühstück auf den NIU gestiegen und sind in die Altstadt von Köthen gefahren. Der Wetterbericht hat für heute 33°C vorhergesagt und da ist früher eher besser als am Nachmittag. Unsere erste Station war das Schloss Köthen. Ein großer Teil von den baulichen Anlagen sind in der Zwischenzeit restauriert, aber es gibt auch noch viel zu tun. Wir haben uns entschieden das Schlossmuseum zu besichtigen. Bezug zu dem früheren Schloss hat eigentlich nur der Spiegelsaal und die barocke Schlosskapelle. Alles andere vom Schloss hat der letzte Besitzer schon in der Mitte des 19. Jahrhunderts zu Geld gemacht. Den Gebäuden viel dann im Laufe der Jahrzehnte unterschiedlich Nutzung zu. Der Spiegelsaal wurde nach der Wende saniert und erstrahlt heute im alten Glanz. Er ist sehr sehenswert. Aber auch die Schlosskapelle erstrahlt wieder in altem Glanz. Sie hat eine barocke Ausstattung und die kleine Orgel von 1754 ist heute wieder bespielbar. Ein Teil des Museums widmet sich dem Wirken von Johann Sebastian Bach in Köthen. Dazu gehört auch eine Musikinstrumentenausstellung. Es handelt sich dabei ausschließlich um die verschiedenen Formen des Hammerklaviers. Ein Bereich des Museums befasst sich mit dem Wirken der sogenannten Fruchtbringenden Gesellschaft (1617–1680, lateinisch societas fructifera), auch Palmenorden genannt. Sie war die erste und mit 890 Mitgliedern auch größte deutsche Sprachakademie. In ihrer Imprese zeigt sie die vielfach brauchbare Kokospalme mit der Devise „Alles Zu Nutzen“. Für uns nun als grober Fakt interessant, aber nicht in die Tiefe gehend. Ich habe beobachtet, dass es Susanne nicht gut geht. Wir haben uns darauf verständigt, dass ich das sogenannte Naumann Museum im separatem Schlossgebäude allein besuche und Susanne sich in der Zwischenzeit etwas ausruht. Das sogenannte Naumann Museum hat mich etwas irritiert, da der Wissenschaftler Johann Friedrich Naumann (1780-1857) ein Ornithologe war und das, was ich zu sehen bekommen habe eher eine Anthropologe Ausstellung war und das auch sehr spärlich. Ich vermute mal, dass der ornithologische Teil z. Zt. gar nicht geöffnet ist.
Vom Schloss aus sind wir zu der Kirche St. Mariä Himmelfahrt gelaufen. Sie war geöffnet, ist aber am Zugangsbereich durch eine Glaswand gesichert. Die Kirche ist sehr schlicht und nicht wirklich interessant.
Etwas weiter ist die St. Agnus Kirche. Sie war leider geschlossen. Ganz in der Nähe befindet sich der Magdeburger Turm. Ich habe einige Bilder gemacht. Wir sind nun mit dem NIU zum Marktplatz gefahren. Dort hat uns Susanne in der Apotheke mit Medikamenten ausgestattet und ich habe einige Aufnahmen gemacht. In der Zwischenzeit haben wir auch die 33°C erreicht und nun hatten wir Lust auf ein Eis. Das hat uns auch recht gutgetan. Wir haben beschlossen, dass ich morgen am Vormittag nochmals allein in die Altstadt fahre und dort noch einige Bilder mache. Susanne kann sich dann noch etwas schonen. Bei dem von Susanne Hentschke empfohlenen Schlächter am Markt haben wir Grillfleisch gekauft und für uns Belag. Bevor es zurückging zum Womo, haben wir im ALDI noch einige Kleinigkeiten für unseren Grillabend mit den Köthenern besorgt. Da wir Getränke, Grillgut und Salatgemüse unmöglich in unserem Kühlschrank bekommen hätten, haben wir das Angebot, ein Kühlfach zu mieten, angenommen. Es kostet keine Mietgebühr, lediglich 10,-€ Pfandgeld für den Schlüssel. Um sicher kaltes Bier für den Besuch zu haben, haben wir auch einige Dosen Bier in das Fach gelegt.

Donnerstag 01.08.2024

Da es heute wieder sehr warm werden sollte, habe ich mich zeitnah auf den NIU gesetzt und bin wieder in die Altstadt gefahren. Ich habe den NIU wieder am Marktplatz abgestellt. Da es schon nach 10:00 Uhr war, dachte ich mir, ich werde zuerst die St. Jacob Kirche besichtigen. Leider stand ich dort vor verschlossenen Türen, ob wohl sie laut Aushang von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet sein soll, war sie verschlossen. Ich habe gehofft, dass die Aufsichtsperson vielleicht nur verschlafen hat. Ich habe darum also erst einen Spaziergang durch die Altstadt gemacht, um dann einen weiteren Versuch zu machen, die Kirche zu besichtigen. Jetzt hing ein A4 Blatt an der Tür, wegen Krankheit bleibt die Kirche heute für Besucher geschlossen. Das ist nun Pech auf ganzer Linie. Ich muss mich mit Außenaufnahmen begnügen. Ich konnte bei meinem Spaziergang feststellen, dass sich die Altstadt von Köthen nach der Wende wieder sehr zum Positiven entwickelt hat. Auf dem Rückweg zum Womo habe ich bei dem ALDI in der Nähe von Susanne Hentzschke Haus, noch Reste für unseren Grillabend besorgt.
Über Mittag haben wir uns beide hingelegt. Danach starteten wir mit den Vorbereitungen für den Grillabend. Wir haben dafür fast alles an Equipment, was wir haben, aufgeboten. Zwei Klappstühle wollen Susanne und Eiko mitbringen. Kurz nach 18:00 Uhr trudelten erst Susanne und Eiko mit den Stühlen ein und einige Minuten später auch Reinhard und Edelgard. Susanne hat flott alles auf den Tisch gestellt und ich habe den Grill gezündet. Unser Essen war so wie geplant und das Grillgut von dem Ortsschlächter war sehr gut. Dank unseres externen Kühlfaches gab es auch den Abend über immer kalte Getränke. Wir haben uns angeregt unterhalten und so verstrich die Zeit wie im Fluge. Gegen 22:45 Uhr sind unsere Gäste dann gegangen, Susanne und Eiko müssen ja morgen Früh wieder arbeiten und Reinhard und Edelgard haben noch einen längeren Weg bis Halle. Es war ein sehr schöner Abend mit Vieren. Reinhard hatte uns bei seiner Ankunft eine Einladung zu seinem 80. Geburtstag überreicht. Den möchte er auch hier im Forellenhof feiern. Für uns super gut, da können wir wieder mit dem Womo kommen.
Der Wetterbericht hatte für heute Nacht beginnenden Dauerregen vorhergesagt. Das bedeutete für mich alles so einräumen, dass wir morgen in der Früh starten können ohne nasse Sachen. Susanne hat in der Zwischenzeit in der Küche wieder klar Schiff gemacht. Gegen 00:00 Uhr war alles so, als wäre nichts gewesen und damit der Wetterbericht auch Recht behalten sollte, fing es prompt an zu regnen und das durchgehend, bis zum nächsten Morgen.

Freitag 02.08.2024

Es hat die gesamte restliche Nacht durchgeregnet und so auch während unseres Frühstücks. Wir waren sehr froh, dass wir gestern Abend noch alles weggeräumt haben. Das Aufrüsten unseres Womos zur Abreise geschah auch mit Regen. An der V+E haben wir die Fäkalienkassette ausgeleert und den Trinkwassertank aufgefüllt. Beim Grauwasser habe ich zu meinem Entsetzen festgestellt, dass die gesamte Standzeit über, offensichtlich der Grauwasserschieber geöffnet war. Sehr peinlich, aber offensichtlich hat es Niemand gemerkt. Beim Zwischenstopp an der Rezeption, Susanne hat den Kühlfachschlüssel zurückgegeben, gingen alle Lichter im Cockpit aus. Es hat eine Weile gedauert, bis ich entdeckt habe, dass am Plusanschluss der Starterbatterie ein Wackelkontakt vorliegt. Das war ein Start mit Schrecken.

Freitag 02.08.24

Vom Stellplatz bei Köthen ging es nach südwesten zu der Kleinstadt Könnern. Hier hat Susanne eine Araltankstelle entdeckt, die nur 1,639€/Liter nehmen soll. Die haben wir problemlos gefunden und tatsächlich, der Preis stimmte noch. So preiswert haben wir schon lange nicht mehr getankt. Nun, mit vollem Tank, ging es weiter in Richtung Klostermannsfeld. Kurz hinter der Stadt haben wir die B86 erreicht, die uns dann bis Sangershausen treu blieb. Den Stellplatz haben wir auf Anhieb gefunden. Er befindet sich noch im Ausbau. Von den Besitzern haben wir beim Bezahlen erfahren, dass sie noch viel vorhaben mit dem Platz. Es soll ein Schwimmbecken geben und eine Sauna. Beides ist schon im Bau. Von der V+E kann man den Bodeneinlass bereits nutzen. Frischwasser gibt es vorerst an der Außenwand einer Halle. Was man jetzt schon erkennen kann, Geld spielt beim Ausbau des Platzes keine Rolle. Alles was man jetzt schon sieht ist gediegen und kein Selfmade. Wir haben uns einen ruhigen Nachmittag verordnet. Ich konnte erfolgreich meine Aufzeichnungen aufarbeiten.

Sonnabend 03.08.24

Gestern am Abend hat es zwischenzeitlich geregnet. Kurz nach Mitternacht hat es aber aufgehört und der Himmel wurde relativ schnell sternenklar. Es wurde auch merklich kühler. Die Tiefste der Nacht waren dann auch 13°C, was für die Jahreszeit schon sehr niedrig ist. Als wir aufgestanden sind, haben wir einen wolkenfreien Himmel gesehen. Da der Wetterbericht für den Tag schnell steigende Temperaturen vorhergesagt hat, haben wir beschlossen, zeitnah nach dem Frühstück mit unserem Ausflug in die Altstadt zu starten. Als wir am Rathaus ankamen, war der Marktplatz fast menschenleer. Das Rathaus ist ein ungewöhnlicher Bau. Abgesehen davon, dass es für seine Standfläche sehr hoch ist, ist es, bis auf den Westgiebel, komplett von Gebäuden eingerahmt. Der Marktplatz macht einen sehr aufgeräumten Eindruck. In den Häusern rings um den Platz gibt es kaum Geschäfte bzw. Gaststätten. Wir sind über den Marktplatz zur Jacobikirche gelaufen. Die Kirche war geöffnet. Im Chor sitzt eine Gitarrenspielerin und singt ein Lied über die Liebe. Sie hat eine sehr schöne Stimme und der Text des Liedes ist sehr emotional. Eine tolle Darbietung und ich habe mich bei ihr dafür bedankt. Das hat sie offensichtlich gefreut. Die Aufsichtsdame in der Kirche war sehr zugänglich und erklärte uns einiges, was ich in der Ausstattung der Kirche sehr widersprüchlich fand. Die Säulen des Langhauses haben Widerlager für ein Kreuzrippengewölbe, die Decke ist aber eine flache Kassettendecke. Die Erklärung ist ganz einfach, die Kirche hatte im Langhaus nie eine Kreuzrippengewölbedecke. Das sollte zwar mal eine entstehen, dafür war dann aber das Geld nicht vorhanden. Offensichtlich gab es solche Probleme schon vor 600 Jahren. Von der Kirche aus haben wir ein Teilstück der ehemaligen Stadtmauer angepeilt. Angeblich kann man hier auf der Stadtmauer entlang gehen. Das war aber nur ein schmaler Weg zwischen der Mauer und Gebäuden. Lediglich das Husarenpförtchen, ein Turm der ehemaligen Stadtmauer war noch interessant.
Bei der Suche nach einer Bank mit Geldautomaten für Susanne, haben wir mehr zufällig die Sankt Ulrici Kirche entdeckt. Sie macht im Inneren einen traurigen Eindruck. Zurzeit läuft dort eine Gemälde- und Skulpturenausstellung. Nach dem wir eine Postbank gefunden haben, ging es dann zum Europa Rosarium. Wir wussten, dass es jetzt nicht mehr unbedingt die Rosensaison ist. Also hatten wir an eine Blütenpracht nur eine niedrige Erwartung. Trotzdem gab es noch das eine oder andere Highlight. Was wir aber sehr schade fanden, der Garten macht auf uns einen verwahrlosten Eindruck. Überall liegt altes Material herum und Rasenpflege scheint nicht die Priorität 1 zu haben. Die schönsten Rosen hatte die Gärtnerei am Eingang. Die waren allerdings auch für den Verkauf bestimmt.
Bevor es wieder zurück zum Womo ging, haben wir im ALDI unsere Lebensmittelvorräte aufgefrischt. Wieder am Womo angekommen, war jetzt nur noch Faulenzen angesagt. Es waren nun auch schon wieder 28°C. Also Markise ausfahren und ab in den Liegestuhl.

Sonntag 04.08.2024

Heute erwartete uns eine böse Überraschung. Unser Brötchenvorrat hat angefangen zu schimmeln. Dann müssen wir eben mal Brot essen zum Frühstück meinte Susanne. Dumm gelaufen, auch das Brot hat angefangen zu schimmeln. Da blieb mir jetzt nichts anderes übrig, als in die Stadt zu laufen und nach einem offenen Bäckerladen Ausschau zu halten. Sicher nicht einfach, da heute Sonntag ist. Eine unterwegs angesprochene Frau gab mit einen Tipp, wo ich einen Bäcker finden könnte. Hat auch funktioniert. Ich habe Brötchen für unser Frühstück, Abendbrot und für Morgen eingekauft. Jetzt stand einem guten Frühstück nichts mehr im Wege.
Wir hatten uns für heute nichts weiter vorgenommen. Ich habe die Bilder von gestern aufgearbeitet und in das Netz gestellt. Ansonsten haben wir viel geschlafen. Es sieht so aus, als ob sich unsere Erkältungen langsam abbauen.

Montag 05.08.2024

Nach einer trockenen und kühlen Nacht sind wir gut ausgeschlafen aufgestanden. Zum Frühstück gab es aufgewärmte Brötchen von gestern, vom Bäcker. Die waren sehr gut. Zeitnah nach dem Frühstück haben wir unser Womo startklar zur Abreise gemacht. Das Gewirr war von Zäunen und Toren auf diesem Stellplatz ist eine Herausforderung an die Fahrkünste der Womofahrer. Das ist keine gute Lösung. wir haben den Parkour gut überstanden. Grauwasserb ist abgelassen, Fäkalienkassette leer und der Frischwassertank voll.

Montag 05.08.24

Vom Stellplatz in Sangerhausen führte uns das Navi zur A38, auf der wir nur ein relativ kurzes Stück geblieben sind, bis zum Übergang in die A71. Auf der sind wir bis westlich von Erfurt geblieben, um dann weiter westlich in Richtung Gera zu fahren. Das wir mitten durch Gera gefahren sind war nicht die schlaueste Lösung, dort herrschte dicker Verkehr. Hinter Gera ging es weiter auf Landstraße nach Eisenach, vorbei an der Wartburg. Bei Eisenach ging es auf der B19 in Richtung Bad Salzungen weiter, durch schöne Landschaft. Bei Neuendorf haben wir die B19 verlassen und sind westwärts über Kloster Allendorf nach Bad Salzungen gefahren. In Bad Salzungen hat Susanne die Navigation mit ihrem IPad übernommen, weil das Womonavi die Anschrift nicht kannte. Der Platz war aber auch vorbildlich ausgeschildert. Die Plätze selbst sind auch sehr gut gestaltet. Man hat viel Platz für Campingmöbel und die Pflasterung ist gut gewählt. Zu unserem großen Erstaunen hat der Platz sogar eine eigene Rezeption, die von 13:00 Uhr bis 18:00 Uhr besetzt ist. Das Einchecken war unkompliziert und wir wurden gut informiert über alles was man wissen sollte. Nach dem wir unser Womo fit für die Standzeit gemacht haben, sind wir zu einem ersten Erkundungsausflug aufgebrochen. Relativ nah am Stellplatz ist die Salztherme und das Gradierwerk. Um das Gradierwerk richtig nutzen zu können, muss man Eintritt zahlen. Eine Tageskarte kostet 7,50€, abzüglich 10% mit der Kurkarte. Eine sehr schöne Anlage in einem sehr guten Zustand. Vom Gradierwerk aus haben wir noch einen kleinen Abstecher in den Ort gemacht. Ein sehr schönes, gepflegtes Städtchen. Am Womo wieder angekommen, haben wir Kaffee getrunken.

Dienstag 06.08.24

Nach dem Aufstehen bin ich in die Stadt gelaufen um uns frische Schrippen für unser Frühstück zu besorgen. Leider hatte der Bäcker keine Schrippen, nur Doppelwecken. Die waren nicht unbedingt unsere Kragenweite. Für morgen werden wir uns anderweitig versorgen. Nach dem Frühstück sind wir bei strahlend blauem Himmel zu den Gradierhäusern gelaufen. Wir haben uns je eine Tageskarte gekauft. Damit können wir so oft rein und raus im Laufe eines Tages wie wir wollen. Wir sind jeweils einmal um das Westwerk und einmal um das Ostwerk gelaufen. Dazwischen gibt es Räume mit unterschiedlicher Solevernebelung. Das Einatmen dieser Dämpfe ist genau das Richtige gegen unsere Erkältung und den verschleimten Bronchien. Wir waren insgesamt ca. 45 Minuten in den Gradierhäusern. Von da aus sind wir entlang der Eisenbahn zum Kaufland gelaufen. Ein neues und modernes Gebäude am Bahnhof. Wir haben unsere Lebensmittelvorräte ergänzt, Susanne will uns heute Abend Succhini mit Hackfleisch und Kartoffeln machen. Die Succhini hatten uns Reinhardt und Edelgard mitgebracht. Im Womo hat Susanne ein kleines Mittagsschläfchen gemacht und ich habe die neuesten Hochzeitsbilder von Vivien-Sara und Mario in unsere Homepage eingearbeitet. Danch ging es zur zweiten Runde in den Gradierhäusern. Gleich im Westwerk fanden wir zwei leere Liegen, da haben wir uns langgemacht. Ich musste aufpassen, dass ich nicht einschlafe. Das Rieseln der Sole auf dem Reisig war beruhigend und einschläfernd. Der Rest der Runde war die Selbe wie schon heute Morgen. Jetzt sind wir von den Gradierhäusern aus in die Innenstadt gelaufen. Vorbei am Rathaus, quer über den Marktplatz kamen wir an den Burgsee. In seiner Mitte gibt es mehrere Wasserfontänen. Am Burgsee ist der Haunsche Hof. Er beheimatet heute ein Hotel und ein Resaurant. Geschützt durch eine massive Mauer thront die Schnepfenburg. Wo immer dieses Gebäude den Zusatz Burg her hat, es sieht eher aus wie ein Barockschloss und beherbergt heute das Amtsgericht. Nach einem kleinen Stück des Weges am Ufer des Burgsees, vorbei an der Asklepios Klinik, sind wir dann wieder in Richtung Innenstadt abgeschwenkt. Am Park der Klinik haben wir uns getrennt, Susanne wollte nicht weiter laufen. Sie ist zurück zum Womo. Ich bin noch ein kleines Stück weiter zu der St. Andreas Kirche. Zu meienem großen Erstaunen, war sie sogar offen. Sie hatte wieder, wie so viele der katholischen Kirchen gleich inter dem Eingang eine Trennwand. Aber auch die war sogar offen. Eine kleine, aber feine Kirche mit einer künstlerisch wertvollen Ausstattung. Von der St. Andreas Kirche bin ich wieder zurück zur Innenstadt, zur Stadtkirche St. Simplicius. Bei ihr war aber, wie schon gestern, alles verschlossen. Die Türen machten alle nicht den Eindruck, als würde man sie benutzen. Von dieser enttäuschenden Kirche bin ich zurück zum Womo. Im Womo habe ich mir die Drohne gegriffen und habe noch einige Luftaufnahmen vom Stellplatz gemacht. Danach gab es einen verdienten Kaffee mit Susannes leckeren Kuchen, den sie zu Hause vorgebacken hat.
Gegen 17:30 Uhr sind wir nochmals in die Gradierhäuser gegangen und haben nochmal eine komplette Runde gedreht. Da leben wir doch so etws von gesund. Wir haben beschlossen, morgen nochmals einen Gradierhaustag einzulegen.

Mittwoch 07.08.24

Heute gab es gleich aufgewärmte Brötchen. Wir haben uns für heute nochmals einen Gradierwerktag vorgenommen. Zeitnah nach dem Frühstück haben wir unsere schon fast übliche Runde durch die Gradierwerke und Inhalationsräume gedreht. Unser Husten ist merklich besser geworden, der Schleim löst sich. Nach der Mittagsrunde waren wir nochmals im Kaufland. Gegen 17:00 Uhr haben wir dann unsere letzte Runde gedreht. Der Tag hat uns richtig gutgetan. Die angedrohten Gewitter sind ausgeblieben, aber es hat sich merklich abgekühlt.

Donnerstag 08.08.24

Heute war der Himmel beim Frühstück bewölkt und es hat sich über Nacht weiter abgekühlt. Zeitnah nach dem Frühstück haben wir unser Womo startklar gemacht. An der V+E wollte unsere Aufbautreppe plötzlich nicht mehr ausfahren. Da hieß es nun erst mal einen großen Schrittmachen. An der V+E haben wir Grauwasser abgelassen, Frischwasser gebunkert und die Toilettenkassette entleert.

Donnerstag 08.08.24

Vom Stellplatzgelände in Bad Salzungen hat uns das Navi zur B285 geführt. Die war aber gesperrt und durch eine Umleitung ausgeschildert. Am nächsten Kreisverkehr war die Umleitungsausschilderung nicht mehr da. Mit dem eingeschlagenen Weg haben wir uns immer weiter vom Ziel entfernt. Unser Navi wollte uns immer wieder zu der Sperrung zurückführen. Susanne hat wieder zu ihrem IPad gegriffen. Wir haben gewendet und sind erst mal der Route vom IPad gefolgt. Eine kleine Landstraße, die teilweise mit 12% Steigung auf einen Berg führte. Ein entgegenkommender Lkw wäre hier ein echtes Problem geworden. Wir hatten Glück, der Worst Case blieb aus. In einem großen Bogen, mehr als 30 km Umweg, ging es dann wieder zu der B285. Die Ortsdurchfahrt in Fladungen war ebenfalls gesperrt. Auf, in die nächste Umleitung. Über Willmers ging es dann zurück nach Nordtheim. Das waren aber nur ca. 10 km Umweg. Bei Nordtheim ging es dann das letzte Stück bis Ostheim auf den Stellplatz wieder auf der B285. Der Stellplatz war fast leer. Wir haben uns längst zur Fahrbahn hinstellen müssen, weil die Plätze für Womos viel zu kurz sind. Um zu bezahlen sind wir in die nahegelegene Esso Tankstelle gelaufen. Dor haben wir einen großen Umschlag mit viel Infomaterial bekommen. Nach einer kurzen Ruhepause mit Würstchen, sind wir in die Innenstadt gelaufen. Schon nach wenigen Schritten sieht man sich mit leerstehenden Ladengeschäften konfrontiert. Vom Bäcker über Fleischer und Gaststätte ist alles dabei. Auch so macht der Ort nicht einen sehr gepflegten Eindruck. Zu Bad Salzungen schon fast ein Kulturschock. Es war gar nicht so einfach einen geöffneten Fleischer zu finden. Wir haben uns dort eine erste Kostprobe von dem berühmten Ostheimer Leberkäs mitgenommen, der ja eigentlich kein Leberkäs ist. Eine Scheibe zum Kosten haben wir auch bekommen. Der schmeckt richtig lecker. So eine richtig gutaussehende Gaststätte haben wir auch nicht gefunden. Zwei hatten zurzeit noch Betriebsferien. Was machen die im Winter? Einigermaßen enttäuscht sind wir wieder zurück zum Womo.
Kurz vor dem Abendbrot haben wir entdeckt, dass es hier einen EDEKA Markt gibt. Da wir ohnhin noch Lust hatten ein Stück zu laufen, haben wir uns auf den Weg gemacht. In dem EDEKA haben wir uns nochmals 100 Gramm von dem Leberkäs mitgenommen. Jetzt werden wir die beiden Sorten morgen zum Frühstück vergleichen. Mal sehen, wer den besseren Leberkäs macht.

Freitag 09.08.24

Nach einer ruhigen, aber ziemlich kühlen Nacht, die tiefste der Nacht lag bei 10°C, ging es an den Frühstückstisch. Nach dem Frühstück habe ich mich dem Treppenproblem gewidmet, aber leider nicht mit Erfolg. Offensichtlich ist eine Sicherung angesprochen. Immerhin weiß ich nun schon mal wo sich der Schaudtbaustein der Treppe befindet. Er ist neben dem Spannungswandler und hat ein schwarzes Gehäuse. So gegen 12:00 Uhr sind wir zu der für heute geplanten Stadtbesichtigung aufgebrochen. Auch jetzt hatten wir erst 20°C und Susanne war schon geneigt, ihre Regenjacke anzuziehen. Wir sind vom Stellplatz aus über die Streu gelaufen, vorbei an der Kneipanlage. Das ist hier ein beliebter Platz, wann immer wir hier vorbeikommen, sitzen dort Leute. Der Weg führte zu der alten Steinbrücke, vorbei an der Brückenmühle. Zu mindestens das unterschlächtige Mühlenrad wir hier noch bewegt. Von der Brücke aus haben wir einen kleinen Schlenker zum EDEKA gemacht, um für das Messgerät eine 9 Volt Batterie zu besorgen. Zurück ging es wieder über die historische Steinbrücke in Richtung Marktplatz. Es gibt hier noch viele Häuser, die einer dringenden Sanierung unterzogen werden müssten. Eigentlich schade, dass diese alte Bausubstanz so vor sich hingammelt. Der Brunnen am Marktplatz bräuchte auch eine dringende Reinigung. Trotzdem hat der kleine Marktplatz ein wenig Charme. Sehr dominant ist das Rathaus mit seinem Uhrenturm und einem Glockenspiel, was dreimal am Tag eine andere Melodie spielt. Etwas weiter östlich vom Markt befindet sich das Altensteinische Schloss. Das Gebäude wird heute von der Sparkasse genutzt. Ca 150 Meter weiter befindet sich das Hansteinsche Schloss. Es beheimatet heute das Orgelmuseum. Ein sehr schönes Gebäude. Von hier aus, vorbei an vielen historischen Häusern und Höfen ging es bergauf zum Friedhof. Hier spürt man deutlich die kulturellen Unterschiede zwischen Nord- und Süddeutschland. Hier betreibt man noch richtig Grab Kult. Eins pompöser als das andere. Vom Friedhof haben wir uns von oben in die Kirchburg eingeschlichen. Eine sehr interessante Anlage, von der es in Deutschland, in so intakter Form, keine weitere mehr gibt. Die Gebäude sind auch in tadellosem Zustand. Die Kirche ist ein bauliches Novum für Kirchen, weil der Glockenturm im Osten steht, direkt über dem Chor. Kurios ist auch die Position der Orgel, sie befindet sich in der Apsis des Chores auf eine Empore. Die Westempore ist dafür leer. Beeindruckend ist die bemalte Holzdecke. Die Kirche hat uns sehr gefesselt und zum Staunen gebracht. Von hier aus ging es wieder bergab, vorbei an der historischen Scheune die Schnepfei. Sie hat noch eine Trücke, einen Laubengang zum Trocknen von Viktualien. Wieder auf der Hauptstraße angekommen, sieht man schon das Areal des ehemaligen Öptischen Hofes. Die heute noch übrig gebliebenen Gebäude werden privat bewohnt. Direkt daneben steht das Heßbergsche Schlösschen, es beherbergt heute eine Apotheke. Nun waren es nur noch wenige Schritte zu unserem Womo und der Kreis hat sich geschlossen.

Sonnabend 10.08.24

Heute in der Nacht hatte es mal kurz geregnet. Als wir aufgestanden sind, war es noch bewölkt, aber schon mit Lücken. Zeitnah nach dem Frühstück haben wir den NIU startklar gemacht und sind mit Jacke nach Fladungen gefahren. Die Zufahrt zu dem Freilandmuseum liegt noch vor der Straßensperrung in Fladungen. Direkt vor dem Museumseingang liegt der Bahnhof der Museumsbahn. Als ich hier herumstehende historische Waggons fotografieren wollte, musste ich feststellen, dass der Akku des Fotoapparates leer ist. Das ist mir in der gesamten Nutzungsära dieses Fotoapparates noch nicht passiert. Gestern Abend war der Akku noch dreiviertel voll. Offensichtlich war er über Nacht eingeschaltet. Das ist Pech, muss ich mal wieder auf Fotos mit dem Handy zurückgreifen. Das Freilandmuseum sind wir nach Plan komplett abgelaufen und dabei mussten wir feststellen, dass es doch größer ist als vermutet. Die Gebäude sind, wie so oft bei solchen Freilandmuseum, von überall her zusammengesammelt. Sie zeigen die Zeit der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Für uns ziemlich oft, eine Reise in unsere Kindheit. Es ist doch faszinierend, wieviel sich in einem Menschenleben ändert. Es ist auch gut sich immer mal wieder in Erinnerung zu rufen, wieviel einfacher man wohnen und leben kann als heute. Ob die Menschen damals glücklicher oder weniger glücklich waren, bleibt dabei offen. Eigentlich schon kurz vor dem Ende unseres Rundganges sind wir in das Brotzeitstübchen eingekehrt. Susanne hat eine Waffel am Stil und ich eine Lammknacker mit einer Scheibe Brot gegessen. Dazu haben wir eine Bionade getrunken. Die Fabrik ist in Ostende und sie hat ein erfolgreiches Marketing. Bei Jugendlichen ein angesagtes Getränk. Früher hat man einfach Limonade dazu gesagt. Ich habe die Sorte Streuobstwiese gewählt. Schmeckt einfach wie Fassbrause. Aber wenigstens haben wir das Getränk mal gekostet. Die Pause hat uns gutgetan. In dem Dreiseithof aus Leutershausen haben wir eine nette, junge Frau in der Küche angetroffen, die uns zum Mitkochen eingeladen hat. Wir haben zwar nicht mitgekocht, aber wir haben uns sehr angeregt mit ihr über alte Zeiten unterhalten. Sie hat dabei weiter gebrutzelt. Gegen 13:30 Uhr haben wir das Museum verlassen und sind mit dem NIU weiter zum schwarzen Moor gefahren. Hier musste unser armer NIU alles geben. Teilweise mehr als 10% Steigung und das über ca. 5km Strecke. Da waren wir mit ca. 24 km/h im Rennen. Am Parkplatz zum schwarzen Moor tobte das Leben. Die kleine Gaststätte war gut gefüllt. Ich hatte für Luftaufnahmen die Drohne mitgenommen. Dumm war nur, dass wir uns vom Parkplatz aus für eine falsche Richtung entschieden haben. Dafür landeten wir an einem ehemaligen Grenzturm der DDR. Im nachherein habe ich festgestellt, dass das schwarze Moor genau in entgegengesetzter Richtung gelegen hätte. Aber so etwas Spektakuläres wäre es auch nicht gewesen. Ich habe am Wachturm die Drohne fliegen lassen und einige Aufnahmen gemacht. Eine ältere Dame hat sich aus einer Truppe heraus darüber aufgeregt. Dieser Lärm müsste verboten werden. Neben der alten Grenzanlage war ein Elektrozaun um eine Weide. Da meinte sie, den einen Zaun hat man abgebaut, um einen neuen zu ziehen. Sehr sympathisches Menschenkind.
Auf dem Rückweg hatte es unser NIU erheblich leichter. Wir haben bis zum Ort Fladungen die Batterie wieder laden können und dass bei mehr als 50 km/h. Unten angekommen, hatten wir die gleiche Batterieladung wie beim Start am Freilandmuseum. Auf dem Weg zum Womo haben wir im REWE in Nordheim Brötchen besorgt. Susanne brauchte aber noch Milch, die nicht mehr in den NIU-Koffer gepasst hätte. Also haben wir am Womo ausgeladen und sind nochmals zum EDEKA in Ostheim gefahren. Jetzt war aber Faulenzen angesagt.

Sonntag 11.08.24

Nach einer ruhigen und milden Nacht ohne Regen, schien heute beim Aufstehen die Sonne. Zum Frühstück gab es aufgewärmte Brötchen vom Bäcker im REWE. Die waren richtig lecker. Zeitnah nach dem Frühstück haben wir unser Womo klar zur Abfahrt gemacht. Das Anfahren der V+E war einfach. Wir haben Grauwasser entsorgt, Frischwasser gebunkert und die Toilettenkassette entleert.

Sonntag 11.08.24

Von Ostheim aus hat uns unser Navi auf kürzestem Wege auf die A71 geführt. Bis Ohrlenbach, etwas östlich von Bad Kissingen sind wir auch auf ihr geblieben. Von hier aus ging es weiter über Ramsthal zur B287. Die sind wir bis Hammelburg gefahren. Von Hammelburg ging es dann nach Diebach und von Da aus zum Forellenhof. Die unterste Ebene, auf der wir sons standen, ist nicht mehr für Womos. Dort stehen jetzt Ferienhäuser. Wir stehen in der untersten Ebene am Alpakagehege. Nach der Ankunft hae ich mich als erstes wieder dem Treppenproblem gewidmet. An den vorderen Sicherungen im Fiatbereich ist alles OK. Jetzt habe ich herausgefunden, dass die Steuerung erst über einen Schaudtbaustein geht. Es ist der äußere, linke Baustein unter dem Kühlschrank. in ihm gibt es ein Knackgeräusch beim Ansteuern der Treppe. Ich gebe an dieser Stelle auf. Wir werden vorerst mit dem Tritt leben müssen. Hammelburg war zum Faulenzen und zum Landschaftsgenuss vorgesehen. Genau das werden wir heute dann auch tun.
Gegen 18:00 Uhr sind wir in die Gaststätte gegangen und haben dort geschlemmt. Susanne hat sich eine Pizza Hawaii gegönnt und ich ein Jägerschnitzel. Beides riesige Portionen und sehr lecker.
Am späten Abend waren wir nochmal draußen, um zu sehen, ob wir von dem angekündigten Sternschnuppenregen etwas zu sehen bekommen. Tatsächlich war es aber allein schon faszinierend, so einen Sternenhimmel mal wieder zu sehen. In Berlin sieht man nur die dicksten und hellsten Sterne. Hier war es ein endloses Gewimmel von Lichtpunkten. Tatsächlich haben wir auch einige Sternschnuppen zu sehen bekommen. Manche nur sehr kurz, andere dafür etwas länger und über den ganzen Horizont fliegend. Das war ein schönes Gute Nacht Erlebnis.

Montag 12.08.24

Hammelburg war als Relaxstandort eingeplant und so haben wir es auch gehalten. Susanne konnte die Alpakas genießen und ich konnte an unserer Homepage arbeiten. Das Wetter mit 32°C am Nachmittag war auch für größere Ausflüge nicht wirklich geeignet. Außerdem den Ausblick in das Tal von Hammelburg muss man einfach genießen, so etwas bekommt man nicht so oft geboten.

Dienstag 13.08.24

Hammelburg ist nicht nur landschaftlich schön, nein auch der Sternenhimmel ist etwas ganz Besonderes. Teilweise schon erschreckend, ist die Stille in der Nacht. Wenn Hühner und Gänse schlafen gegangen sind, dann kann man seinen eigenen Atem hören. Nach so einer Nacht kann man sich über alles beschweren, nicht aber über Lärm. Bei wieder strahlendem Sonnenschein saßen wir am Frühstückstisch und haben die Frischen Brötchen von Kalli genossen. Wir haben hier nur die Toilettenkassette geleert.

Dienstag 13.08.24

Unser Navi führte uns durch Hammelburg direkt zur B27. Auf der ging es bereits in Richtung Würzburg, durch Karlburg immer weiter in Richtung Süden. In Würzburg selbst ging es durch die passenden Mainbrücken etwas hin und her, aber wir haben den Platz gefunden. Wir hatten Glück, gleich vorne war ein passender Platz für uns frei, auf dem sogar Satellitenempfang war. Die Schüssel ist zwar direkt unter einem großen Ahorn Ast, aber es funktioniert. Nachdem wir unser Womo klar zum Stehen gemacht haben, sind wir zu einem Spaziergang in die Altstadt gestartet. Wir sind am Main entlang zur Schleuse gelaufen, immer den kargen Schatten der Bäume suchend. Die Temperatur hat inzwischen auch die 32°C erreicht. 34°C sollen es heute noch werden. Bevor wir über die alte Mainbrücke gelaufen sind, hat Susanne bei dem Brückenbäcker Brötchen gekauft, die wir aber erst auf dem Rückweg abholen. Die Stadt hat uns schon bei diesem ersten Kontakt begeistert. Hinter der alten Mainbrücke, die alleine schon sehr sehenswert ist, reiht sich ein historisches Gebäude an das nächste. Wir sind vorbei an dem sehenswerten Rathaus direkt auf den Dom zu. Unser Ziel war aber die Touristeninfo im Falkenhaus. Susanne hat uns mit ihrem Handy navigiert. In der Touristeninfo haben wir uns mit entsprechender Literatur von Würzburg ausgestattet. Das Falkenhaus in dem sich die Touristeninfo befindet, ist mit seiner Rokokofassade sehr sehenswert. An dieser Fassade gibt es viel zu entdecken. Direkt am Marktplatz steht fast neben dem Falkenhaus die Marienkapelle, ein spätgotisches Bauwerk, dass im Jahr 1377 begonnen wurde und mit dem Turmbau gegen 1480 beendet wurde. Das Bauwerk ist ungestört in seiner Architektur, wie man es bei Kirchen aus dieser Zeit nur sehr selten vorfindet. Ihre Innenausstattung ist allerdings eher spartanisch. Bemerkenswert sind die vielen Grabstellen der Adels Schaft von Würzburg und dem Umfeld. Von hier aus sind wir wieder zurück über die alte Mainbrücke, haben unsere Brötchen beim Brückenbäcker abgeholt und sind dann jedes Stückchen schattensuchend zurück zum Womo. Jetzt zeigte das Thermometer schon 33°C und Nichtstun war jetzt für den Rest des Tages angesagt.

Mittwoch 14.08.24

Das gestern vom Wetterbericht angedrohte Gewitter war eher harmlos und bestand mehr aus Blitz und Donner, als aus Regen. Trotzdem hat es auch mehrere Male kurz geregnet. In der Nacht hatte es sich etwas abgekühlt, als wir aufgestanden sind, hatten wir trotzdem schon wieder 19°C. Für heute sagte der Wetterbericht nur 29°C voraus und am Nachmittag wieder Gewitter. Wir sind darum zeitnah nach dem Frühstück aufgebrochen, um die etwas kühlere Temperatur noch zu haben. Etwa 300 Meter vom Womo entfernt, meldete Susannes Fitnesuhr, du hast dein Telefon zurückgelassen. Also habe ich kehrt gemacht und bin zum Womo wieder zurück. Simplizissimus zweiter Versuch. Wir sind wieder über die alte Mainbrücke gelaufen, direkt gerade auf den Würzburger Dom zu. Der Dom ist ein riesiges Gebäude und hat drei extrem große Altäre. Die Ausstattung ist barock mit viel Gold und Prunk. In der Krypta war ich alleine, sie ist aber auch nicht unbedingt sehenswert. Der Dom hat sehr viele Grabgelege der einzelnen Bischöfe, das wohl pompöseste ist das der Familie Schönborn am Ende des nördlichen Anbaues vom Querschiff. Bemerkenswert ist auch die Stuckarbeit in der Vierung. Wir sind ein kleines Stück im Kreuzgang gelaufen. An der Westseite des Kreuzganges befindet sich das neue Grablege des Domkapitels.
Vom Dom aus sind wir in Richtung Residenz gelaufen. Ein beeindruckender Gebäudekomplex der innerhalb von 24 Jahren Bauzeit entstanden ist. Bereits beim Betreten des Vestibüls, mit dem weit ausladenden Treppenhaus, wird klar, hier wird Macht und Stärke in Form von baulicher Handwerkskunst und Prunk demonstriert. Als Residenz der Bischöfe steht das ganze in krassem Widerspruch zu den von der Kirche selbst auferlegten Tugenden. Die prunkvollsten Zimmer sind wohl die sogenannten Kaiserräume, die lediglich für eventuelle Besuche der Kaiserfamilie vorgehalten wurden. Die Räume, einer prunkvoller als der Nächste, sind aber auch eine Dokumentation der hochentwickelten Handwerkskünste der damaligen Zeit. Namhafte Maler und Stuckateure haben hier ihre Lebenswerke abgeliefert. Uns hat eine Dokumentation des Zustandes der Residenz am Ende des zweiten Weltkrieges besonders beeindruckt. Wenn man diese Bilder sieht, die gesamte bauliche Anlage ohne Dächer, ausgebrannt und teilweise ohne Zwischendecken und dann erleben darf, wie diese Anlage sich heute wieder präsentiert, überkommt uns große Ehrfurcht vor den Menschen, die das vollbracht haben. Als letztes Highlight der Residenz haben wir uns die Hofkapelle angesehen. Mehr Prunk geht wohl kaum noch. Für die hohen Herren wurde extra auf der Höhe ihrer Logenplätze ein weiterer Hauptaltar errichtet, damit sie ja nicht zu weit laufen mussten. Von der Hofkapelle sind wir in die Hofgärten gegangen. Auch hier waren wir sehr beeindruckt von der Schönheit dieser Anlagen und besonders von ihrem lobenswerten Zustand. Gartenanlagen wie sie uns gefallen. Im Rosengarten blühten auch jetzt noch sehr viele Rosen. Erstaunlich, dass man das im Europa Rosarium in Sangerhausen nicht hinbekommt. Da ich mit der Drohne unbedingt einige Luftaufnahmen machen wollte, der Einsatz von Drohnen in den Parkanlagen aber verboten ist, sind wir noch in den dahinter liegenden Park gelaufen. Dort habe ich die Drohne eingesetzt und aus entsprechender Höhe die Aufnahmen gemacht.
Von der Residenz aus sind wir wieder, vorbei am Dom in die Altstadt gelaufen. Wir waren noch im Neumünster. Diese Kirche spiegelt mehrere Bauepochen wieder, aber 1725 erhielt das Gebäude eine Barockisierung und damit auch einen einheitlichen weißen Anstrich. Das Gebäude hat eine östliche Vierung als Fortführung des Chores und eine westliche Vierung mit einem sehr hohen Kuppelgewölbe. Um die einzelnen Abschnitte dieser Kirche zu verstehen, muss man sich mit der baulichen Entwicklung vertraut machen. Ein Highlight ist sicher das Westportal, dass bei der Renovierung von 1983 bis 1985 seine alte rötliche Farbgebung wieder bekam.
Wir haben unser Tagesprogramm abgearbeitet. Jetzt haben wir uns am Dom, in einem italienischen Eiskaffee, ein schattiges Plätzchen gesucht und ein leckeres Eis gegessen. Dabei haben wir eine interessante alte Dame kennengelernt, die uns ihre ganze Lebensgeschichte erzählt hat. Sie war gar nicht mehr zu bremsen. Sie erzählte und erzählte, wir brauchten nur zuhören.
Ausgestattet mit frischen Brötchen sind wir am Womo wieder eingetroffen. Jetzt war wieder Relaxen angesagt und ich hatte genügend Literatur vom Dom und der Residenz, in der ich stöbern konnte und mit der ich das heute gesehene, verarbeiten und einordnen konnte. Das Geschehen auf dem Stellplatz irritiert uns völlig. Es rollen hier den ganzen Tag Womos rein, aber am späten Nachmittag fahren auch wieder welche ab. Auf dem Parkplatzgelände stehen mindestens doppelt so viele Womos wie an offiziellen Plätzen ausgewiesen werden.

Donnerstag 15.08.24

Die vom Wetterbericht angedrohten Gewitter sind auch gestern ausgeblieben. Allerdings war es abends und in der Nacht schon etwas angenehmer, weil immer mal ein Lüftchen wehte. Als wir heute am Frühstückstisch saßen, waren es aber schon wieder 19°C. Heute sollen es ja auch wieder 29°C werden. Zeitnah nach dem Frühstück haben wir uns auf den Weg gemacht, den Marienberg zu erklimmen. Ich hatte mir aus dem Plan einen Weg ausgesucht, der ohne Treppen sein sollte. Gleich am Anfang fing aber der ausgeschilderte Weg mit einer fast endlosen Treppe an. Susannes Stimmung sank relativ schnell auf den Nullpunkt. Aber auch die weitere Schräge dann war nicht weniger beschwerlich, weil es Steil bergauf ging. Über das Schönborntor sind wir dann auf den Greiffenclauhof Festung gelangt. Hier befindet sich das Zeughaus mit dem Mainfränkischem Museum. Hier haben wir erfahren, dass die Gebäude vom Fürstenhof zurzeit geschlossen sind, weil sie restauriert werden. Fast der gesamte Gebäudekomplex ist eingerüstet und der Innenhof ist komplett gesperrt. Das ist Pech auf ganzer Linie. Wir sind zumindestens einmal auf der Festungsmauer um den Fürstenhof herumgelaufen. Von hier hat man einen tollen Ausblick auf die Altstadt von Würzburg. Für den Abstieg vom Marienberg haben wir uns für den Weg durch die ehemalige Landesgartenschau entschieden. Bevor wir aber mit dem Abstieg begonnen haben, habe ich die Drohne für ein paar Fotos aufsteigen lassen. Der Abstieg durch das Gelände der ehemaligen Landesgartenschau war sehr angenehm. Das Gelände ist sehr gut gestaltet. Im Rosenbereich blühten mehr Rosen als in dem Europa Rosarium in Langensalza. Eine sehr sehenswerte Anlage, speziell im japanischen Bereich. Schon gegen 12:30 Uhr waren wir wieder am Womo und bereit zu faulenzen.

Freitag 16.08.24

Heute Nacht blieb es trocken, aber dafür hat es sich auch kaum abgekühlt. Beim Aufstehen hatten wir schon wieder 18°C. Kurz nach 06:00 Uhr wurden wir durch lautes Gepolter geweckt. Die Müllabfuhr hat den haltlos überfüllten Müllcontainer abgeholt oder geleert und hat sogar den ganzen herumliegenden Müll mitgenommen. Während wir frühstückten, leerte sich der Platz. Um uns herum gab es schon mehrere Stellflächen zur Auswahl. Wir verstehen nicht, was hier so abläuft. Wir haben gestern erst kapiert, dass hier in Bayern Feiertag ist. Das könnte vielleicht den Andrang erklären.
Vor der Entsorgung war uns heute nicht wohl, weil wir in den letzten Tagen schon die lange Warteschlange an dem V+E Bereich wahrgenommen haben. Es gab aber keine Alternative zum Regenerieren. In Heilbronn gibt es keinen Bodeneinlass für Grauwasser und nach Heilbronn sind wir bei Rosemarie und Werner. Also ran an den Speck. Vor uns standen 3 Fahrzeuge und dafür ging es aber relativ schnell. Nach uns kam erst ein weiteres Fahrzeug, kurz bevor wir abgefahren sind.

Freitag 16.08.24

Unser Navi hat uns vom Stellplatz in Würzburg auf direktem Weg zur A3 geführt. Kurz bevor wir aber Würzburg verlassen haben, haben wir einen ALDI entdeckt. Dort haben wir unsere Lebensmittelvorräte aufgefrischt. Auf der A3 sind wir ein Stück westwärts gefahren bis zum Autobahnkreuz Würzburg West um dort nahtlos auf die A81 zu fahren. Die ging es dann südwärts bis zur Abfahrt Neuenstadt. Von hier aus auf Landstraße Nach Heilbronn. Der Stellplatz war ausgeschildert. Erliegt bei einem Freibad am Neckar. Wir haben einen guten Platz bekommen, mit Fernsehempfang und einer freien Steckdose. Hier gibt es nur 12 Stromanschlüsse für 20 Stellflächen. Also alles passte mal wieder.
Nachdem wir unser Womo stehfertig gemacht haben und gemütlich einen Zwischenkaffee getrunken haben, haben wir einen kleinen Spaziergang entlang dem Neckar gemacht. Die Stadtbesichtigung haben wir uns für morgen vorgenommen.
Nachdem fast den ganzen Tag über kaum ein Womo hier eintraf, rollten sie so ab 17:00 Uhr wie an der Perlenschnur hier auf den Platz. Am Abend war der Platz komplett voll.

Samstag 17.08.24

Auch heute Nacht hat es sich nicht merklich abgekühlt. Es war wieder eine tropische Nacht, was wir auch am lautstarken Gerede unserer Nachbarn zur Kenntnis nehmen durften. Als wir kurz vor 01:00 Uhr ins Bett gingen, unterhielten die sich noch lautstark mit Leuten von einem weiteren Womo. Hinter uns in dem Womo war eine Familie mit zwei kleinen Kindern. Eins davon war ca. 1 Jahr alt. Die Schrie so alle halbe Stunde wie am Spieß und war anscheinend von den Eltern nur sehr schwer zu beruhigen. Es ist halt momentan einfach zu warm. Wir haben trotzdem gut geschlafen und hatten ein leckeres Frühstück. Zeitnah nach dem Frühstück sind wir zu unserer Stadtbesichtigung von Heilbronn aufgebrochen. Wir sind immer entlang dem Neckarufer gelaufen. Nach ca. 1,8 Kilometern waren wir am Götzenturm, ein Relikt der ehemaligen Stadtbefestigung. Ca. 200 Meter weiter sind wir dann in die Altstadt eingetaucht, vorbei an dem historischen Fleischhaus. Früher ein Marktplatz, heute Geschäfte und ein Restaurant. Nur wenige Meter weiter ist das Deutschordensmünster St. Peter und Paul, eine sehr spartanisch und modern ausgestattete Kirche, die zum Deutschordenhaus gehört. Schon einige Schritte weiter ist man an der Kilianskirche. Architektonisch ein sehr interessantes Bauwerk, das eigentlich aus zwei Bauwerken besteht. Dominant ist der große Glockenturm im Westen. Auch er ist architektonisch ein interessanter Fall. Ursprünglich waren zwei Glockentürme geplant, die aber über die Höhe des Gebäudes nicht hinauskamen. Aus Geldmangel kam dieses Vorhaben zum Erliegen. Erst um 1507 bekam ein neuer Baumeister den Auftrag aus den zwei Grundstöcken einen Turm zu errichten. Das fertige Werk konnte sich sehen lassen. Es zeichnet sich aus durch eine eigens neu entwickelte Renaissance-Ornamentik. Für meinen Geschmack etwas überladen. Ein weiteres Novum dieses Bauwerkes ist der langgezogene Chor, der sogar dreischiffig ist. Er ist fast genauso lang wie das Mittelschiff. Der große Altar unter der Chorabsis strotzt nicht durch Gold, aber umso mehr durch hohe Schnitzkunst. Die große Orgel auf der Empore ist eine Nachkriegsschöpfung, sie stammt von 1959. Ihr Klangvolumen können wir um 11:00 Uhr selber beurteilen, da gibt es ein kostenloses Orgelkonzert.
Unser nächstes Ziel war die Touristeninfo am Rathaus. Das Rathaus ist ein sehr schönes Gebäude mit einer speziellen Mond Uhr über der Normalzeituhr. In der Touristeninfo haben wir einen Stadtplan bekommen. Nach einem kurzen Spaziergang durch das Umfeld vom Rathaus, sind wir zurück zur Kilianskirche, um dem Orgelkonzert beizuwohnen. Nach dem ersten Stück haben wir aber die Kirche wieder verlassen. Orgelmusik ist nur sehr bedingt etwas für unsere Ohren. Jetzt waren wir auf der Suche nach einem italienischen Eiskaffee. Diese Suche blieb aber leider erfolglos. Wir haben weder ein italienisches noch ein anderes Eiscafé gefunden. Nachdem wir uns im REWE ein frisches Baguette besorgt haben, haben wir dann auch wieder den Rückweg angetreten. Wir sind wieder den gleichen Weg am Neckar entlang gelaufen.
Unser Tagwerk war damit vollbracht, von jetzt ab wird gefaulenzt und geschlemmt. Der Himmel hatte sich in der Zwischenzeit zugezogen und es waren mal nur 28°C, was wir schon als deutlich angenehmer empfunden haben, als die Temperaturen der letzten Tage.
Am späten Nachmittag habe ich alleine einen Spaziergang in den an unseren Stellplatz angrenzenden Wertwiesenpark gemacht. Der Park entstand 1985 anlässlich der Landesgartenschau von Baden-Württemberg. Eine sehr schöne Anlage mit vielen Arkadengängen und Pagoden, teilweise mit Rosen berankt. Der Park ist bei so einem Wetter und an einem Wochenendtag ein Hotspot. Wider allen Verbotsschildern wird hier gegrillt und Picknick gemacht.

Sonntag 18.08.24

Der Wetterbericht hat für heute Regen vorhergesagt. Für uns ein guter Grund zu faulenzen. Das Wetter wusste offensichtlich nichts von der Vorhersage. Außer einem bisschen Niesel spielte sich nichts ab. Wir konnten sogar auf Vorschlag von Susanne eine größere Runde durch den Wertwiesenpark gemacht. Durch meine Erzählung vom Vortag hatte ich sie wohl neugierig gemacht. Der Himmel blieb auch bei diesem Spaziergang dicht. Wir waren bereit weiter zu faulenzen. War trotzdem ein schöner Tag.

Sonntag 19.08.24

Nach einer ruhigen Nacht war es heute auch mal etwas kühler und damit angenehmer zu schlafen. Nach dem Frühstück haben wir unser Womo startklar gemacht. Ich habe hier nur die Toilettenkassette entleert, danach sind wir gestartet.

Montag 19.08.24

Unser Navi hat uns vom Stellplatz in Heilbronn auf kurzem Wege zur B27 geleitet. Bei Tamm ging es dann auf die A81 in Richtung Stuttgart. Bei Korntal-Münchingen haben wir die A81 verlassen und sind auf die B10 gefahren. Der B10 sind wir bis Geislingen treu geblieben. In Geislingen haben wir bei der Fischhalle einen Zwischenstopp eingelegt. Wir waren in dem Cityoutlet bei WMF, bei Lindt, Gardena und DeBeukelaer. Bei WMF haben wir uns für unser Womo einen Eierkocher für zwei Eier gekauft und bei Gardena eine Besengarnitur für die Terrassen. Ansonsten war alles Naschkram, sowohl für Rosemarie und Werner wie auch für uns.
Vom Cityoutlet ging es nun auf kürzestem Wege zu Rosemarie und Werner. Wir haben wieder bei den beiden vor der Tür eingeparkt.
Rosemarie hat zwei Kuchen gebacken und so konnten wir wieder gemütlich Kaffeetrinken mit leckerem Kuchen. Nach dem Kaffee haben wir unser Womo klar zum Stehen gemacht. Am Nachmittag tauchten Günther und Birgitt mit ihrem Enkel Fin und dem Hund Deila auf. Günther hat für seine Mutter einen Rollstuhl besorgt. Sie hat nun langsam auch Probleme an dem Rollator weitere Strecken zu laufen. Die beiden sind bis kurz vor dem Abendbrot geblieben. Rosemarie hatte Kartoffelsalat gemacht und Leberkäs in den Backofen geschoben. Nach dem Abendessen haben wir uns noch eine Weile unterhalten, dann haben wir die beiden allein gelassen und sind in unser Womo gegangen.

Dienstag 20.08.24

Wir hatten uns zu 09:00 Uhr zum Frühstück verabredet und pünktlich zu fünf Minuten nach Neun Uhr waren wir bei Rosemarie und Werner im Esszimmer. Wir haben den Frühstückstisch gedeckt, Werner hatte frische Brötchen und Brezeln besorgt und Rosemarie hat Kaffee gekocht und Frühstückseier zubereitet. Wir hatten ein angenehmes und unterhaltsames Frühstück. Werner hatte Probleme mit seinen Ohren. Es hatte sich wohl Ohrenschmalz gebildet, was nun die Gehörgänge verstopfte. Er hat wohl kaum noch etwas gehört. Man musste ihn schon fast anbrüllen. Susanne hat ihm geholfen, einen Ohrenarzt zu finden, der in der Nähe ist und auch offen hat. Sie hat ihm mehrere Telefonnummern aufgeschrieben. Er ist dann aber kurz darauf wieder ins Bett gegangen und kam erst kurz vor dem Kaffeetrinken wieder heraus. Wir haben noch einige Zeit mit Rosemarie geplaudert und haben uns dann aber auch in unser Womo zurück gezogen.
Gegen 15:00 Uhr kamen Edith und Harvey mit ihren Hunden und dem Hund von Kerstin. Alles liebe und friedliche Tiere. Harvey konnte Werner davon überzeugen, doch mit den Tropfen und einer Spülspritze gegen sein Ohrenschmalz vorzugehen. Er hat sich in sein Auto gesetzt und hat in Böhmenkirch aus der Rathausapotheke entsprechende Mittel zu holen. Danach haben wir Kaffee getrunken und Rosemaries leckeren Kuchen genossen. Wir haben uns mit Edith und Harvey sehr angeregt unterhalten, über Gott und die Welt. Bei vielen Dingen haben wir gleiche Ansichten. Harvey konnte nach dem Kaffeetrinken erfolgreich wenigstens das linke Ohr von Werner von Ohrenschmalz befreien. Nun konnte Werner wieder an den Gesprächen teilnehmen. Kurz vor 18:00 Uhr haben uns Edith und Harvey wieder verlassen. Wir haben Rosemarie in dem neuen Rollstuhl zum Rössle geschoben. Rosemarie hatte dort einen Tisch reservieren lassen. Leider ist das Essen im Rössle nicht unsere Geschmacksrichtung. Aber dieses mal haben sich auch Rosemarie und Werner beklagt, dass das Essen nicht besonders gut sei. Das Schnitzel von Werner war mehr Panade als Fleisch und die Jägerschnitzel von Rosemarie und mir hatten mit einem Jägerschnitzel unserer Vorstellung nur sehr wenig zu tun. Zur Ehrenrettung der Gaststätte, die Pommis waren sehr gut und die Käsespätzle von Susanne waren nach ihrer Aussage sehr lecker.
Wir haben mit den beiden noch einen schönen Abend verbracht, bei dem auch das eine und andere Schnäpschen durch unsere Kehlen floss. Gegen 22:00 Uhr haben wir uns dann in unser Womo zurückgezogen.

Mittwoch 21.08.24

Heute in der Nacht hat es mehrmals geregnet und kurz bevor wir aufgestanden sind hat es nochmal richtig geschüttet. Super, das ist es was wir für die anstehende Abreise brauchen. Als wir kurz nach neun Uhr im Esszimmer waren, war der Frühstückstisch schon komplett fertig und der Kaffee stand schon auf dem Tisch. Heute gab es sogar Brezeln und Brötchen von der Bäckerei Stegmaier. Die sind besonders lecker sagen jedenfalls Susanne, Rosemarie und Werner. Wir hatten nochmals ein richtig leckeres Frühstück und haben wieder angeregt geplaudert. Kurz nach 10:00 Uhr waren wir mit unserem Womo abreisebereit. Vielen Dank für die schönen Stunden und das leckere Essen.

Mittwoch 21.08.24

Von Steinenkirch hat uns unser Navi über Gerstetten auf kurzem Wege zur A7 führen wollen. Leider gab es eine Umleitung und dadurch ging es erstmal über viele kleine Dörfer zu A7. Auf der ging es dann auch bis Memmingen. Wenige Kilometer südlich von Memmingen haben wir die Autobahn verlassen. Den Stellplatz konnte man leicht finden, er war sehr gut ausgeschildert. Bei unserem Eintreffen war der Stellplatz noch nicht einmal zur Hälfte belegt. Wir haben eine passende Stellfläche mit Fernsehempfang gefunden. Nach dem wir unser Womo klar zum Stehen gemacht haben, gab es einen Zwischenkaffee und danach sind wir zu einem ersten Erkundungsspaziergang aufgebrochen. Der Weg bis in die Altstadt dauert ca. 15 Minuten, auch wenn das Schild am Stellplatz behauptet, dass es nur 9 Minuten dauern soll. Bereits beim Erreichen der historischen Stadtmauer hat die Stadt uns tief beeindruckt. Die vielen gut gepflegten historischen Häuser, der Bachlauf der Memminger Ach und die Grünanlagen gestalten ein Flair, das fasziniert. Am Marktplatz haben wir die Touristeninfo gefunden. Hier haben wir uns mit einem Stadtplan und Infos über die Sehenswürdigkeiten von Memmingen ausgestattet. Wir sind über die St. Martin Kirche, die wir besichtigt haben, zurück zur Stadtmauer und weiter zum Womo-Stellplatz gegangen. Schon dieser kurze Spaziergang hat Lust nach Mehr gemacht und nun freuen wir uns schon auf morgen.

Donnerstag 22.08.24

Heute Nacht ging die Temperatur auf 8°C runter. Für die Jahreszeit etwas zu niedrig. Selbst als wir aufgestanden sind, waren es erst 15°C. Also habe ich mich mit langen Hosen, Socken und warmer Strickjacke auf den Weg zum Lidl gemacht. Heute gab es nämlich frische Brötchen zum Frühstück. Für 0,19€ waren die richtig Lecker. Schon während des Frühstücks kam die Sonne durch die Wolken.
Gegen 11:45 Uhr haben wir uns auf den Weg zur Altstadt von Memmingen gemacht. Am Kuhberg sind wir durch die Reste der Stadtmauer gegangen und dann entlang der Stadtmauer bis zum Bettelturm und dort am Einlass, sind wir in die Altstadt eingetaucht. Gleich am Anfang erreicht man die St. Johannkirche. Sie ist modern ausgestattet und bietet historisch gesehen nichts mehr. Unmittelbar dahinter erreicht man den Marktplatz. Der Blick einmal ringsherum auf die Bebauung, beeindruckte uns sehr. Ein absolutes Highlight ist das Steuerhaus. Daneben der Marktbrunnen und etwas versteckt, weil zurückgesetzt, das Rathaus. Ein prächtiges Bauwerk und jetzt mit blühenden Blumen in den Kästen ein Augenschmaus. Das Großzunfthaus steht aber dem Rathaus in nichts nach. Wir starteten hier am Markt mit der roten Route, wie sie im Stadtplan vorgeschlagen ist, nur genau verkehrt herum. Vom Marktplatz ging es zum Kreuzherrensaal, einer aufgelassenen Kirche eines ehemaligen Klosters. Vorher hat sich Susanne aber noch im Woolworth einen Gurkenhobel besorgt, damit wir die Gurken, die uns Rosemarie und Werner geschenkt haben, einfach schneiden können. Die Decke im Kreuzherrensaal ist ein wahres Kunstwerk und damit sehenswert. Bevor wir der empfohlenen roten Route weiter gefolgt sind, haben wir einen kleinen Abstecher zum Hexenturm und dem Zollergarten gemacht. Entlang der Salzstraße, vorbei an historischen Wohnhäusern, gelangten wir zum Schmiedplatz und dort vorbei am Hallhof. Von hier hatte man nochmals einen sehr schönen Blick auf den Glockenturm der ehemaligen Kreuzherrenkirche. Über den Theaterplatz landeten wir auf dem Gerberplatz und konnten das Siebendächerhaus bestaunen. In diesem Gebäude wurden früher die Felle der Gerber getrocknet. Über die Hintere Gerbergasse gelangten wir dann wieder an den Stadtbach, der hier über mehrere Stufen mit lautem Rauschen gute 5 Meter tiefer weiter fließt. Am Frauenkirchplatz befindet sich das wuchtige Bauwerk der ++ Unser Frauenkirche ++. Sie öffnet leider erst ab 15:00 Uhr, das war unser aber zu spät. Wir laufen weiter entlang dem Stadtbach, vorbei an sehenswerten Häusern und kommen zum Schrannenplatz. Hier gibt es mehrere Gaststätten mit Außenplätzen, es scheint ein beliebter Raum zum Treffen der Memminger Leute zu sein. Weiter am Stadtbach durch romantische Gassen mit lauschigen Ruheplätzen, haben wir uns dann am Roßmarkt von dem Stadtbach entfernt und sind vorbei am Fuggerhaus zum Antonierhaus gelaufen. Das Fuggerhaus ist ein riesiger Gebäudekomplax mit einer barocken Straßenfront. Einst als Wohnhaus und Filiallagerhaus erbaut, ist es heute ein Wohn- und Geschäftshaus. Das Antonierhaus war einst eine Spitalanlage, heute beherbergt es die Stadtbibliothek und zwei Museen. Etwas weiter den kleinen Berg hinauf, erreichen wir die St. Martin-Kirche. Hier waren wir gestern schon einmal, da aber ohne Fotoapparat. Die Kirche hat einen sehr sehenswerten Glockenturm, der sein Haupt mit einer Wohnung für den Türmer krönt. Die Kirche ist sehr groß, sie hat einen entsprechenden Hochchor mit historischem Gestühl. Teilweise gibt es noch alte Wandmalereien. Die Orgel steht auf einem modernen Podest und sie selbst ist auch aus neuerer Zeit. Von der St. Martin-Kirche ging es wieder bergab zum Marktplatz, vorbei an dem Herrmanshaus, das heute das Stadtmuseum beherbergt. Am Marktplatz hat Susanne bei der Deutschen Bank Geld geholt und direkt neben dem Marktbrunnen haben wir in einem italienischen Eiscafé jeder eine leckere Portion Eis gegessen. Die Ruhepause hat uns gutgetan und wir haben es genossen, das Treiben auf dem Marktplatz zu beobachten. Wir sind vom Marktplatz in Richtung Ulmer Tor gelaufen und haben uns diesen Komplex noch angesehen. Eine sehr romantische Ecke. Von hier aus ging es wieder zurück in Richtung Womo. Vorher waren wir aber in dem Verkaufsraum von der MICHLs Allgäu-Metzgerei. Hier haben wir uns mit frischer Wurst versorgt. Gleich nebenan im LIDL haben wir unsere Lebensmittelvorräte aufgefrischt. Nun war es nur noch ein kurzer Weg bis zu unserem Womo.
Gegen Abend haben wir mit Anke telefoniert, im Zusammenhang mit dem geplantem Treffen in Königsbrunn. Dabei haben wir erfahren, dass Walter zurzeit in einer Reha in Bad Wörishofen ist, da er vor einiger Zeit einen Herzinfarkt hatte. Ihm wurden zwei Stents gesetzt. Wir sind am Überlegen, ob wir den Ablauf unserer Tour ändern und wir statt nach Königsbrunn, nach Bad Wörishofen fahren.
Ich habe noch am Abend den Ort Wörishofen angelegt. Es gibt dort einen brauchbaren Stellplatz.

Freitag 23.08.24

Wir haben uns entschieden unsere Tour zu ändern. Unser nächster Aufenthaltsort wird nicht Königsbrunn sein, sondern Bad Wörishofen. Dort können wir uns dann am Sonntag mit Walter und Anke treffen. Wir haben Anke via WA informiert.
Ich habe uns aus dem Lidl wieder frische Brötchen für 19 Cent besorgt. Heute schien beim Frühstück die Sonne und es war wieder Kurzehosenwetter. Wir haben uns darauf verständigt, heute wieder mal einen Ruhetag einzulegen.
Ich habe das Ortsformular für Wörishofen erstellt, die Bilder von gestern bearbeitet und am Oktoberplan weitergearbeitet. Am Nahmittag habe ich allein an der Memminger Ach einen Spaziergang gemacht. Der Stellplatz hat auch ein sehr schönes Umfeld. Da habe ich erstmal verstanden, dass die Memminger Ach hier mehrere Bachläufe hat.
Zum Abend hin haben wir mal wieder gegrillt und dieses Mal mit Pommes. Susanne hat einen leckeren Gurkensalat dazu gemacht. Wir haben noch Gurken von Rosemarie und Werner gehabt. Das Fleisch war noch aus Köthen.

Sonnabend 24.08.24

Ich habe nochmal vom Lidl frische Brötchen und ein Ciabatta geholt. Das Frühstück war lecker und draußen schien aus einem blauen Himmel die Sonne. Nach dem Frühstück haben wir uns Womo startklar für die Abreise gemacht. Wir haben Grauwasser abgelassen, die Fäkalienkassette geleert und Frischwasser getankt. Also das ganze Programm. Bevor wir Memmingen verlassen haben, haben wir unseren Kraftstofftank aufgefüllt. Susanne hat eine Tankstelle etwas außerhalb von Memmingen herausgesucht, da sollte der Diesel nur 1,539€/Liter kosten. Das hat auch gut funktioniert.

Samstag 24.08.24

Von der Tankstelle in Memmingen hat uns das Navi auf kürzestem Weg zu der A96 geführt, der wir bis kurz vor Bad Wörishofen auch treu blieben. Den Stellplatz haben wir schnell gefunden, er war auch gut ausgeschildert. Das Einchecken in der Therme war etwas bürokratisch.
Nach einem guten Zwischenkaffee haben wir uns auf den Weg gemacht, unser Ziel war die Fußgängerzone und die Touristeninfo in dem Kurhaus. Da die Dame in der Rezeption zu Susanne sagte, man ist relativ schnell in der Fußgängerzone, war sie auch frohen Mutes beim Start. Wie so oft, wie schnell, Schnell ist, liegt im Auge des Betrachters. Dieses Schnell war jedenfalls mehr als 2000 Meter lang und das bei 29°C. Als wir das Kurhaus erreicht haben, waren wir schon ziemlich schlapp. Da kam uns ein Eiscafé mit schattigen Plätzen genau recht. Ich habe mir einen Aftereightbecher bestellt und Susanne einen großen Eiskaffee. Mal abgesehen davon, dass beide sehr groß waren, waren sie auch richtig lecker. Etwas ausgeruht hatten wir neue Energie geschöpft. Wir sind zu der St. Justina Kirche gelaufen und haben sie besichtigt. Eine beeindruckende Kirche mit einem riesigen Altar im Chor. Allerdings stammt fast die gesamte Ausstattung dieser Kirche aus dem 20. Jahrhundert. Ich hätte nicht vermutet, dass in dieser Zeit noch solche barocken Kunstwerke entstanden sind. Gleich auf der anderen Straßenseite befindet sich das ehemalige Kloster der Dominikanerinnen Wörishofen. Der größte Teil dieser Anlage wird heute als Hotel genutzt. Die Klosterkirche Maria Königin der Engel. Auch sie haben wir besichtigt. Hier stehen ebenfalls ein Hochaltar im Chor und zwei Seitenaltäre rechts und links davon. Das Besondere der Kirche ist, der Hochalter steht in der Mitte der Kirche. Die drei Westjoche davor, waren für die Gottesdienste der Bürger. Hinter dem Hochaltar gibt es ein weiteres Kirchenschiff mit Chor. Hier fanden die Gottesdienste der Nonnen statt. Von hier aus sind wir nun in Richtung Kurpark gelaufen. Wir haben den Wörthbach überquert. Hier gibt es eine großzügig angelegte Fußgängerzone mit dem Bach in der Mitte und lauschigen Plätzen zum Verweilen. Der Kurpark mit einem kleinen Gradierwerk liegt auf einer Anhöhe. In dem Gradierwerk haben wir eine weitere Pause gemacht und die salzhaltige Luft eingeatmet. Wir sind nach der Ruhepause noch ein kleines Stück in den Kurpark gelaufen. Dort gibt es mehrere Kneippanlagen, die ganz offensichtlich auch gut genutzt werden. Es wimmelte hier nur so von Menschen. Wir haben es vorgezogen den Rückweg anzutreten. Wir sind zurückgelaufen zur Hauptstraße und an der Bushaltestelle Pfarrhaus sind wir in den Bus gestiegen. Der hat uns kostenlos, die Benutzung ist mit Kurkarte frei, zurück zur Therme gebracht. Es war in der Zwischenzeit auch wieder unangenehm warm. Wir haben alles am Womo, was man öffnen kann, geöffnet. Jetzt war ein eiskaltes Getränk angesagt und danach ein schönes Schläfchen.
Gegen Abend hat Anke angerufen und wir haben uns für morgen am Kurhaus zu 14:00 Uhr verabredet. Großartig, dass wir unser Treffen doch noch so hinbekommen haben.

Sonntag 25.08.24

Der Wetterbericht hat für heute kein gutes Wetter vorhergesagt. Neben Regen sollte es auch einen heftigen Temperatursturz geben. Der Regen setzte dann auch prompt am Morgen ein. Beim Frühstück hatten wir auch das monotone Geprassel auf unserem Dach. Eigentlich ein Wetter, bei dem man gleich nach dem Frühstück wieder in das Bett zurückgehen sollte. Die Außentemperatur betrug nur noch ganze 18°C. Da wir uns aber gegen 14:00 Uhr mit Familie Fehle verabredet hatten, galt es durchzuhalten.
Leider hat es noch gegen 13:30 Uhr, als wir zum Bus gelaufen sind, ziemlich heftig geregnet. Also war Regenschirm tragen angesagt. Unser Bus hat uns mit 6 Minuten Verspätung am Kurhaus abgesetzt. Familie Fehle hat dort schon auf uns gewartet. Es war wirklich Familie Fehle, denn Luisa und Roman waren auch da. An den beiden merkt man krass, wie alt wir doch sein müssen. Aus den beiden niedlichen Kindern sind zwei erwachsene Menschen geworden. Umso mehr haben wir uns gefreut, dass sie beide mitgekommen sind. Wenngleich sie natürlich auch ihren Vater in der Reha besuchen wollen. Nachdem wir uns darauf verständigt hatten, dass wir lieber Kaffee trinken wollen als Eis essen, sind wir auf der Suche nach einem passenden Café noch etwas durch die Fußgängerzone gelaufen. Wir haben ein passendes gefunden, wo sogar gerade ein Tisch für uns 6 Personen frei geworden ist. Wie immer, wenn wir uns getroffen haben, gab es viel zu erzählen. Susanne kann sich erfüllend mit Anke unterhalten und mit Walter war das Kommunizieren für mich schon immer inspirierend und sehr angenehm. Luisa durchläuft eine Ausbildung als Physiotherapeutin und Roman studiert nach seiner Ausbildung als Tischler, Gebäudeenergiebilanz Wissenschaft. Also beide gehen ihren Weg im Leben und Anke und Walter sind zu Recht stolz auf sie. Die Zeit mit Fehles verging wie im Fluge. Walter musste zurück in die Rehaklinik. Wir haben uns am Kurhaus, wo wir uns getroffen haben, auch wieder getrennt. Wir sind mit dem Bus zurück zur Therme und damit zu unserem Womo. Danke für die schönen Stunden.

Montag 26.08.24

Heute Nacht haben wir einen Vorgeschmack auf den nächsten Winter bekommen. Mit 8°C war es schon fast wie sonst im Oktober. Eigentlich hätte man schon die Heizung anschmeißen können. Wir haben uns trotzdem das Frühstück schmecken lassen, immerhin hat es nicht geregnet. Unser Womo war heute schnell abreiseklar. Ich habe nur die Toilettenkassette entleert und Susanne hat die Wasserflaschen aufgefüllt, da hier Wasser umsonst war. Bevor wir Wörishofen verlassen haben, waren wir im ALDI und haben uns mit frischen Lebensmitteln versorgt.

Montag 26.08.24

Vom ALDI in Wörishofen hat uns das Navi auf kurzem Weg zur A96 geführt. Auf der sind wir, vorbei am Ammersee, bis Germering geblieben. Dort sind wir dann auf die A99 gewechselt. Bei Fröttmanig haben wir die Autobahn verlassen und standen kurz danach schon vor dem Nordparkplatz der Allianzarena. Auf dem Parkplatz herrschte mehr oder weniger großes Chaos, weil auch nichts so wirklich geregelt ist. Pkw, Busse und Wohnmobile stehen in trauter Gemeinschaft. Es dauerte auch einige Zeit bis wir die ersten Stromanschlüsse gesichtet haben. Lange Kabelwege und das Risiko, dass das Kabel überfahren wird, muss man in Kauf nehmen.
Nach einem Zwischenkaffee und meinem obligatorischen mittags Wienerwürstchen haben wir uns auf den Weg gemacht, um herauszufinden, wie wir zur Bahn kommen. Der Stellplatz liegt genau am anderen Ende der Allianzarena. Das hatte ich in Google bereits herausgefunden. Bis zum Bahnhof sind 1,7 km. Eine Tageskarte der Zone 1 koste fast 18,-€ für zwei bis fünf Personen. Wir haben beschlossen, doch lieber mit dem NIU in die Stadt zu fahren. Wir müssen nur sehen, wie wir den schadlos aus der Garage bekommen.
Als es bereits dunkel war, hatten wir noch ein Highlight. Die Allianz Arena erstrahlte plötzlich in roter Farbe. Ein großartiges Erlebnis. Wir kannten das schon aus dem Fernsehen, aber es live zu erleben ist doch nochmal etwas anderes.

Dienstag 27.08.24

Als wir heute beim Aufstehen gesehen haben, das unsere Nachbarn ihre Fahrräder auf den Heckständer gestellt haben, haben sich unsere Hoffnungen, dass sie in Kürze abfahren, verstärkt. Unmittelbar nachdem wir mit dem Frühstück fertig waren, startete neben uns, von dem Womo der Motor und es fuhr los. Ich war schnell draußen und habe unseren NIU ausgeladen. Super, das hat gut funktioniert. Nun stand unserer Fahrt zum Schloss Nymphenburg mit dem NIU nichts mehr im Wege. Das Gelände vom Parkplatz Nord der Allianz Arena zu verlassen, ist eine echte Herausforderung. Ein Weg führt direkt auf die A9, für unseren NIU No-Go-Area. Der andere endete in einer Sackgasse. Nach einer Ehrenrunde, haben wir eine Radfahrerin angesprochen und die hat uns erklärt, dass die Straße an der vermeintlichen Sackgasse weiter geht. Als wir wieder an der Stelle angekommen sind, klärte sich das Problem auf. Autos können nicht durchfahren. Über die Straße sind Pfähle verteilt. Für unseren NIU kein Problem. Nach dem Finden dieser Ausflugschneise konnten wir dem Navi von unserem NIU wieder folgen. Das Navi führte uns einmal quer durch den Norden von München. Erstaunlich für uns, bis auf eine Baustelle sind wir sehr zügig vorangekommen. Der Parkplatz vor dem Schloss Nymphenburg ist nicht kostenpflichtig. Wir haben unseren NIU in Schlossnähe abgestellt. Wir haben uns eine Komplettkarte gekauft, die sowohl für das Schloss wie auch für alle kleinen Schlösser im Schlosspark Nymphenburg Gültigkeit hat. Die Besichtigung der Schlossräume war wieder ein Erlebnis. Prunk, wo man hinsieht und das im totalen Überfluss. Nachdem wir das Schloss verlassen haben, haben wir versucht den Rundgang vom Schlosspark abzuarbeiten. Da stand als erstes die Schlosskapelle auf dem Programm. Dort wo sie eingezeichnet ist, haben wir keinen Zugang gefunden. Erst nach Nachfrage haben wir erfahren, das man an einer kleinen und unscheinbaren Tür an der Außenfassade vom Nordflügel kräftig ziehen muss. Siehe da, es hat funktioniert und wir standen in der Schlosskapelle. Von hier aus war die nächste Station das Amalienschloss. Es befindet sich im Süden des Schlossparkes. Besonders sehenswert die Küche mit den kunstvoll gefliesten Wänden. Die Fliesen stammen aus Delft. Weiter ging es von hier aus zur Badenburg. Ein kleines Gebäude, in dem sich im Keller ein großes Wasserbecken befand. Es war nicht zum Schwimmen gedacht, sondern zum Wassertreten. Die Räume dienten der Entspannung. Entlang dem Badenburger See sind wir dann zur großen Kaskade gekommen. Am Badenburger See hat man aus den verschiedensten Sichtachsen immer einen schönen Blick auf den Monopteros, einer kleinen Säulenpagode. Die Kaskade ist beeindruckend. Von hier aus hat man die lange Sichtachse zum Schloss. An dem kleinen Pagodenburger See steht die Pagodenburg. Sie war nur ein kleines Gebäude zum Entspannen und Ausruhen. Die untere Etage besteht aus einem großen Raum. In der Etage darüber sind kleine Räume mit Liege- und Sitzmöglichkeiten. Auch ein sehr romantisches, kleines Gebäude. Unsere letzte Station im Schlosspark ist die Magdalenenklause. Ein bewohnbares, als Ruine erstelltes Gebäude, das in der Tradition des Memento mori stehende Gebäude gilt als eine der ersten Ruinenarchitekturen der europäischen Gartenkunst. Die Innenräume sind als Grotten gestaltet. Ein sehr sehenswertes Gebäude.
Wir merkten langsam, dass unser Akku zur Neige geht und so kam uns das kleine Café an der Orangerie gerade recht. Wir haben keinen Kuchen gegessen, uns aber dafür ein Brötchen mit einer Scheibe Leberkäs gegönnt und eine längere Pause gemacht.
Nun hatten wir nur noch das Marstallmuseum auf unserem Programm. Die Vielzahl an Kutschen hat uns anfänglich überfordert. Wieder dieser überbordende Prunk. Gold, wohin das Auge fällt und nicht nur beschränkt auf die Kutschen, nein auch die Bespannung der Pferde war prunkvoll und kunstvoll. Genauso beeindruckend war auch die Porzellanausstellung im ersten Stockwerk des Gebäudes. Gold ist hier die dominierende Farbe und das dominierende Material.
Das Navi vom NIU hat uns wieder sicher zur Allianz Arena zurückgebracht. Die letzten zwei, drei hundert Meter waren wieder sehr abenteuerlich. Ich bin auf einem Fußweg am Stadion langgefahren. Ich muss mir das mal in Google genau ansehen. Es muss eine legale Möglichkeit geben, den Parkplatz zu verlassen. Wir sind trotzdem gut am Womo wieder angekommen.

Mittwoch 28.08.24

Diese Nacht war die Außentemperatur so, dass man bei offenem Fenster schlafen kann. Wir haben aber sehr schnell gemerkt, dass das hier keine gute Idee ist. Der Lärm von der direkt vorbeiführenden A9 ist ziemlich heftig. Wir haben vorgezogen doch lieber mit geschlossenem Dachfenster zu schlafen. Nach dem Frühstück haben wir noch etwas gegammelt, um dann so gegen 11:00 Uhr uns auf den Weg zur Altstadt zu machen. Dieses mal haben wir sogar die richtige Trasse zum Verlassen der Allianz Arena gefunden. Der Weg zur Altstadt ging fast immer geradeaus. Beim Alten Rathaus haben wir den NIU abgestellt. Wir bestaunten als erstes die monumentalen Bauten rund um den Marienplatz. Im Neuen Rathaus befindet sich die Touristeninformation, in der wir allerdings nichts Neues gefunden haben. Der Turm des Neuen Rathauses hat einen Aufzug bis zur Aussichtsplattform. Da haben wir uns einen Turmaufstieg gegönnt. Wir haben das über unsere Behindertenausweise zum Schnäppchenpreis bekommen. Es hat sich gelohnt, der Ausblick von der Turmplattform ist sehr schön. Leider war die Sicht nicht gut, aber man konnte die Berge der Alpen erkennen. Am Marienplatz gibt es noch eine Karstadt Filiale, dort haben wir versucht für Rosemarie eine Presse für Zitronenscheiben zu bekommen, allerdings ohne Erfolg. Der Besuch der Frauenkirche war etwas enttäuschend. Durch die Gotik ist das Langschiff sehr hoch, man kommt sich etwas verloren darin vor. Die Ausstattung der Kirche ist schlicht. Obwohl sie der Dom zu München ist, fehlen ihr typische Dinge eines Doms. Die Krypta unter dem Hochchor ist noch spartanischer, als der Chor selbst. Von der Frauenkirche sind wir zurück zum Marienplatz. Gleich südlich vom Marienplatz befindet sich die St. Peter KIrche. Sie hat eine weitaus üppigere Ausstattung. Das Mittelschiff mit seinen romanischen Säulen teilt die beiden Seitenschiffe ab. Die Deckenmalerei im Mittelschiff lässt es noch höher wirken. Der barocke Hochaltar dominiert den Hochchor. Er erstreckt sich über die gesamte Höhe des Chores. Von der Stadtkirche St. Peters sind wir zum Viktualienmarkt gelaufen. Ein beeindruckendes Marktgelände mit massiven Marktständen. Allerdings ist hier auch eine Imbissbude neben der nächsten. Wenn man sieht, wie hier in großen Mengen gegessen und getrunken wird, stellt man sich unwillkürlich die Frage, muss in Deutschland jemand hungern? Vom Viktualienmarkt sind wir jetzt zurück zum alten Rathaus und von da aus in die entgegengesetzte Richtung. Einmal durch den alten Hof und auf dem Hofgraben weiter bis zur Maximilianstraße stehen wir kurz vor dem Max-Joseph-Platz. Rechts von uns an dem Platz steht das Nationaltheater und direkt geradezu befindet sich die Residenz. Für die benötigte man alleine einen Tag. Wir gehen also weiter zum Odeonsplatz. Rings um uns herum monumentale Gebäude. Der Westflügel der Residenz, das Preysing-Palais, die Feldherrenhalle und die Theatinerkirche. Wir haben uns die Theatinerkirche angesehen. Eine sehr interessante Innenarchitektur. Mal ganz ohne Gold geht es auch. Die Halle der Kirche brilliert mit kunstvollem Stuck. Auch die Seitenaltäre sind mit den weißen Stuck Kunstwerken geschmückt. Die Vierung der Kirche krönt eine hohe Rundkoppel. Über Seitenfenster dringt Tageslicht, was die Vierung mit der weißen Stuckausstattung besonders hell erscheinen lässt.
von der Theatinerkirche sind wir in den gegenüberliegenden Hofgarten eingetaucht. Eine ausgesprochen schöne Parkanlage. Ein Highlight ist der Dianatempel, der in der Mitte der Parkanlage steht. Wir laufen direkt auf die bayrische Staatskanzlei zu. Ein gigantisches Gebäude mit viel Glasfläche. Wir laufen wieder zurück zur Maximilianstraße und von dort zum Platzl. Hier steht wohl das bekannteste Objekt, was jeder Tourist von München kennt, das Hofbräuhaus. Eine riesige Gaststätte, in der man schnell einen Lärmschaden bekommt. Uns beiden ist es schwer gefallen uns zu verständigen und wir haben relativ schnell die Haupthalle wieder verlassen. Allerdings über den Shop vom Hofbräuhaus. Das ist ja wirklich gigantisch, wie man hier den unmöglichsten Kram vermarkten kann, Bloß weil Münchner Hofbräuhaus draufsteht. Wir sind weiter zum Marienplatz gegangen. Hier haben wir ein passendes Café mit Eisangebot gefunden. Nachdem wir die Preise für die Eisbecher einfach dem Münchner Niveau zugeordnet haben, haben wir losgelegt. Susanne hat einen Eiskaffee genommen und ich einen Schwarzwaldbecher. Beides war lecker und die Pause hat uns gutgetan. Wir sind zu der für heute letzten Runde aufgebrochen. Ziel war die Asamkirche. Von außen vermutet man hinter der Fassade keine Kirche. Der Stuckdekor an der Fassade stammt von 1735. Das ursprüngliche Bauwerk war auch als Wohnhaus konzipiert. Der Stuckateur und Bildhauer Asam erwarb dieses und das Nebengebäude 1729/30. Er zog mit seiner Bildhauerwerkstatt in dieses Gebäude. Assam baute gemeinsam mit seinem Bruder 1733 in den unteren Etagen eine Privatkirche ein, deren Genehmigung durch die zuständigen Behörden bis heute fraglich ist. Die Genehmigung basiert wohl auf einen Kompromiss. Die Kirche muss der Öffentlichkeit zugänglich sein und sie muss einer Pfarrei zugeordnet werden. Da sie bis heute existiert, hat wohl auch der Kompromiss bis heute Beständigkeit. Von der Kirche sind wir zurück zum alten Rathaus, wo unser NIU steht. Am Viktualienmarkt sind wir durch die große Markthalle gelaufen. Die haben anscheinend italienische Händler fest im Griff. Hier bekommt man alles, was man für italienische Gaumengenüsse braucht. Auf dem Viktualienmarkt hat Susanne Zwiebeln mit dem romantischen Namen, Rose von Jerichow, gekauft. Sieht aus wie vertrocknetes Unkraut, soll aber, wenn man sie mit Wasser begießt, austreiben und eine Schöne Blüte haben.
Unser NIU hat uns wieder gut zum Womo gebracht, dieses Mal sogar auf verkehrstechnisch legalem Weg. Der ist nicht ganz einfach zu finden, ist offensichtlich durch die Autobahn A9 etwas versteckt und führt erst etwas weg und dann wieder zurück.
Wir haben noch am Abend beschlossen, bereits morgen weiterzufahren. Unsere Nächste Station Landshut, war aber mit der Abfahrt in München abgestimmt, da dort ein Vo lksfest stattfindet und der Platz während dieser Zeit gesperrt ist. Gut, dass Susanne nochmal im Internet nachgeschaut hat. Das Fest geht bis in die nächste Woche. Da hätten wir dann eine böse Überraschung gehabt. Wir haben uns auf Bad Abbach als Ausweichplatz verständigt. Dort waren wir 2017 schon einmal.

Donnerstag 29.08.24

Nach einer lauen Spätsommernacht sind wir gegen 08:00 Uhr aufgestanden. Die Brötchen zum Frühstück kamen aus unserem Vorrat. Zeitnah nach dem Frühstück haben wir unser Womo zur Abfahrt fertig gemacht. Ich habe den Grauwassertank und die Toilettenkassette entleert. Den Frischwassertank habe ich auf 100% aufgefüllt.

Donnerstag 29.08.24

Um vom Nordparkplatz der Alliansarena nach Bad Abbach zu kommen, macht es Sinn die A9 in Richtung Berlin/Nürnberg zu fahren. Die A9 geht dicht an dem Parkplatz vorbei. Leider kann man von hier aus die A9 nur in Richtung Salzburg befahren. Um auf die Nordfahrbahn zu kommen, muss man erst auf die A99 in Westrichtung fahren. An der ersten Ausfahrt macht man dann eine Kehrtwende und fährt wieder zurück zur Allianz Arena. Jetzt, aus dieser Richtung kommend, kann man auf die A9 in Richtung Norden befahren. Was für eine traurige Straßengestaltung. Auf der A9 sind wir bis Eschelbach an der Ilm geblieben. Von hier aus haben wir die A93 benutzt. Sie führte uns durch eine schöne Gegend mit Hopfenfeldern bis zur Abfahrt bei Bad Abbach. Auf einer kleinen Landstraße ging es nun die letzten 4 km bis zum Stellplatz an der Kaisertherme. Zu unserem großen Erstaunen war der PLatz noch nicht einmal zur Hälfte belegt. Wir konnten uns einen schönen Platz mit Landschaftsblick aussuchen. Jetzt konnte ich mich an die Aufarbeitung des Rückstandes machen. Bei 30°C war das streckenweise nicht so einfach, aber ich bin gut vorangekommen und habe trotzdem die schöne Landschaft hier genossen.

Freitag 30.08.24

Unseren Ausflug haben wir schon gestern auf den Samstag festgelegt. Ich wollte erstmal einen Ruhetag um meinen heftigen Programmrückstand abarbeiten zu können. Heute in der Nacht war es angenehm kühl mit 16°C. Für heute waren aber schon wieder 29°C vorhergesagt. Gegen 11:30 Uhr haben wir uns auf unseren NIU gesetzt zu einem Einkaufstripp in die Stadt Bad Abbach. Als erstes haben wir den EDEKA angesteuert um dort für unser Abendbrot Hackmet zu besorgen. Leider ohne Erfolg, es gibt kein Hackmet. Scheint hier im Süden von Deutschland nicht so gefragt zu sein. Dieses EDEKA hatte nur einen Bäcker davor und keinen Backshop. Wir sind weiter zum AlDI gefahren und habe uns dort mit preiswerten Brötchen und Chiabatta versorgt. Wir haben dort eine Werbung von einem Fleischer gesehen. Wir sind dort hingefahren, er ist auf der anderen Seite von Bad Abbach. Aber auch dort haben wir kein Hackmet bekommen. Dafür haben wir uns mit hausgemachter Wurst versorgt und Susanne hat ein Leberkäsbrötchen gegessen und ich ein Brötchen mit Bauchschinken. Danach ging es zurück zum Womo.
Gegen Abend hat das Außenthermometer schon wieder 30°C angezeigt. Am Abend wurde es aber wieder kühler.

Samstag 31.08.24

Heute Nacht war es wieder angenehm kühl, so, dass wir gut schlafen konnten. Beim Aufstehen begrüsste uns aber schon wieder ein strahlend blauer Himmel. Der Wetterbericht prognostizierte für heute auch 30°C. Darum haben wir uns zeitnah nach dem Frühstück mit unserem NIU auf den Weg nach Regensburg gemacht. Die 11 km waren schnell geschafft. Ich habe die Römermauer in das Navi als Ziel eingegeben, bin aber das letzte Stück bis zur Fußgängerzone nach meiner Erinnerung gefahren. Es war gar nicht so einfach, für unseren NIU eine Abstellmöglichkeit zu finden, die den Verkehrsregeln entspricht. Am Bahnhof haben wir unter einer Brücke noch freie Plätze gefunden. Nach ca. 300 Meter tauchten wir dann in die Fußgängerzone des Altstadtbereiches ein. Eigentlich haben wir jetzt für unseren weiteren Weg alles dem Zufall überlassen. Als erstes stießen wir auf die Kirche des ehemaligen Karmeliten Klosters am Kornmarkt. Die Architektur der Kirche zeigt den üblichen Baustil der reformierten Karmeliten des 17. Jahrhunderts, der auch als Karmelitenbarock bezeichnet wird. Eine sehr intereessante Kirche. Nur wenige Schritte weiter auf der anderen Seite des Kornmarktes, haben wir dann die Stiftskirche Unserer lieben Frau zur alten Kapelle besichtigt. Hier dominiert wieder Gold und Prunk. Besonders beeindruckend der Hochaltar, der mit der Chordecke fließend ineinander übergeht. Dominierend ist das Presbyterium rechts und links vom Chor und das monumentale und historische Chorgestühl. Alles in allem, eine Kirche, in der es viel erstaunliches gibt. Weiter ging es zum Domplatz und von dort aus in den Dom. Der Dom ist in seinem Inneren sehr dunkel. Man braucht einen Moment für die Adaption der Augen an die veränderte Lichtsituation zwischen außen und innen. Der Dom wirkt eher schlicht in seiner Ausstattung gegenüber den bisher besuchten Kirchen. Auffallend ist der Marienaltar an der Südseite der Kirche. Der barocke Silberaltar im Hochchor ist gewaltig. Vor ihm stellen sich die Regensburger Domspatzen auf zur musikalischen Gestaltung der Liturgie. Vom Dom aus sind wir zum Alten Rathaus von Regensburg gegangen. Hier fand gerade eine Hochzeit statt. Wir waren in der Touristeninformation und haben uns einen Stadtplan beosrgt. Das ist der Nachteil unseres Unterlagensystems. Wenn wir etwas spontan in die Tour einschieben, haben wir natürlich die entsprechenden Unterlagen nicht dabei. Von Regensburg hätten wir eigentlich schon viel Infomaterial. Durch malerische kleine Gassen, vorbei am Kepler Haus, habe wir uns nun in Richtung Donau weiterbewegt. Unter der steinernen Brücke am Donauufer entlang sind wir an der historischen Wurstkuchl angekommen. Kein Tourist, der hier nicht mindestens eine Wurstsemmel mit Kraut probiert hat. Wir haben uns schon richtig darauf gefreut. Trotzdem die Wurstkuchl beim letzten Hochwasser im Frühjar fast abgesoffen war, haben uns heute die Würste mit Kraut wieder sehr gut geschmeckt. Die Pause auf einer Bank am Donaufer im Schatten, hat uns auch gut getan. Wir sind am Donauufer vorbei an den Museumsschiffen gelaufen und danach wieder zurück zur Steinbrücke. Am Brückturm war ein junges Mädel mit einer Gitarre die gesungen hat. Witzigerweise war eine Männergruppe eines Junggesellenabschiedes von dem Lied so euphorisiert, dass sie spontan und lautstark mitgesungen haben und dem Mädel fast die Show gestolen haben. Das passte aber alles gut zusammen. Von der Steinbrücke sind wir vorbei am Bischofshof zur Porta praetoria, einem Rest eines römischen Tores gelaufen. Von hier aus weiter zur Dompfarrkirche Niedermünster. Die Architektur dieser Kirche folgt im Wesentlichen der romanischen. Interessant ist dabei das Kreuzrippengewölbe des Langschiffes und des Chores. Von dieser Kirche ging es nun wieder in Richtung Westen durch die romantischen Gassen. Dabei stießen wir auf die Neupfarrkirche. Die haben wir aber gleich wieder verlassen, sie hatte nichts, was uns hätte interessieren können. Weiter ging es über die Gesandtenstraße Richtung Westen zur Dreieinigkeitskirche. Eine Kirche in der Holzverkleidungen Dominieren. Interessant ist die Empore zu beiden Seiten des Langschiffes. Über die Nordempore kommt man zum Glockenturm, der hier kurioserweise nördlich des Chorraumes steht. Wir merkten nun langsam, dass unsere Akkus leer werden. Wir haben den Rückzug eingeläutet und sind in Richtung Bahnhof gelaufen. Plötzlich standen wir an der Zufahrt zum Schloss St. Emmeram, Thurn und Taxis. Hier steht neben der Zufahrt zum Schloss die Päpstliche Basilika St. Emmeram zu Regensburg. Wenn wir nun schon mal davor stehen, wollen wir sie auch besuchen. Die Kirche hat einen von der Norm für Kirchen abweichenden Aufbau für Kirchen. Das Westwerk ist extrem groß und befindet sich hinter der Hauptorgel. Hier gibt es auch eine Empore und darunter befindet sich eine Krypta, die sogenannte Ramwolkkrypta. An der Nordseite dieser Kirche gibt es eine weitere Kirche, die St. Rupert Kirche. An der Südfront ist ebenfalls eine Kirche, die Schlosskirche mit dem Grablege derer von Thurn und Taxis.
Jetzt ging es aber weiter entlang des Schlossparkes zurück zum Hauptbahnhof und dam it zum NIU. Die Fahrt zurück zum Womo ging überwiegend über die B16. Als wir am Womo ankamen, hatten wir 31°C. Jetzt wird nur noch relaxt.

Sonntag 01.09.24

Wir haben uns darauf verständigt, den in München eingesparten Tag, hier in Bad Abbach anzuhängen. Wir haben uns also nochmal einen ruhigen Tag, nur zum Faulenzen gegönnt. Bei den schon gegen 12:00 Uhr wieder erreichten 28°C war das auch gut so. Die Temperatur wurde erreicht, obwohl der Himmel wechselhaft bewölkt ist. Zwischendurch weht auch ein bisschen Wind, was sehr angenehm ist.
Zum Abend hin haben wir gegrillt und uns dazu leckere Pommes gemacht. Susanne hat einen Salat aus grüner Gurke und Tomaten gemacht. Wir hatten also ein richtig leckeres Mahl.

Montag 02.09.24

Als wir so gegen 08:00 Uhr aufgewacht sind, prasselten dicke, aber einzelne Regentropfen auf unser Dach. Schnell alle offenen Luken schließen, denn kurz darauf blitzte und donnerte es. Der Regen hielt sich aber in Grenzen. Nach dem Frühstück haben wir zeitnah unser Womo startklar zur Abreise gemacht. Als wir zur V+E gefahren sind, fing es dann richtig an zu regnen. Hätte ja nun auch noch ein paar Minuten warten können. Wir haben Grauwasser entsorgt und Frischwasser gebunkert. Die Toilettenkassette hatte ich ja schon gestern entleert. Bevor wir Bad Abbach verlassen haben, haben wir dort im ALDI unsere Lebensmittelvorräte aufgefüllt. Beim Rein ins Aldi hat es geregnet und beim Raus aus dem ALDI hat es richtig geschüttet. Wir haben es schadlos überstanden.

Montag 02.09.24

Vom ALDI in Bad Abbach hat uns das Navi auf die B16 in Richtung Regensburg geführt. Bei Pentling, südlich von Regensburg sind wir auf die A93 gefahren. Bei Wackersdorf, etwas nördlich von Steinberg, haben wir die A93 verlassen. Von da ab ging es auf sehr kleinen Straßen wieder südlich in Richtung Steinberg. Das letzte Stück war dann sogar eine unbefestigte Straße. Das Einchecken auf diesem Stellplatz ist nicht so ganz einfach. Man soll wohl via Internet, über die Homepage des Platzes einen Platz buchen. Dann öffnet die Schranke über die Erkennung der Kfz-Nummer. Wir haben vom Vergnügungspark den Eigentümer geholt, der hat uns dann händisch eingecheckt. Dafür mussten wir dann aber auch bar bezahlen. Als alles klar war und die Schranke auf war, wollte der Motor nicht mehr anspringen. Jetzt haben wir wieder das Problem der Wegfahrsperre. Auch mit dem Reserveschlüssel wollte er nicht. Nach einigen Versuchen hat es dann aber doch funktioniert. Wir konnten uns auf unseren Platz stellen. Schnell war unser Womo auch klar zum Stehen. Es hatte in der Zwischenzeit auch schon aufgehört zu regnen. Diesen Platz wollen wir für Ausflüge mit dem NIU nutzen und Schwandorf, den nächsten, größeren Ort besuchen.

Dienstag 03.09.24

Nach einer ruhigen Nacht sind wir heute wieder bei Sonnenschein aufgestanden. Der Wetterbericht hat für heute wieder 29°C vorausgesagt. Dagegen 18:00 Uhr Gewitter kommen sollen, haben wir zeitnah nach dem Frühstück den NIU ausgeparkt und sind zu einem Ausflug gestartet. Erstes Ziel war der kleine Ort Steinberg. Dort lohnte es sich aber nicht einmal anzuhalten. Der Ort hat aber sogar ein Rathaus und eine Kirche. Weiter ging es von da aus nach Schwandorf. Dort haben wir den NIU, vorschriftsmäßig auf einem Parkplatz für Motorräder, am Marktplatz abgestellt. Wir sind über den Marktplatz geschlendert zur St. Jakob Kirche. Wir haben sie besichtigt. Ihr Inneres ist sehr schlicht, aber trotzdem sehenswert. Der streng gotische Altar. Von dem einst barocken Hochaltar ist offensichtlich nicht mehr viel übriggeblieben. Interessanter sind Seitenaltäre. Speziell die barocke Pietá-Gruppe mit Maria Magdalena. Von der Kirche aus sind wir etwas bergauf zwischen historischen kleinen Häusern zum Blasturm gelaufen. Von seinem Vorfeld hat man eine schöne Aussicht über die Dächer von Schwandorf. Der Turm beheimatet heute ein kleines Museum, was aber nur zu besonderen Anlässen geöffnet ist. Von da oben ging es wieder runter zum Marktplatz. An dem mit vielen Schattenplätzen ausgestatteten Eiscafé sind wir nicht vorbei gekommen, ohne einzukehren. Susanne hat wieder einen Eiskaffee gewählt und ich einen Himbeerbecher. Das war wieder schlemmen auf hohem Niveau. Ausgeruht und gesättigt sind wir noch zu einem Abstecher zur Naab gegangen. An der Stadtparkinsel gibt es noch Reste der ehemaligen Wassermühle. Eine sehr schöne Ecke. Von da aus sind wir über eine große Beule über den Bahnhof, zurück zum Marktplatz. Am Bahnhof gab es eine Postbank, in der sich Susanne wieder mit Bargeld versorgt hat. Am Marktplatz sind wir wieder auf unseren NIU gestiegen und nach Fronberg gefahren. Das Schloss war gar nicht so einfach zu finden. Das Navi hat das Schloss nicht als POI und auch im Ort gibt es keine Ausschilderung. Wir haben es aber gefunden und dank eines Hinweises einer freundlichen älteren Dame, konnten wir mit dem NIU sogar bis in den Schlosshof fahren. Kulturhistorisch bedeutsam ist der kleine Innenhof mit den Renaissance-Arkaden. Hier müsste allerdings mal langsam etwas getan werden. Das große dreiflügelige Gebäude wurde vor einigen Jahren saniert. Erstaunlich, dass man sich innerhalb der Schlossanlage so frei bewegen kann. Nirgend wo ein Schild mit dem Hinweis, dass es sich hier um Privatgelände handelt.
Wir sind mit dem NIU zu unserem nächsten Ziel gestartet, der Wallfahrtskirche Zu Unserer Lieben Frau vom Kreuzberg. Sie ist gleichzeitig Klosterkirche des Karmeliten Ordens. Unser Navi schickte uns bei der Anfahrt erst auf einen anderen Berg, der auf einem Teilstück 18% Steigung hatte. Da hat unser NIU fast ganz schlapp gemacht. Ich musste mit den Füßen etwas nachhelfen. Der eigentliche Kreuzberg, mit der Kirche, war dann gar nicht mehr so schlimm. Die Kirche war sehr merkwürdig. Ihre Ausstattung war modern und schlicht. Die Farben alle in Blautönen gehalten.
Von hier aus ging es zu unserem letzten Ziel, die mit 40 Metern Höhe größte begehbare Holzkugel der Welt. Sie steht unmittelbar am Ufer des Steinberger Sees. Man kann ohne Treppen bis zu ihrer Aussichtsplattform hochlaufen. Wenn man will, kann man über eine Röhrenrutsche wieder nach unten rutschen. Wir haben uns das erspart. Im unmittelbaren Umfeld befindet sich eine sehenswerte Minigolfanlage mit dem Namen Adventure Golf. Eine sehr große und interessant aufgebaute Anlage. Sie soll in ihrem Aussehen an den Braunkohletagebau vergangener Jahre erinnern, dem der Steinberger See auch seine Existenz verdankt. Am Ufer in diesem Gebiet, befindet sich auch noch der Wild Wake Park. Eine Anlage zum Wakeboard fahren der besonderen Art. Die Anlage läuft in einem großen Oval, also nicht nur von A nach B und Schluss. Man kann im Kreis fahren und dabei Schikanen benutzen, so oft man Lust hat. Nach dem wir uns an dem Treiben satt gesehen haben, sind wir wieder auf unseren NIU gestiegen und zum Womo zurückgefahren. Hier war nun nur noch Relaxen angesagt.

Mittwoch 04.09.24

Nach einer ruhigen Nacht mit milder Außentemperatur und blauem Himmel sind wir aufgestanden und haben gefrühstückt. Der Eierkocher von der WMF für zwei Eier hat sich schon bewährt und auch heute gab es damit zwei leckere Frühstückseier. Den Tag haben wir ganz langsam angehen gelassen. Wir wollen heute ja noch einmal faulenzen. Bei den angedrohten 30°C ist das sicher keine schlechte Entscheidung. Wir merken doch zunehmend, dass uns diese Hitze belastet. Aber wir können uns beide gut beschäftigen und genießen das ruhige Leben.
Die für den Abend vorhergesagten Gewitter sind ausgeblieben. Der Himmel hat sich gegen 17:00 Uhr zunehmend beölkt, aber es kam kein Tropfen Regen herunter. Es bahnte sich wieder eine tropische Nacht an. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit, ist gegen Morgen alles klitsche Nass.

Donnerstag 05.09.24

Wir hatten wiederb eine ruhige Nacht und beim Aufstehen schon Sonnenschein aus wolkenlosen Himmel. Für heute hat die Wettervorhersage 31°C vorhergesagt. Nach dem Frühstück haben wir das Womo startkklar gemacht und nun kam der spannende Moment, ob der Motor dieses mal gleich anspringt. Sehr komisch, ich brauchte den Schlüssel nur zeigen und schon lief der Motor. Das ganze bestärkt mich in der Annahme, dass es sich bei der Störung um ein Hitzeproblem handelt. Wir haben das Grauwasser abgelassen, die Toilettenkassette entleert und den Frischwassertank aufgefüllt.

Donnerstag 05.09.24

Von dem Stellplatz am Steinberger See sind wir relativ schnell bei Wackersdorf auf die A93 gefahren. Da Selb unser eigentlicher Zielort sein sollte, haben wir direkt bei Selb die Autobahn verlassen. Direkt hinter der Ausfahrt befand sich ein ALDI, den hatte Susanne heute Morgen schon herausgesucht. In dem ALDI haben wir unsere Lebensmittelvorräte aufgefrischt. Vom ALDI ging es dann zu dem Stellplatz, wo eine böse Überraschung auf uns wartete. Der gesamte Stellplatz war wegen eines Mittelalterfestes reserviert. Nach kurzer Suche nach einem Ausweichstellplatz, haben wir uns entschieden, einfach zu unserem nächsten geplanten Aufenthalt zu fahren. Der ist nur etwas über 60 km entfernt. Da das ein Campingplatz ist, hat Susanne angerufen und dabei haben wir erfahren, dass noch genügend frei ist und wir einfach anreisen sollen. Bevor wir Selb verlassen haben, waren wir dort nochmal im REWE, weil wir im ALDI kein Entkalkungsmittel bekommen haben und demnächst die Kaffeemaschine wieder entkalkt werden muss. Außerdem haben wir gehofft, dass es in dem REWE Hackepeter gibt. Wir haben beides bekommen. Nun ging es weiter auf der A93 Richtung Norden. Die A93 mündet bei Trogen in die A72, auf die war in Richtung Dresden eingefahren sind. Bei der Ausfahrt Plauen Ost, haben wir die Autobahn verlassen. Über eine abenteuerliche, weil sehr schmale Straße, ging es dann über Möschwitz direkt zum Campingplatz Gumpersberg am Pöhler Stausee. Da die Rezeption erst ab 14:00 Uhr wieder öffnet, hatten wir noch etwas Zeit uns den Womostellplatz und den Campingplatz anzusehen. Wir haben uns entschieden, doch den Womo-Stellplatz zu benutzen, nachdem wir gesehen haben, dass es dort doch Fernsehempfang gibt. Er ist preiswerter und der Stromanschluss ist inklusive und das bei 16A Absicherung. Wir stehen ziemlich in der Mitte auf der Nordseite des Platz. Eigentlich fast da, wo wir schon 2017 standen.
Am späten Nachmittag habe ich einen kleinen Spaziergang zum See hinunter gemacht. In Richtung Staumauer, gibt es einen großen Badebereich mit Liegewiesen und einer Gaststätte. Da steht auch ein großer Imbisswagen. Zurück bin ich über den großen Pkw Parkplatz gegangen.

Freitag 06.09.24

Nach einem guten Frühstück bei angenehmen Temperaturen um die 19°C haben wir noch bis ca. 11:30 Uhr gegammelt und danach sind wir auf den NIU gestiegen und nach Plauen gefahren. Erst haben wir ihn am Marktplatz abgestellt, neben einem Fahrradständer, was nicht ganz so legal ist. Beim Start mit dem Spaziergang haben wir dann aber Stellplätze für Motorräder am Rathaus entdeckt. Ich habe den NIU nochmal umgesetzt. Wir wollen nicht wieder ein Bußgeld haben. Unseren Spaziergang starteten wir mit einem Besuch in der Touristeninfo. Danach ging es in die Lutherkirche, die sich gleich auf der anderen Straßenseite befindet. Diese Kirche hat einen besonderen Grundriss. Man könnte von einem unregelmäßigen Achteck sprechen, dem im Osten ein Chorraum angeschlossen ist. Der Flügelaltar wurde 1722 aufgestellt. Er stammt aus der Thomaskirche in Leipzig.
Von der Lutherkirche ging es weiter zum Nonnenturm. Der Turm ist der einzige erhaltene Eckturm der alten Stadtbefestigung. Von da aus wieder etwas hoch zum Rathaus und zurück zum Marktplatz. Vom Marktplatz aus konnten wir nochmal die Südfront des alten Rathauses bewundern. Mit seiner Zeigeruhr und der darunter befindlichen Sonnenuhr, ist es ein sehr interessantes Gebäude. Auch die Gebäude rings um den Altmarkt, sind fast alle historisch und strahlen nach ihrer Restaurierung wieder in altem Glanz. Weiter ging es jetzt zu der St. Johanniskirche. Diese Kirche ist stark mit der Ortsgeschichte verbunden. Sie war immer die Hauptkirche von Plauen. Sie ist im Laufe ihrer Existenz als Steingebäude viele bauliche Veränderungen durchlaufen. Heute präsentiert sie sich überwiegend in gotischer Architektur. Die Decke ziert ein Kreuzrippengewölbe. Die barocke Kanzel stammt von 1720. Nachdem wir die Kirche verlassen hatten, äußerte Susanne den Wunsch, in die Fabrik der Fäden zu gehen. Sie hatte das unterwegs auf einem Hinweisschild gegeben. Es war nicht so ganz einfach dort hinzufinden. Das Museum, Fabrik der Fäden, befindet sich im Weisbachschen Haus, ein ehemaliges Fabrikgebäude. Die Einrichtung versteht sich nicht als reines Museum, sondern auch als Kompetenzzentrum für Faden und Stickerei. Der ehemalige Innenhof des Komplexes hat einen modernen Zwischenbau erhalten. Das Museum wurde erst im November 2023 eröffnet. Es stellt auch Teile des schon seit mehreren Jahren geschlossenen Stickerei Museums aus. Wir fanden es sehr interessant und haben die verschiedenen Stickereien schon als Kunst wahrgenommen. Wir haben einige Stickereien als Vögel und Schmetterlinge zum Aufhängen gekauft.
Vorbei an den historischen Weberhäusern sind wir nun zum Altmarkt zurückgegangen. Direkt am Altmarkt haben wir ein Eiscafé gefunden. Der Temperatur von 29°C geschuldet, haben wir uns entschlossen hier mal wieder einen Eisbecher zu genießen. Das war lecker und erholsam. Wir hatten inzwischen auch schon wieder unsere 10.000 Schritte auf der Fitnesuhr. Eigentlich wollten wir noch das Schloss besichtigen, mussten aber feststellen, dass das Schloss kein POI ist. Es wird als Campus der Uni genutzt. Es gibt dort nichts zu sehen. Ich habe es auch aus unserer POI-Liste gelöscht. Unser letztes POI für heute sollte die Steinbogenbrücke über das Syratal sein. Das Navi vom NIU wies 0,1km vom Rathaus entfernt aus. Das konnte nicht sein, da es noch mitten in der Stadt wäre. Unsere Handys wiesen 2,1 km aus. Wir haben die letzte Straße aus der Nähe der Brücke eingegeben. Das führte uns in eine Straße mit Einfamilienhäusern. Von der Brücke nichts zu sehen. Von einem Anwohner haben wir erfahren, dass wir nur ein kleines Stück weitermüssen, um den NIU zu parken um dort dann zu Fuß ca. 700 Meter durch das Syratal laufen müssen. Die Brücke befindet sich im Naturschutzgebiet. Nach einigen Irrwegen haben wir die Brücke dann gefunden. Sie steht auf einer Seite versteckt durch hohe Bäume. Man sieht sie erst, wenn man fast unter ihr steht. Dieses Umfeld hat auch das Filmen mit der Drohne nicht so ganz einfach gemacht. Aber es hat alles gut funktioniert. Nun ging es auf den schnellsten Weg zurück zu unserem Womo. Es war schon fast 16:00 Uhr.

Samstag 07.09.24

Heute in der Nacht hat es sich gut abgekühlt. Die Tiefste der Nacht waren 11°C und als wir kurz nach 08:00 Uhr aufgestanden sind, hatten wir erst 14°C. Wir haben zum Frühstück seit langem mal wieder die Aufbautür zu gelassen.
Gegen 11:30 Uhr haben wir uns wieder auf den NIU gesetzt. Unser erstes Ziel war die Göltzschtalbrücke. Die Landschaft bietet hier schon gute Höhenunterschiede, sehr zur Freude unseres NIU´s. Aber er hat alle Anstiege problemlos gepackt. Nachdem wir unseren NIU direkt auf einem Parkplatz an der Göltzschtalbrücke abgestellt haben, erlebte ich den Worstcase des Tages. Ich hatte vergessen, die Drohne mitzunehmen. Das ist jetzt die Katastrophe schlecht hin. Also müssen wir morgen nochmals hierherfahren. Ich habe wenigsten vom Boden aus mit der GoPro Aufnahmen gemacht.
Von der Göltzschtalbrücke sind wir in den ALDI Mylau gefahren und haben unsere Lebensmittelvorräte aufgefrischt. Von hier aus sind wir zum Schloss Netzschkau gefahren. Die fast gegenüberliegende Kirche Netzschkau war leider verschlossen. Am Schloss startete gerade ein Dorffest mit Bühne und Verkaufsständen im Schlosspark. In diesem Zusammenhang war auch das Innere vom Schloss zugänglich. Obwohl in der Homepage des Schlosses stand, das es wegen Bauarbeiten und Personalmangel geschlossen ist. Wir konnten in dem Schloss durch alle Räume laufen, einschließlich des Dachbodens. Das Schloss enthält diverse Kunstschätze von unmessbarem Wert. Im rustikalen Fechtboden steht ein gusseiserner Ofen der über 4 Meter hoch ist. Ebenfalls im sogenannten Trauzimmer steht ein 4,10 m hoher Kachelofen. Mich erstaunt, dass man so eine Perle nicht richtig vermarktet. Hier zeichnet sich aber auch deutlich ein Problem der neuen Bundesländer ab. Anfang des 21. Jahrhunderts kamen seitens der Stadt Netzschkau Überlegungen auf, das Schlossanwesen an einen Investor zu verkaufen, der auf dem Gelände unter Erhaltung des Schlosses einen angegliederten Hotelneubau und einen Golfplatz in dem ehemaligen Schlosspark erwog. Die entsprechenden Planungen wurden nach erheblichen Bürgerprotesten Ende 2005 bis auf Weiteres eingestellt. Man will nicht so viel Veränderungen mit so vielen Fremden hier haben. Nach der Schlossbesichtigung sind wir wieder zurück zu unserem Womo. Es war auch schon wieder unangenehm warm für uns. Obwohl es nur 29°C waren, also 2°C weniger als gestern.

Sonntag 08.09.24

Für heute hat der Wetterbericht Gewitter für den späten Nachmittag angesagt und danach einen Dauerregen und dann soll Schluss sein mit der Hitze. Darum sind wir zeitnah nach dem Frühstück auf den NIU gestiegen und wieder in Richtung Göltzschtalbrücke und dieses mal sogar mit der Drohne im Gepäck. Den Parkplatz an der Brücke haben wir problemlos erreicht. Nun konnte ich meine Drohnenaufnahmen von der höchsten und längsten Steinbrücke der Welt machen. Es ist einfach ein gigantisches Bauwerk und ich habe Respekt vor den Ingenieuren, die dieses Meisterwerk konstruiert und realisiert haben. Leider gab es bei der etwas mehr als fünfjährigen Bauzeit auch 34 Todesopfer zu beklagen. Den kleinen Abstecher zur Burg Mylow wollte Susanne nicht mehr machen, also sind wir mit Zieleingabe Elsterbrücke wieder gestartet. Das Navi zeigte beim Start 20 km Entfernung an. Unser Weg führte nun durch die schöne Landschaft des Vogtlandes, wobei wir mehrmals die Grenze zwischen Thüringen und Sachsen passierten. Ein Stück des Weges führte uns an der weißen Elster entlang. Nachdem wir Elsterberg durchquert haben, ging es eine kleine Straße in einen Ort mit Einfamilienhäusern. Das könnte eventuell Pöhl gewesen sein. Mitten zwischen den Einfamilienhäusern meinte das Navi, sie haben das Ziel erreicht. Weit und breit keine Brücke. Anscheinend macht die Hitze auch solchen Geräten zu schaffen. In Google haben wir gesehen, dass die Brücke gar nicht so weit entfernt ist, aber offensichtlich kein Weg dahinführt. Etwas genervt, habe ich aufgegeben, die Brücke mit der Drohne zu filmen. Ich habe unsere nächste Station, Staudamm Pöhl eingegeben. Als wir ca. 2 km gefahren sind, tauchte ein Hinweis auf, dass die Elstertalbrücke, hier die Straßenbrücke, wegen Bauarbeiten gesperrt ist. Ich bin trotzdem weitergefahren. Die Straße führte mit 22% Gefälle hinab in das Elstertal. Hoffentlich müssen wir das auf der anderen Seite nicht wieder hochfahren. Unten an der Brücke angekommen, habe ich entdeckt, dass ein provisorischer Fußgänger- und Radweg über die Elster führt. Ausnahmsweise habe ich diesen Weg mal verkehrswidrig genutzt. Die 22% wieder hoch, wäre auch nicht gut gegangen. Von der Brückenbaustelle konnte man die große Eisenbahnbrücke sehen. Es führt tatsächlich kein Weg dorthin. Das wäre auch schade um die Mühe, denn die Brücke ist komplett eingerüstet und eine riesige Baustelle. Offensichtlich wird sie saniert. Tatsächlich ging der einzige Fahrweg wieder nach oben, allerdings nur mit 19% Steigung. Trotzdem hat unser NIU an zwei Stellen gestreikt. Susanne ist abgestiegen und mit mir allein hat der NIU das gerade noch so geschafft. Ich hätte gerne Susanne mit dem NIU fahren lassen, aber sie wollte nicht. Nach zweimal Absteigen, haben wir es dann aber geschafft. Über Alt Jocketa sind wir dann wieder auf unserer Trasse zum Stellplatz angekommen. Der Stop an der Staumauer war gar nicht so einfach, weil man dort nirgendwo parken darf. Zu der einzigen Fläche an der Staumauer, musste man eine sehr hohe Bordsteinkannte überwinden. Mit etwas Anstrengung ist es mir aber gelungen, den Niu nach oben zu bringen. Die Aufnahmen mit der Drohne waren problemlos, aber die Staumauer gibt nichts Spektakuläres her. Nun war es nur noch ein kurzes Stück bis zu unserem Womo.
Nach unserem Nachmittagskaffee habe ich unsere Toilettenkassette entleert und danach haben wir beide einen Spaziergang durch die Campinganlage gemacht. Das wäre nicht unsere Vorstellung davon, wie wir unsere Freizeit verbringen wollen.

Sonntag 09.09.24

Anders, als zu unserem Hochzeitstag vor 19 Jahren, hat es fast die ganze Nacht geregnet. Auch als wir aufgestanden sind, hat es noch geregnet. Das hat unserer Stimmung keinen Abbruch getan, denn wir hatten uns für heute ohnehin einen Tag zum Faulenzen vorgenommen, bzw. wollte ich die Zeit nutzen um an der Umstrukturierung unserer Homepage zu arbeiten. Bereits gegen 12:00 Uhr hat der Regen aufgehört und zwischenzeitlich kam sogar die Sonne mal heraus. Mit 19°C hat es sich merklich, gegenüber gestern, abgekühlt.
Nach dem Kaffeetrinken sind wir zu einer kleinen Wanderung aufgebrochen. Wir sind auf den Eisenberg gelaufen. Dort bin ich die 72 Stufen auf den Julius-Mosen-Turm hinaufgestiegen. Von da oben hat man eine herrliche Aussicht über große Teile des östlichen Vohtlandes. Die große Steinbrücke der Eisenbahn über das Elstertal liegt ca. 1 km entfernt. Aber auch von der Seite ist sie komplett eingerüstet. Man kann von dem Julius-Mosen-Turm direkt in das Elstertal hinablaufen und steht dann fast direkt vor der Elstertalbrücke. Auf dem Rückweg sind wir etwas früher hinabgestiegen und kamen auf Höhe der Dampferanlegestellen am Pöhler See wieder heraus. Von hier aus sind wir immer am See entlang, quer durch den Kletterwald, wieder zurück zum Womo gelaufen. Das war ein schöner Spaziergang und sogar die Wolken haben dicht gehalten.

Dienstag 10.09.24

In der Nacht hat es häufiger geregnet. Als wir aufgestanden sind, hatte es aber aufgehört. Die Außentemperatur von nur noch 13°C ließ uns aber Wir haben zeitnah nach dem Frühstück unser Womo startklar gemacht und sind auf den Campingplatz zur V+E gefahren. Wir haben das Grauwasser abgelassen und Frischwasser gebunkert. Die Toilettenkassette hatte ich ja erst einen Tag zuvor geleert. Der Vorgang war trotz Schrankenanlage vor dem Campingplatz problemlos.

Dienstag 10.09.2024

Vom Campingplatz Gunzenberg bei Pöhl wurden wir über Limbach und danach Reichenbach in Richtung Zwickau geleitet. In Zwickau hat uns eine Straßensperrung ohne Ausweisung einer Umleitung erstmal irritiert und Susanne musste parallel mit ihrem Pad navigieren, um uns durch Zwickau zu bringen. In Zwickau haben wir dann die B93 erreicht, die dann kurz hinter Zwickau Autostraße wurde und fast wie Autobahn ausgebaut ist. Auf der B93 sind wir bis kurz hinter Mockern geblieben. Von hier aus begannn die Anfahrt von Altenburg. Unser Navi wollte uns in eine kleine Straße führen, die aber für Kraftfahrzeuge gesperrt war. Ein Anwohner erklärte uns, dass der Weg für unser Womo nicht nutzbar ist. Er erklärte uns, dass wir in einem größeren Bogen hinab ins Tal müssen. Zurzeit sind mehrere Straßen, die da hin führen, wegen Baurabeiten gesperrt. Nach zwei Anläufen und wieder mit Naviunterstützung durch Susannes IPad, haben wir den Stellplatz doch noch gefunden. Auf dem Platz steht man jeweils an der Seite einer Straße und hat dann vor dem Womo Rasenfläche. Auf einer Seite sind aber die beiden Stromsäulen außer Betrieb. Die Stromsäulen kann man nur mit Wertmarken füttern, die man im nahegelegenen Hotel erwerben kann. Wir sind dort hingelaufen und haben dabei gleich den Stellplatz erkundet.
Nach einem Zwischenkaffee haben wir uns auf den Weg gemacht zur Innenstadt. Unser Ziel, die Touristeninfo haben wir dann auch am Marktplatz gefunden. Dort haben wir uns mit Infomaterial ausgestattet. Unser erster Eindruck von der Altstadt von Altenburg ist auch recht positiv. Die Häuser am Markt erscheinen in altem Glanz. Auch das Rathaus ist ein prächtiges Gebäude. Vom Marktplatz aus sind wir vorbei an der Wasserkunst, ein Turmgebäude, was aussieht wie ein Glockenturm einer Kirche, aber einfach nur ein Wasserturm ist, sind wir zum Kaufland gelaufen und haben uns mit frischen Lebensmitteln versorgt. Vom Kaufland ging es zurück zum Womo. In der Zwischenzeit war unser Womo gut aufgeheizt. Die Außentemperatur betrug aber trotzdem nur 19°C.

Mittwoch 11.09.2024

Für heute hatte der Wetterdienst Regen und Bewölkung mit Wind vorhergesagt. Zusammengefasst, kein sehr schönes Wetter zum Spazierengehen. Wir haben uns zeitnah nach dem Frühstück, ausgestattet mit zwei Regenschirmen, auf den Weg zur Altstadt gemacht. Als wir am Markt waren, fing es dann auch tatsächlich an zu regnen. Gut, dass wir unsere Schirme dabeihatten. Nach mehreren Anläufen, einer führte uns über den sogenannten Brühl, haben wir dann auch den richtigen Aufstieg zum Schloss gefunden. Nach dem Durchqueren des Triumphbogens sind wir aber falsch abgebogen, in Richtung Schlosspark. Als wir schon vor dem Teehaus und der Orangerie standen, haben wir unseren Fehler erkannt. Ein älterer Herr, der uns zufällig begegnete, bekräftigte unsere Erkenntnis und erklärte uns wie wir zum Schloss kommen. In der Zwischenzeit regnete es munter weiter und zu allem Überdruss frischte auch noch der Wind auf, was das Halten des Regenschirmes erschwerte. Endlich landeten wir im Schlosshof. Wir haben uns für eine Besichtigung entschieden und durften wieder durch unsere Schwerbeschädigtenausweise verbilligte Eintrittskarten erwerben. Wir haben mit dem Spielkartenmuseum begonnen und sind danach durch die Sonderausstellung Altenburger Geschichte gegangen. Beide Bereiche sind sehr interessant und erstaunlicherweise in Räumen untergebracht, die sich noch komplett in ihrem historischen Outfit präsentieren. In der 1. und 2. Etage sind die ehemaligen fürstlichen Räume zu besichtigen. Sie sind noch komplett mit Mobiliar und Kunstgegenständen ausgestattet. Das ist dem glücklichen Umstand zu verdanken, dass der letzte Fürst Ernst II. von Sachsen-Altenburg 1918, nach dem Abdanken, das Schloss und sein überwiegendes Inventar, der Stadt geschenkt hat. Darum ist schon seit den 20iger Jahren, das Schloss als Museum geführt. Die fürstlichen Räume waren sehr beeindruckend, sowohl die Decken als auch das Mobiliar. Am Ende unseres Rundganges, haben wir erst verstanden, dass die beiden Festsäle und die Schlosskirche nur im Zusammenhang mit einer Führung zu sehen sind. Die nächste Führung sollte um 13:00 Uhr stattfinden. Obwohl es erst 11:45 Uhr war, haben wir uns entschieden an der Führung teilzunehmen. Ich habe die Zwischenzeit genutzt, um vom Schlosshof aus noch einige Aufnahmen von den restlichen Schlossgebäuden zu machen. Hier muss noch viel Geld in die Hand genommen werden. Das ist alles noch in einem traurigen Zustand. Bis 12:45 Uhr haben wir uns in dem kleinen Café aufgehalten. Ich habe schon in dem Schlossheft gelesen. Pünktlich um 13:00 Uhr startete die Führung. Gleich am Anfang, ohne wirklichen Zusammenhang zu dem Schloss, erklärte die Führerin, dass Thüringen ja zu erst von den Amerikanern besetzt wurde und dann aber gegen ein Stück von Berlin eingetauscht wurde. Beim Weiterlaufen zum ersten Festsaal habe ich ihr erklärt, dass der Tausch nie stattgefunden hat. Er ist auch durch keine Unterlage zu belegen. Wir haben uns darauf verständigt, dass wir uns nach der Führung zu diesem Thema nochmal austauschen. Besonders beeindruckend von der Führung war die Schlosskapelle mit der Trost-Orgel. Die Schlosskirche wird auch heute nicht als öffentliche Kirche genutzt. Man kann sie für Veranstaltungen mieten, genauso wie den kleineren Festsaal, den früher als Kirchensaal bezeichneten Raum. Dieser Festsaal ist der einzige Raum des Schlosses, der beheizbar ist. Der Rest des Schlosses ist in den Wintermonaten geschlossen. Die Heizung verdankt der Saal der Brandkatastrophe von 1905. Bei der Restaurierung des Saales wurde eine Zentralheizung eingebaut, die für die damalige Zeit eine technische Sensation war. Am Ende der Führung kam die Dame auch gleich zu mir und wir haben noch etwas über die Situation vom Alliierten Kontrollrat in Berlin gesprochen. Interessanter Zufall, ihr Vater hat an derselben Uni in Dresden studiert. Es war ein sehr interessantes Gespräch. Für uns ging es nun zurück zum Stellplatz. Wir haben eine kleine Schleife über den Markt gedreht und haben in dem Kartenladen, in dem wir schon gestern waren, für mich eine Flasche Altenburger Kräuterlikör gekauft und für Susanne nochmal Rommé Karten. Kurz nachdem wir wieder im Womo waren, fing es dann auch an zu regnen.

Donnerstag 12.09.2024

Heute Nacht hat der Herbst uns schon mal einen Vorgeschmack gegeben, von dem was er so alles draufhat. Mit 6°C war es schon so kalt, dass schon gegen Abend die Heizung angesprungen ist. Der Regen hielt sich aber in Grenzen. Als wir aufgestanden sind, schien aus größeren Löchern im Wolkenhimmel die Sonne, aber wir hatten ganze 13°C. Da der Wetterbericht ab Mittag eine höhere Regenwahrscheinlichkeit vorhergesagt hat, sind wir zeitig nach dem Frühstück gestartet. Nachdem wir im Hotel für die restliche Zeit noch Wertmarken geholt hatten und entdeckt haben, dass der Altenburger Kräuterlikör hier um fast 4,-€ billiger ist als in dem Laden am Markt, haben wir noch eine von der schwarzen Sorte mitgenommen. Ich habe unsere Beute ins Womo gebracht und habe mich an der Brücke zu der Zoo Insel mit Susanne wieder getroffen. Wir sind in den kleinen Insel Zoo gegangen. Bei 2,50€ Eintritt für Erwachsene, kann man nicht meckern. Die Anlage hat auf uns einen sehr gepflegten Eindruck gemacht und wir haben mehr Tiere zu sehen bekommen, als wir vermutet hatten. Highlight waren die kleinen Erdmännchen. Das sind einfach possierliche Tiere.
Vom Insel Zoo sind wir, vorbei am Capitol Filmtheater, hinauf zum Roßplan gestiegen. Sehr zur Freude für Susanne ist Altenburg eine Stadt der Höhenunterschiede. Eigentlich nichts für alte Leute wie wir es sind. Am Roßplan steht das ziemlich heruntergekommene, ehemalige Spielcasino. Der Platz ist ansonsten neugestaltet und wartet mit einer deftigen Schräge auf. Von hier aus ging es weiter zum Nikolaikirchturm. Das Kirchenhaus wurde jeweils 1428 und 1562 Opfer von Großbränden. 1528 wurde die Ruine des Kirchenschiffes dann abgebaut. Der 45 m hohe Kirchturm, in den 1609 ein Türmer zog, blieb bis heute als Aussichtsturm erhalten. Der ehemalige Friedhof, ist heute ein Platz, um den sehr schöne, kleine und bunte Bürgerhäuschen stehen. Dieser Bereich gehört zu dem ältesten Teil von Altenburg. Eine romantische Ecke, auch durch die vielen kleinen Gassen, die von diesem Platz ausgehen.
Unser nächstes Ziel war das Logenhaus. 1935 wurde die Loge von den Nationalsozialisten aufgelöst. Zu Zeiten der DDR befand sich das Anwesen im Besitz der Stadt Altenburg und gehörte nach der Wende zur Fachschule für Sozialpädagogik. Seit 1992 ist die Großloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland mit Sitz in Berlin Eigentümerin des Hauses. Das Gebäude steht heute für Veranstaltung zur Verfügung. Von dem Logenhaus ging es wieder einige Meter hinab zur Brüderkirche. Sie war erstaunlicherweise sogar offen. Sie wurde im Stil der Neugotik mit Beimischung von Jugendstil-Formen, nach Abbruch der alten Kirche, zwischen 1902 und 1905 errichtet. Also heute eine jüngere Kirche. Von der Brüderkirche ging es nun hinab zu dem langgestreckten Marktplatz. Aber schon auf der Hälfte des Marktes, ging es über den Weibermarkt hoch zur Johannisstraße und dann zum Pohlhof. Das Pohlhofgebäude ist heute das Standesamt von Altenburg. Es ist ein historisches Gebäude mit einem sehr schönen Stufengiebel. Nun ging es wieder Bergab zur St. Bartholomäi Kirche, die aber leider aus Personalmangel nur immer am Wochenende geöffnet ist. Schon hundert Meter weiter ist man am Brühl, auf dem direkt vor dem Seckendorffschen Palais, der Skatbrunnen steht. Wieder ca. 200 Meter weiter, leider wieder etwas ansteigend, befindet sich ein Kuriosum, das einzige Friseurladengeschäft Museum der Welt. Dieses Museum ist einem Zufall zu verdanken. Der einstige Besitzer hat das Geschäft Ende der 60`íger Jahre aufgegeben und das gesamte Inventar in Kisten verpackt und auf dem Dachboden des Hauses eingelagert. Als sein Sohn, wegen Baufälligkeit das Haus aufgegeben hat, wurde durch den damaligen Innungsmeister der Friseure, das Inventar entdeckt. Er hat einen Verein gegründet, der heute dieses kleine Museum betreibt. Es grenzt an einer Wunder, wie vollständig auch heute noch die komplette Ausstattung ist. Die vor Ort anwesende Betreuerin zeigte uns ganz stolz eine Playboy Zeitschrift mit Bildern, die hier in dem Museum entstanden sind.
Jetzt ging es weiter hinab, vorbei an dem monumentalen Gebäude der alten Post, wieder zurück zum Marktplatz. Bei der Touristeninfo wollte sich Susanne nach einer öffentlichen Toilette erkundigen. Hinter dem Rathausgebäude, am Kornmarkt, soll es eine geben. Susanne konnte sich dort entledigen. Nun steuerten wir unser letztes Ziel an, die roten Spitzen. Diese beiden Glockentürme der ehemaligen Marienkirche zählen als Wahrzeichen der Stadt Altenburg. Der Zugang zu den Türmen ist etwas abenteuerlich. Nachdem wir mühselig auf den Berg gestiegen sind haben wir von einer Passantin erfahren, dass die beiden Türme nur über eine Stahltreppe zu erreichen sind. Ander Stahltreppe haben wir dann eine Info gefunden über die Öffnungszeiten. Für unseren Aufenthalt gibt es keine passende Öffnungszeit. Damit war die Sache für uns auch erledigt. Von hier aus sind wir noch zum Kaufland gelaufen und haben uns mit frischen Lebensmitteln ausgestattet. Dieses Mal sind wir dann aber an der anderen Seite des großen Teiches zum Womo zurückgelaufen. Ich hatte nun auf meiner Fitnesuhr fast 13.000 Schritte. Es hat jetzt aber auch gereicht.
Gegen Abend habe ich Grill und Heißluftfriteuse aufgestellt und wir haben Pommes mit gegrilltem Fleisch zum Abendbrot verspeist. Das war auch wieder lecker und der Himmel war uns gnädig, er bleib nämlich dicht.

Freitag 13.09.24

Nach einer weiteren, regenfreien Nacht, die auch mit 09°C etwas milder war als die Gestrige, ging es an den Frühstückstisch. Susanne hat uns wieder mit dem neuen Eierkocher zwei Frühstückseier serviert. Nach dem Frühstück haben wir unser Womo klar für die Abfahrt gemacht. Die V+E ist eigentlich blöd gestaltet, weil man sich nur rückwärts mit dem Auslauf für Grauwasser, richtig über die Ablaufrinne stellen kann. Dann hat man aber den Schlauchanschluss auf der falschen Seite. Wasser konnten wir nicht ganz voll machen, da die letzte Marke, die wir für Frischwasser aufgehoben hatten, schnell erschöpft war. Nochmal eine neue holen hätte nicht viel Sinn gemacht.

Freitag 13.09.24

Unser Navi führte uns vom Stellplatz in Altenburg zügig zur B93 in Richtung Leipzig. In dem Ort Borna haben wir einen für uns günstig gelegenes ALDI entdeckt, was wir angesteuert haben. Dort haben wir uns mit frischen Lebensmitteln versorgt. Weiter ging es noch ein kleines Stück auf der B93 bis zur Autobahn A72. Dort wo die in die A4 mündet, sind wir weiter in Richtung Norden auf der B2 gefahren. Auf der haben wir auf der Ostseite Leipzig links liegen lassen, im wahrsten Sinne des Wortes. Die B2 führte uns dann auch bis nach Bad Düben, fast bis zum Stellplatz. Der Stellplatz hielt für uns einige Überraschungen parat. Sei 1. August verlangt die Kommune Standgebühren in Höhe von 12,-€ pro Nacht. Zahlen soll man die Standgebühr über eine App, die man sich kostenlos herunterladen kann. Susanne, die in solchen Digen fit ist, ist es nicht gelungen, darüber unsere Standgebühren zu begleichen. Leute in einem weiteren Womo auf dem Platz, erzählten uns, dass es ihnen auch nicht gelungen ist. Da wir hier unseren NIU sowieso einsetzen wollen, habe ich den NIU aus der Garage geholt und startklar gemacht. Bei der Eingabe der Adresse für die Touristeninfo gab es das nächste Problem. Das Navi im NIU wies eine andere Adresse aus als sie Susanne über Google Mapp erhalten hat. Welche ist denn nun richtig? Zu allem Überdruss, wurden an beiden Stellen, auch unterschiedliche Öffnungszeiten deklariert. Da beide Anschriften nicht so weit voneinander entfernt lagen, haben wir nach gut Glück eine angesteuert. Das war sogar die richtige. Die andere Anschrift gibt es schon seit mehr als 10 Jahren nicht mehr. Wir haben für die anstehenden drei Übernachtungen bezahlt, sowohl Standgebühren als auch Kurtaxe. Danach ging es zurück zum Womo und jetzt war nur noch Relaxen angesagt.

Sonnabend 14.09.24

Heute war die Nacht mit 13°C nicht ganz so kühl wie die gestrige, dafür wehte kräftiger Wind. Wir haben wie immer gut gefrühstückt. Gegen 11:00 Uhr waren Susannes Haare trocken und wir sind auf den NIU gestiegen. Unser erstes Ziel war der ALDI, um uns für die restlichen beiden Tage mit Brot zu versorgen. Vom ALDI ging es zum Naturpark Haus bei der Burg. Dort haben wir unseren NIU abgestellt. Zur Burg waren es nur wenige Schritte. Die Gebäude des kleinen Komplexes sind wieder in gutem baulichem Zustand. Das ehemalige Wohngebäude beherbergt jetzt das Landschaftsmuseum der Dübener Heide. Zu einem Besuch hatten wir keine Lust. Gleich neben der Burg befindet sich die historische Schiffsmühle von Bad Düben. Sie steht leider auf Land und es war auch alles abgesperrt, bzw. verschlossen. Trotzdem ein interessantes Bauwerk. Nach einer Umrundung der Burg, sind wir in Richtung Marktplatz gelaufen, vorbei an an der Burggaststätte zum goldenen Löwen. Ein monumentales Gebäude. Auf dem Marktplatz findet heute der Trödelmarkt statt. Die freiwillige Feuerwehr hat einen Grillstand betrieben. Hier haben wir jeder eine Thüringer Rostbratwurst in einem Brötchen gegessen. Mit 2,50€ pro Stück, recht preiswert. Vorbei am Rathausgebäude ging es dann noch bis zum Paradeplatz. Selbst auf dem Marktplatz, wo ja nun Trödelmarkt ist, sind nur relativ wenige Menschen. Schon außerhalb des Marktplatzes wird es noch weniger. Vom Paradeplatz sind wir zur Stadtkirche St. Nikolai gelaufen. Die war leider verschlossen. Enttäuscht ging es nun zurück zum NIU. Susanne wollte bei der Touristeninfo die öffentlichen Toiletten benutzen. Da die Touristeninfo aber in der Zwischenzeit geschlossen hat, sind auch die Toiletten verschlossen. Das hat kein Bäderniveau. Mit dem NIU sind wir nun zum Kurzentrum gefahren. Der Spaziergang durch den Kurpark zum Museumsdorf Dübener Heide, war nicht beeindruckend. Der Kurpark ähnelt mehr einem sich selbst überlassenen Wald. Das sogenannte Museumsdorf steigerte aber unseren negativen Eindruck noch mehr. Das Dorf besteht aus der ehemaligen Wassermühle. Alles geschlossen, wohl schon im Winterschlaf. Die Anlage macht einen verwahrlosten Eindruck, obwohl die Gebäude sehr gut restauriert wurden. Auf dem Rückweg zum NIU am Kurzentrum wollten wir uns noch das Kurhaus ansehen. Treffsicher die nächste Enttäuschung, weil das Gebäude ist ein Hotel mit einer griechischen Gaststätte und einem Biergarten. Wäre hier nicht die große Klinik und das Reha Zentrum, man müsste lange suchen, woher die Bezeichnung Bad für diesen Ort kommt. Da helfen auch die 2,-€ Kurtaxe pro Tag und Person nicht. Bad Düben wird definitiv kein Sehnsuchtsort für uns. Der NIU hat uns gut wieder zum Womo zurückgebracht.
Am späten Nachmittag habe ich alleine einen Spaziergang gemacht. Die Landschaft nördlich vom Freibad ist nicht sehr reizvoll. Maisfelder und Maisfelder und riesige Flächen mit verdorrten Pflanzen, die wahrscheinlich nur zum Düngen der Feldflächen dienen. Eine Abwechslung haben riesige Gehege geboten, um die jeweils ein zweiter Zaun herum war. Ich würde vermuten, hier wurden Strauße gehalten, bzw. sollen gehalten werden. Als ich wieder am Womo war, zeigte meine Fitnesuhr über 10.000 Schritte für heute. Das reicht, um den Rest des Tages zu faulenzen.

Sonntag 15.09.24

Beim Aufstehen begrüßte uns heute Morgen strahlend blauer Himmel und mit 14°C war es auch für die Jahreszeit mild. Zum Frühstück gab es heute wieder ein Frühstücksei, zubereitet mit unserem neuen WMF-Gerät. Das Gerät hat sich bewährt und wir denken darüber nach uns auch für zu Hause eins zu kaufen. Zum Ende des Frühstücks hörte Susanne draußen das Miauen einer Katze. Ein Blick durch das Fenster unserer Eingangstür, zeigte, dass eine kleine Katze auf der oberen Stufe unserer Treppe sitzt. Als Susanne die Tür öffnete, huschte sie gleich ins Womo. Da wir immer Katzenfutter in Form von Trockenstangen dabeihaben, lockte sie Susanne schnell wieder nach draußen. Die war hungrig und fraß mit einer erstaunlichen Geschwindigkeit die angebotenen Futterstäbchen. Ich habe derweil fleißig Bilder gemacht. Danach haben wir sie ausgesperrt. Sie war bildhübsch und hatte ein sehr gesund aussehendes Fell, aber kein Halsband. Eine verwilderte Katze ist das nicht, dafür ist sie zu zutraulich. Wir haben sie dann kurzerhand ausgesperrt. Es dauerte aber nicht lange, dann saß sie wieder auf der Treppe und miaute. Dieses mal habe ich sie hereingelassen. Sie saß schnell bei Susanne auf dem Schoß. Susanne fütterte sie dann noch mit weiteren Stangen. Danach haben wir sie dann aber wieder schweren Herzens an die Luft gesetzt.
Gegen 11:30 Uhr haben wir uns wieder mal auf unseren NIU gesetzt, dieses Mal mit dem Ziel der roten Steine bzw. des roten Ufers. Diese Felswand ist eigentlich eine übrig gebliebene Halde aus dem Abbau von Alaun zwischen 1557 und 1886. Kurioserweise deklariert Wikipedia das rote Ufer als POI und auch die Gemeinde. Google kennt aber kein rotes Ufer und auch keine roten Steine. Also habe ich für das Navi den nächstliegenden Ort eingegeben. Sehr zur Freude von Susanne, schickte uns das Navi das erste Stück des Weges auf einer Schotterstraße entlang. Wir haben den NIU in Schwerz abgestellt und sind einem Wanderschild gefolgt. Da an dem Schild aber zwei Wege abgingen, haben wir treffsicher den falschen Weg gewählt. Allerdings führte der uns in schönste Landschaft und zu mindestens landeten wir an der Mulde. Wir mussten nun noch ein ganzes Stück an der Mulde entlanglaufen. Aber wir haben dann endlich die Felsenwand vor uns gehabt. Die Drohne hier steigen zu lassen war nicht ganz einfach, weil es hier nur Wiese gab mit ziemlich hohen Grasbewuchs. Die Tasche der Drohne war die einzige Möglichkeit, aber etwas zu klein. Das Aufsteigen habe ich noch gerade so hinbekommen, komplizierter war das Landen. Das war das erste Mal, dass die Drohne auf meiner Hand gelandet ist bzw. ich sie in der Luft stehend von unten gegriffen habe. Die Aufnahmen von der roten Felswand sind trotzdem sehr schön geworden. Für den Rückweg zum NIU hat Susanne auf ihrem Handy einen kürzeren Weg gefunden. Das Navi vom NIU wollte uns dann auf dem Weg zum Womo wieder über den Schotterweg schicken. Ich bin einfach an dem Weg vorbeigefahren. Das Navi wollten uns nun aber immer wenden lassen. Offensichtlich gab es keine vernünftige Alternative. Also haben wir uns entschieden, doch das Stück Schotterweg in Kauf zu nehmen. Kurz bevor wir das Womo erreicht haben, trafen wir Leute mit der Katze auf dem Arm. Wir haben erfahren, dass die Katze bis vor kurzem im Schwimmbad lebte. Die Besitzer aber jetzt ein Stück weiter wohnen. Tschüss Katze, war nett dich kennengelernt zu haben. Das war nun unser letzter Tag auf dieser Tour.

Sonntag 16.09.24

In der Nacht hat es mehrmals heftig geregnet. Als wir so gegen 08:00 Uhr aufgestanden sind hat es auch geregnet. Mit 13°C kam es uns auch ziemlich frisch vor. Nach dem Frühstück haben wir uns zeitnah daran gemacht, unser Womo startklar zu machen. An der V+E haben wir Grauwasser abgelassen, Frischwasser gebunkert und die Fäkalienkassette geleert. Das Ganze hat sich bei Regen abgespielt. Ein Glück sind wir keine Seife und nutzen uns nicht ab.

Montag 16.09.24

Das Navi vom Womo wollte uns allen Ernstes über die kleine Schotterstraße zur Hauptstraße führen. Da haben wir uns verweigert, da wir wussten, dass es einen asphaltierten Weg gibt. Wir haben die B2 auch so erreicht. Auf der ging es nun in Richtung Potsdam. Bei Wittenberg haben wir die Elbe überquert. Das Hochwasser hielt sich in Grenzen. Quer durch Wittenberg immer auf der B2 sind wir dann durch Treuenbrietzen und Beelitz, um bei Michendorf auf die A10 in Richtung Berlin zu fahren. Unser Navi warnte uns schon mehrmals, dass wir auf der Avus auf einen Stau zu steuern. Darum haben wir uns kurzfristig entschieden, die A10 bei Babelsberg zu verlassen um auf der B1 durch Potsdam zu fahren und unmittebar hinter Potsdam wieder die B2 zu nutzen. Auf der ging es dann durch Spandau zu unserem Abstellplatz. Ich habe unseren Pkw aus der Tiefgarage geholt und wir haben unser Womo beräumt.

Resümee der Reise    --- 😊 ---

Plan/Ist: 😊 Zwei Orte waren nicht wie geplant.

Wettersituation: 😍 Für uns schon etwas zu warm.

Technik: 😓 Ziemlich am Anfang fiel die Aufbautreppe aus. Der Abfluss der Küchenspüle ist wieder gebrochen.

Gesundheit: 😊 Die Tour startete mit einer Erkältung.

Verkehrssituation: 😍 Wir hatten keinen größeren Stau.

Legende der Emojis