Reisetagebuch von der Dänemarktour 2024


Start der Tour am Montag, den 13.05.2024 und Ende am Samstag, den 29.06.2024

Reisedaten Plan/Ist mit Stand vom: 29.06.2024

Was Plan Ist
Anzahl Übernachtungen 47 47
Stromkosten (teilweise in den Stellplatzgebühren) 90,- € 3,- €
Stellplatzgebühren (teilweise inklusive Strom) 909,30 € 1024,70 €
Gasverbrauch für Heizung und Kühlschrank 5kg 13,1 kg
Gaskosten bei 2,40/kg 12,- € 31,44 €
Aufenthaltskosten Strom, Standgebühren und Gas 1011,- 1058,44
Fähr- und Brückenkosten und Mautgebühren 250,- € 215,- €
Gesamt gefahrene Kilometer 1650,0 km 1693,9 km
Ungefährer Spritverbrauch bei 11,5 L/100km 190 Liter 195 Liter
Theoretische Spritkosten bei 1,75€ (1,68€)/Liter 333,- € 327,60 €
Die Gesamtkosten der Tour aus Aufenthalts-, Gas-, Sprit- und Nebenkosten 1594,- € 1601,04 €

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Montag 13.05.2024

Heute war nun unsere erste Abreise von dem neuen Abstellplatz bei Lager.de. Das hat aber alles sehr gut funktioniert. Heraus aus Berlin, war der Verkehr zähfließend, aber gleich hinter der Stadtgrenze war der Verkehr schon nicht mehr so dicht und wir hatten freie Fahrt. Wir sind auf der B96-A vorbei an Oranienburg immer Richtung Norden gefahren. Bei Gransee forderte uns das Navi auf, links abzubiegen, also runter von der B96. Das hat uns etwas über 20km zusätzliche Strecke gebracht. Dieser Weg ist nicht nachvollziehbar, weil die B96 direkt nach Neubrandenburg führt. Das ist von Berlin aus fast Luftlinie. Ich vermute, dass lange Zeit die B96 hinter Gransee gesperrt war und unsere Trasse die Umleitung war. Kurz vor Gransee habe ich noch beobachtet, dass das Straßenamt dabei war, die Schilder wieder abzubauen. Den Stellplatz haben wir durch eine gute Ausschilderung problemlos gefunden. Das Navi wollte uns auch hier wieder in die Irre führen. Bei dem Weg wären wir vor drei Pfosten in der Straße gelandet. Unsere Standfläche mussten wir gleich noch einmal wechseln, weil bei der ersten kein Fernsehempfang war. Jetzt stehen wir an der Bootshallenwand und alles ist schön.
Nach einem guten Top Kaffee, haben wir uns auf den Weg gemacht in die Innenstadt von Neubrandenburg. Wir sind immer entlang dem Tollensesee gelaufen und dann quer durch den Kulturpark und über das Stargardertor in die Altstadt. Am Marktplatz befindet sich die Touristeninfo. Hier haben wir uns mit entsprechendem Infomaterial von Neunbrandenburg versorgt. Zurück zum Stellplatz sind wir danach auf der Hauptstraße entlanggelaufen. Nicht weit entfernt von dem Stellplatz haben wir einen schwarzen Netto entdeckt. Dort kann ich morgen frische Brötchen für unser Frühstück holen.

Dienstag 14.05.2024

Nach einer ruhigen Nacht sind wir heute am Morgen bei strahlendem Sonnenschein aufgestanden. Obwohl das Außenthermometer ganze 14°C anzeigte, war es doch in der Sonne schon angenehm und man konnte mit kurzen Hosen gehen. Der Einkauf von frischen Brötchen im schwarzen Netto war ein Fehlstart. Ich hatte den Eindruck, die Brötchenbestückung war noch dieselbe von gestern. Einfache Brötchen gab es gar nicht. Der junge Mann an der Kasse erzählte mir, dass sie in ca. 2 Wochen einen eigenen Backshop bekommen sollen. Hilft uns nicht weiter, aber könnte für die Anlieger recht gut sein.
Kurz nach dem Frühstück habe ich den NIU aus der Garage geholt und ihn startklar gemacht. Wir sind mit ihm bis in die Altstadt gefahren. Dort haben wir ihn gleich hinter dem Stargarder Tor abgestellt und sind an der Stadtmauer entlangspaziert. Die Stadtmauer ist tatsächlich nur noch eine Mauer. Ihr fehlt der hölzerne Wehrgang. Die Bebauung entlang der Stadtmauer stammt nicht mehr aus historischer Zeit. Sie müsste dem Baustil nach sogar aus der Zeit nach der Wende stammen. Sehr modern und neuzeitlich. Die Gebäude sind alle in einem tadellosen Zustand. In die Stadtmauer selbst hat man ebenfalls aus neuerer Zeit kleine Häuser im historischen Stiel eingebaut. Sie haben alle ausnahmslos Fachwerk. Das ist sehr gut, denn das lockert die ansonsten eher kahle und damit langweilige Mauer auf. Bei dem ehemaligen Franziskanerkloster sind wir in Richtung Marktplatz gelaufen, also etwas weg von der Stadtmauer. Vorher haben wir aber die offene Sankt Johannis Kirche besichtigt. Sie ist eine schlichte, evangelische Kirche mit einer starken Farbgebung der Pfeiler. Der Chorraum wirkt sehr duster und für das Kirchenschiff etwas zu klein geraten. Das direkt daneben befindliche Museum Neubrandenburg hat montags und dienstags Ruhetag. Allerdings wären wir bei dem schönen Wetter ohnehin nicht in das Museum gegangen. In dem Marktplatzcenter hat sich Susanne bei Deichmann für den Sommer ein Paar Schuhe von Skechers gekauft. Mit einem Schlenker eines weiteren Stückes entlang der Stadtmauer, sind wir wieder beim NIU gelandet. Bevor wir zum Womo zurückgefahren sind, haben wir im ALDI unsere Lebensmittelvorräte aufgefrischt. Am Womo wieder angekommen, stand für heute nur noch relaxen auf dem Programm. Ich habe dieses Jahr das erste Mal Mittagsschlaf draußen gemacht. In der Sonne war es schon zu warm, also habe ich die Markise ausgefahren, was auch zum ersten Mal in diesem Jahr war.

Mittwoch 15.05.2024

Zum Frühstück gab es heute ALDI-Brötchen von unserem Toaster. Die waren leckerer als die gestern aus dem Netto und dabei nur halb so teuer. Nach dem Frühstück haben wir uns wieder auf den NIU gesetzt und sind zu dem Ort Burg Stargard gefahren. Die Kirche war leider verschlossen und es sah auch nicht danach aus, dass sie überhaupt zu besichtigen ist. Also sind wir weiter auf direktem Weg hoch zur Höhenburg gefahren. Oben angekommen war bei uns alles ein gerüttelt was einzurütteln ging. Die kleine Straße bestand aus grobem Kopfsteinpflaster. Für die Besichtigung der Burganlage muss man Eintritt bezahlen. Die Anlage ist interessant und hat noch etwas Burgatmosphäre. Besonders schön fanden wir das kleine Burgmuseum, sicherlich weil wir dort das eine oder andere aus unserer Kindheit entdeckt haben. Das Wetter war auch passend, wenn man mal von den teilweise starken Böen absieht. Unser NIU hat uns brav wieder zu unserem Womo gebracht.

Donnerstag 16.05.2024

Da es wieder aufgewärmte Brötchen von unserem letzten ALDI-Besuch gab, ging das mit dem Frühstück ziemlich flott. Nach dem Frühstück haben wir unser Womo für die Abreise flott gemacht. Wir haben nur die Fäkalien entsorgt und drei Trinkwasserflaschen aufgefüllt. Danach sind wir gestartet.

Donnerstag 16.05.2024

Beim Start in Neubrandenburg hat uns unser Navi mehr als 20km Strecke angezeigt, als ich geplant hatte. Susannes IPad hat genau die Strecke ausgegeben, die ich auch geplant hatte. Ist ja auch merkwürdig, da man eigentlich fast den ganzen Weg die L196 fährt und das von Neubrandenburg bis Anklam. Wir haben uns gesagt, wir fahren einfach los und dann werden wir unterwegs schon sehen, was wir machen. Der erste Unterschied zum Navi zeigte sich schon als wir die A20 erreicht haben. Hier wollte das Womo-Navi ein Stück Autobahn nehmen. Wir sind auf der L196 geblieben. Unser Navi hat aber beharrlich die mehr als 20km zusätzlich behalten. Offensichtlich wollte unser Navi einen zusätzlichen Bogen westlich von Anklam noch fahren, um dann auf dem Rückweg auf einer anderen Straßenseite anzukommen. Ich vermute auch hier gab es mal eine Sperrung. Wir konnten aber auf direktem Weg den Platz erreichen.
Nachdem wir uns mit dem Platz vertraut gemacht haben, gab es unseren Zwischenkaffee. Danach haben wir einen Spaziergang gemacht in die Altstadt. Auf dem Hinweg sind wir entlang der Peene bis zum Stadthafen gelaufen und dann in Richtung Marktplatz. Auch dieser Marktplatz ist riesig und relativ leer. Allerdings gibt es im Zentrum des Platzes einen Springbrunnen. Im Rathaus ist auch die Touristeninfo. Einen Stadtplan hatten wir aber schon vom Stellplatz erhalten. In dem kleinen Einkaufscenter überfiel uns eine etwas düstere Stimmung. Mehr als die Hälfte der Ladenflächen stehen leer. Das Geschäftesterben ist hier schon ziemlich heftig. In dem Woolworth haben wir eine neue Tischdecke gekauft. Sie ist aus Papier und wir können sie uns für den Tisch in der Sitzecke zurechtschneiden. Eine neue Klobürste und Sandaletten für jeden von uns haben wir auch noch gekauft. Von da aus ging es dann zurück zum Womo. Einen Bäcker gibt es offensichtlich nur am Marktplatz. Der ist aber auch fußläufig machbar.
An unserem Stellplatz haben wir ein Schild gelesen, dass am Sonnabend geräuchert wird. Da haben wir uns zweimal Rotbarsch und einmal Tunfisch bestellt. Dabei hatte ich nach frischen Brötchen gefragt und ja, man kann Brötchen bestellen. Das haben wir dann mal gleich für morgen Früh gemacht.

Freitag 17.05.2024

Die Brötchen vom Stellplatz haben uns nicht vom Hocker gerissen, waren aber dafür mit 60 Cent ziemlich teuer. Wir haben beschlossen, dass ich morgen selbst zum Bäcker laufe. Nach dem Frühstück haben wir noch etwas herumgetrödelt, dann sind wir aber aufgebrochen zu einem Spaziergang in die Altstadt von Anklam. Wir sind entlang der Stadtmauerreste, dann durch die Baustraße bis zum Pulverturm. Am Pulverturm sind wir dann außerhalb der Stadtmauer bis zum Steintor gelaufen. Vom Steintor aus sind wir bis zur ehemaligen Nikolaikirche gelaufen. Sie ist keine Kirche mehr, kann aber besichtigt werden. Es gibt verschiedene Relikte von Otto Lilienthal. Von der ehemaligen Nikolaikirche sind wir zum Marktplatz gelaufen. Der Marktplatz hat in der Mitte des Platzes eine sehr schöne Brunnenanlage. Vom Marktplatz aus sind wir in Richtung Peene gelaufen und haben sie auf der Fußgängerbrücke überquert, um weiter zur sogenannten Schwedenmühle zu laufen. Das war wohl eher eine Enttäuschung. Die Mühle hat keine Flügel mehr und bietet auch sonst nichts Sehenswertes. Also ging es wieder zurück in die Altstadt und dort zu der St. Marienkirche. Die war sogar geöffnet, also stand einer Besichtigung nichts im Wege. Die Kirche ist stark sanierungsbedürftig und weist schon sehr viele Nässeschäden auf. Da muss bald etwas geschehen, sonst wird es immer aufwendiger. Nach dieser Besichtigung ging es wieder zurück zum Womo.
Am Nachmittag habe ich nochmals alleine einen Spaziergang gemacht, dieses mal in entgegengesetzte Richtung, vorbei am Naturschutzgebiet Peenetalmoor. Hier gibt es viele Schlangen, eine davon überquerte vor mir den Radweg. Ich glaube das war eine Ringelnatter. Über den Zentralfriedhof von Anklam bin ich zurück zur Straße, vorbei an maroden, traurig aussehenden Industrieanlagen ging es entlang der Demminer Straße zurück zum Womo. Bei meiner Ankunft habe ich gesehen, dass jetzt der Stellplatz komplett voll ist. Man merkt, das Pfingsten vor der Tür steht.

Samstag 18.05.2024

Wie schon gestern festgelegt, haben wir auf die Brötchen vom Stellplatz verzichtet und bin in die Altstadt zum Bäcker gelaufen. Ich bin nicht zur Bäckerei Junge gegangen, sondern zum Altstadtbäcker. Die Brötchen waren jetzt zwar preiswerter als vom Stellplatz, aber die Qualität war auch nicht besser.
Da der Wetterbericht ab Mittag die Regenwahrscheinlichkeit heraufgesetzt anzeigte, haben wir uns zeitnah auf den NIU gesetzt und sind in Richtung Anklamer Fähre gefahren. Schon nah hinter Anklam endete die Asphaltstraße in eine Kopfsteinpflasterstraße. Die war so miserable, dass es unseren NIU und damit auch Susanne kräftig durchgerüttelt hat. Ich bin weitestgehend auf dem sandigen Seitenstreifen gefahren, mit sehr niedriger Geschwindigkeit. Kurz vor Gnevezin war die Straße dann wieder asphaltiert. Hinter Gnevezin gab es eine komplett neue Straße, die auch in Google nicht verzeichnet ist. Die tolle Asphaltstraße führte direkt nach Kamp. Von hier aus wollte ich den Rest der Hubbrücke bei Karnin mit der Drohne aufnehmen. Das Wetter war perfekt und der Ausgangspunkt auch. Nach unserem Plan stehen wir zwar dann morgen genau auf der anderen Seite des Peenestroms wo eigentlich der Drohneneinsatz geplant war, aber da können wir die Zeit anders nutzen.
Für den Rückweg habe ich mir einen anderen Weg ausgesucht um Susanne nicht übergebührend zu strapazieren. Da war dann auch alles Asphaltstraße. Bevor wir zum Womo zurückgekehrt sind, waren wir noch im ALDI und haben unsere Lebensmittelvorräte aufgefrischt. Der Stellplatz hatte sich während unserer Abwesenheit ziemlich gut geleert. Das muss man nicht verstehen. Wir haben gestern gedacht, dass die Vollauslastung dem Pfingstwochenende geschuldet ist. Aber nun sind die meisten schon heute, am Sonnabend abgereist.
Nach Ankunft am Womo haben wir unseren bestellten Räucherfisch abgeholt. Da hat es den Vormittag über schon gut gerochen.
Zum Abendbrot haben wir geschlemmert. Der Fisch war sehr lecker. Offensichtlich ist da doch was dran, dass frisch geräucherter Fisch besser schmeckt.

Sonntag 19.05.2024

Zum Frühstück ging es weiter mit dem leckeren Fisch von gestern. Der ist tatsächlich gut gewesen, da ich keinerlei Verdauungsschwierigkeiten hatte, die bei mir sonst, bei geräucherten Fisch obligatorisch sind.
Nach dem Frühstück haben wir unser Womo startklar gemacht. Ich habe nur die Toilettenkassette entleert, dann konnte es schon losgehen.

Sonntag 19.05.2024

Schon in Anklam sind wir auf die L196 gefahren, die wir östlich von Ziethen auf die L110 verlassen haben. In einem großen nördlichen Bogen sind wir über Murchin und Pinnow wieder in Richtung Peenemündung gefahren. Über die Zecheriner Brücke erreichten wir die Insel Usedom. Gleich hinter der Brücke geht es rechts ab in eine kleine Landstraße, auf der wir den Ort Zecherin durchfahren haben um nach wenigen Kilometern den Ort Karnin zu erreichen. In der Planung hatte ich diesen Aufenthalt für Drohnenaufnahmen der Karniner Hubbrücke vorgesehen. Da wir das schon gestern von der anderen Uferseite aus erledigten, haben wir für heute den Ort Usedom und das Schloss Stolpe vorgesehen. Der Stellplatz war gut zu finden. Unsere Befürchtung, dass wir keinen Platz bekommen wegen der Pfingstfeiertage, war unbegründet. Wir haben einen leeren Stellplatz vorgefunden, der allerdings nur aus 4 Plätzen besteht.
Zeitnah nach einem Kaffee habe ich den NIU startklar gemacht. Der Wetterbericht hat für heute Nachmittag hohe Regenwahrscheinlichkeit angezeigt. Unser erstes Ziel sollte das Schloss Stolpe sein. Allerdings hat uns unser Navi über Usedom Stadt geführt, was ich eigentlich nicht wollte. Wir wollten uns Usedom Stadt erst auf dem Rückweg ansehen. Das Schloss in Stolpe kann man ohne Eintritt auf eigene Faust besichtigen. Die DDR hat diesem Bauwerk böse mitgespielt. Bis zum Ende des 2. Weltkrieges bewohnte es die letzte Eigentümerin Freda Gräfin von Schwerin mit ihrer Familie. Sie wurde von den Russen kurze Hand enteignet und aus dem Schloss wurde eine Militärkommandatur. Danach hat die DDR es übernommen und dem Bau alles genommen, was ein Schloss so ausmacht aus purem Hass der Grafenfamilie gegenüber. Bis zur Wende wurde es für unterschiedliche Zwecke genutzt, aber eben nur benutzt und nicht instandgehalten. Nach der Wende war es dem Verfall preisgegeben. Erst 2001 begann ein Verein gemeinsam mit der Stadt dieses Schloss wieder herzustellen. Heute, mal abgesehen von einigen Restarbeiten, erstrahlt es wieder im altem Glanz. Es ist der Öffentlichkeit zugänglich und die Besichtigung kostet keinen Eintritt. Eine schöne Sache, dass es Menschen gibt, die sich um den Erhalt solcher historisch wertvollen Güter kümmern.
Nach dem Schloss haben wir uns noch die kleine Dorfkirche von Stolpe angesehen. Sie war sogar geöffnet. Sie ist vor dem Kirchenschiff durch eine Glaswand abgetrennt. Das erspart eine Aufsicht.
Auf dem Rückweg zum Womo haben wir noch einen Zwischenstopp in Usedom Stadt eingelegt. Hier war auch die Kirche offen. Am Vormittag fanden hier Konfirmationen statt. Die Kirche ist schlicht ausgestattet. Der Rest des Ortes stimmt ein eher depressiv. Außer uns kaum Menschen und kein offenes Café und das am Marktplatz. So etwas ist nicht schön.

Montag 20.05.2024

Zum Frühstück gab es wieder aufgewärmte Brötchen vom ALDI in Anklam. Obwohl es gestern Abend ordentlich geregnet hatte und es auch in der Nacht noch einzelne Schauer gab, blinzelte jetzt am Morgen die Sonne aus kleinen Wolkenlücken durch. Es waren schon angenehme 20°C. Da wir hier nichts zu entsorgen hatten, konnten wir direkt nach dem Frühstück wieder starten.

Montag 20.05.2024

Vom Stellplatz in Karnin ging es wieder auf der schlechten Landstraße zurück zur L110. Über die Zecheriner Brücke haben wir die Insel Usedom in Richtung Greifswald wieder verlassen. Die L110 haben wir etwas nördlich von Anklam verlassen und sind auf der B109 fast Luftlinie fast bis nach Greifswald gefahren. Die B109 haben wir nordwestlich vor Greifswald verlassen, um auf einer kleinen Landstraße unseren Stellplatz zu erreichen. Auf dem Platz wurden wir freundlich begrüßt, wir glaubten anfänglich es sei der Eigentümer, später hat sich aber herausgestellt, dass es auch ein Gast ist, der aber den ganzen Sommer über hier steht und für den Betreiber die Platzgeschäfte wahrnimmt. Er hat uns einen Platz empfohlen, den wir erst gar nicht so im Blick hatten. Er meinte das war früher immer sein Lieblingsplatz. Erst als wir in dem Platz standen, haben wir kapiert was das Besondere an diesem Platz ist. Wenn man rückwärts hineinfährt hat man auf seiner Sitzseite einen unverbaubaren und sehr großen Bereich für sich selbst und das sogar mit Tisch und Sitzgelegenheit. Susanne war sehr schnell von dem Platz positiv angetan. Wir haben beschlossen hier dann doch drei Nächte zu bleiben und die zusätzliche Nacht in Neukloster abzuzweigen.
Schnell war unser Womo flott für die Standzeit und wir haben es uns gemütlich gemacht.
Nach dem Kaffeetrinken bin ich zu dem Netto gelaufen, um zu sehen, wo wir morgen Früh frische Brötchen herbekommen. Das ist ein gut machbarer Weg.

Dienstag 21.05.2024

Ich bin zu dem Bäcker im Netto gelaufen und habe uns frische Brötchen geholt. Erst hat mich nur der Preis erstaunt, mit 50 Cent liegen sie bis jetzt auf der Tour an der oberen Spitze. Was die Qualität allerdings angeht, genau am anderen Ende. Das muss man sich nicht antun. So teure Brötchen bei mieser Qualität. Dann doch lieber Brötchen vom ALDI für 19 Cent. Bei denen weiß man, dass es nicht unbedingt die Spitzenqualität ist, aber bei dem Preis kann man auch nicht mehr erwarten. Schon bei meinem Weg zum Bäcker habe ich festgestellt, dass es sich merklich abgekühlt hat. Darum waren heute auch lange Hosen und Socken angesagt.
Gegen 12:00 Uhr sind wir mit dem NIU in die Altstadt gefahren und haben für einen Rundgang durch die Altstadt den NIU an der Rückseite vom Rathaus abgestellt. In dieser Jahreszeit ist die Stadt natürlich nochmal schöner als im Winter. Die vielen Gaststätten am Marktplatz sind voll und das Leben auf dem Platz floriert. Die Stadt Greifswald hat uns schon im Winter gefallen, aber im Sommer ist eben alles nochmals schöner. Wir haben die Marienkirche besucht und den Museumshafen. Hier wurden zur DDR-Zeit mal Plattenbauten hingestellt, die sich wenigstens etwas dem historischen Stadtbild angepasst haben. Die vielen kleinen Fußgängerzonen florieren und die Leerstände von Ladengeschäften halten sich hier in Grenzen. Zum Abschluss waren wir noch im Dom. Wir sind mit dem NIU zurück zum Womo und haben das Fotoequipment entladen und dafür unser Leergut eingeladen. Danach sind wir nochmals in die Stadt gefahren in den ALDI am Bahnhof. Dort haben wir uns wieder mit frischen Lebensmitteln eingedeckt. Zurück am Womo war nur noch faulenzen angesagt. Susanne hat noch unsere dritte Nacht bezahlt, um uns unseren tollen Platz zu sichern.

Mittwoch 22.05.2024

Brötchenholen war heute nicht notwendig, da wir noch preiswerte Brötchen vom ALDI haben. Einmal kurz auf den Toaster und schon sind sie ofenfrisch. Heute haben wir einen Spaziergang durch das Fischerdorf Wieck geplant und durch die Ruinen des Klosters Eldena. Bis zur Abfahrt mit dem NIU haben wir aber wieder bis 12:00 Uhr gewartet. Obwohl es draußen ca. 2°C wärmer war als gestern, sind wir mit langen Hosen gestartet. Von unserem Stellplatz bis zur historischen Brücke in Wieck waren es etwas über 8 km. Unser Navi hat uns direkt zu der Brücke geführt. Dort haben wir den NIU abgestellt. Wir sind über die Klappbrücke gelaufen bis vor zur Spitze der Mole und haben einen Blick auf den Greifswalder Bodden geworfen. Der Wind schaffte Schaumkronen auf den Wellenbergen. So kennen wir den Bodden und hatten damit häufig Spaß mit unserer Selektra. Da der Bodden überwiegend sehr flach ist, kann man sich auf nichts so richtig einstellen. Mal zieht es am Schiff, mal drückt es. Das Problem haben wir mit unserem Womo nicht. Wir haben um 13:00 Uhr eine Brückenöffnung angesehen. Hier wird noch alles richtig von Hand gemacht und es werden zwei Leute benötigt. Nach der Brückenöffnung sind wir durch das kleine Fischerdorf gelaufen bis zur Dorfkirche. Hier gibt es noch viele Reetgedeckte Häuser. Es ist einfach romantisch an den liebevoll gepflegten Häusern vorbeizugehen. Die kleine Dorfkirche hat einen düsteren Chor. Der dunkle Altar wirkt da noch etwas dunkler. Eigentlich wollten wir auf dem Rückweg zur Brücke ein Eis essen, aber die eine Bedienperson hatte das Arbeiten nicht erfunden. Sie war aber auch alleine hinter dem Tresen. Wir haben uns nach einer aus unserer Sicht angemessenen Wartezeit entschieden auf das Eis zu verzichten. Es sah nicht so aus, als ob wir in den nächsten Minuten ein Eis bekommen hätten. Bevor wir mit dem NIU zurück zum Womo gefahren sind, haben wir an den Ruinen des ehemaligen Klosters Eldena noch einen Zwischenstopp eingelegt. Diese Ruinen sind durch ein Gemälde von Caspar David Friedrich berühmt geworden. Das Wetter hatte sich tapfer gehalten, obwohl der Himmel zwischendurch ziemlich düster aussah. Den Rest des Tages verbringen wir nun noch am bzw. im Womo.

Donnerstag 23.05.2024

Schon beim Zubettgehen gestern fing es an zu regnen. Das hat sich auch die ganze Nacht so fortgesetzt. Der Regen wechselte zwischen Schüttung und Nieselregen. Als wir anfingen, unser Womo startklar zu machen, hielt sich der Regen in Grenzen. Es war nur noch Nieselregen. Wir haben uns davon nicht abhalten lassen. Das Entsorgen des Grauwassers ging trotz des etwas abenteuerlich gestalteten Bodeneinlasses sehr gut. Mit vollem Wassertank und leerem Grauwassertank sind wir dann gestartet. Es war sehr schön hier gestanden zu haben.

Donnerstag 23.05.2024

Vom Stellplatz ging es über die B109 zur A20. Auf der sind wir bis zur Ausfahrt Neukloster geblieben und das bei permanentem Regen. Auf der Zufahrt zu Neukloster wurde es am Himmel etwas heller und der Regen hörte auf. Als wir auf dem Stellplatz eintrafen, war er etwa zur Hälfte gefüllt. Wir haben uns einen Platz ausgesucht, der zu unserer Ausstiegsseite unverbaubar ist. Der Stellplatz macht einen sehr gefplegten und ordentlichen Eindruck. Trotzdem der Himmel bewölkt ist, haben wir 21°C, also recht angenehm. Wir haben den Rest des Tages im Womo verbracht. Susanne hat uns für morgen Früh in der Rezeption frische Brötchen bestellt.

Freitag 24.05.2024

Beim Aufstehen begrüßte uns strahlend blauer Himmel und es war mit 17°C angenehm mild. Die Brötchen vom Stellplatz sind mit 60 Cent zwar relativ teuer, aber sie waren recht lecker. Für heute Abend habe ich uns Pizza bestellt. Die wird hier im Steinofen vom Chef selbst gemacht.
Am Vormittag sind wir in Richtung Innenstadt gelaufen. Unser erstes Ziel war das ehemalige Kloster. Es hat eine sehr bewegte Geschichte mit vielen Veränderungen. Heute existieren nur noch Fragmente der einstigen Anlage. Dominierend ist das das Gebäude der ehemaligen Propstei durch seinen wuchtigen Stufengiebel im gotischen Stiel. Die St. Marien Kirche wird z. Zt. saniert und ist nicht zugänglich. Vom Kloster aus sind wir zum Marktplatz gelaufen und von da aus zum Neumarkt, wo sich das Rathaus befindet. Im Rathaus ist auch eine Touristeninfo, die zwar unbesetzt war, aber alles Infomaterial war frei zugänglich. Ein kleines Stück weiter haben wir ein ALDI gefunden. Hier haben wir unseren Obstvorrat ergänzt. Zurück ging es entlang der Hauptstraße zum Reha-Zentrum für Blinde und gleich daneben zur Förderschule für Blinde. Beides befindet sich in alterwürdigen Backsteingebäuden. Wenn auch die Stadt nicht unbedingt viel zu bieten hat, wir hatten einen schönen Spaziergang bei sehr angenehmen Wetter mit Sonnenschein und 21°C Lufttemperatur.

Samstag 25.05.2024

Wir haben zum Frühstück nochmals die leckeren Brötchen vom Platzservice genossen. Nach dem Frühstück haben wir unser Womo klar zur Abreise gemacht. An der gut gestalteten V+E haben wir sowohl Wasser nachgefüllt als auch Grauwasser abgelassen. Die Toilettenkassette wäre ohnehin bald fällig gewesen. Bevor wir Neukloster verlassen haben sind wir auf die HEM Tankstelle gefahren. Schade, gestern hat hier der Diesel 1,589€ gekostet, heute 169,9€. Man kann nicht immer Glück haben.

Sonnabend 25.05.2024

Von Neukloster gelangten wir nach relativ kurzer Fahrt auf die A20. Auf der sind wir bis Bad Segeberg dann auch geblieben. Bei Bad Segeberg ging es dann über Fahrenkrug und Wahlstedt auf die B205. Der blieben wir bis südlich von Neumünster auch treu. Neumünster haben wir von Süden nach Nordwesten durchquert. Der Stellplatz am Stadtbad war noch nicht einmal zur Hälfte gefüllt. Allerdings mussten wir einen eher etwas engeren Platz wählen, um sicher Fernsehempfang zu haben, der hier durch hohe Bäume etwas eingeschränkt ist. Kaum hatten wir unser Womo standklar gemacht, fing es auch an zu regnen. Genau wie vom Wetterbericht aber vorhergesagt, hörte es schon gegen 13:30 Uhr wieder auf. Jetzt haben wir uns auf den Weg zum EDEKA gemacht. Im EDEKA haben wir erfahren, dass der Bäcker sogar morgen, am Sonntag geöffnet hat. Morgen will Susanne Beamtenstippe machen, dafür haben wir uns Gehacktes mitgenommen. Im Womo wieder angekommen, haben wir Kaffee getrunken. Den weiteren Tag haben wir auch wetterbedingt im Womo verbracht.

Sonntag 26.05.2024

Brötchen gab es heute von dem Bäcker im nahegelegenem EDEKA, der sehr zu unserem Erstaunen sogar sonntags, bei geschlossenem EDEKA-Markt offen hat. Die Brötchen waren sehr lecker. Kaum als ich am Frühstückstisch saß, fing es heftig an zu regnen. Glück gehabt würde ich sagen.
Für heute haben wir uns einen Faultag verordnet, weil der Wetterbericht nichts Gutes verspricht, und da heute Sonntag ist, in der Stadt die Geschäfte geschlossen haben.
Gegen 11:30 Uhr kam die Sonne durch und für mich war das Startsignal für einen Spaziergang. Susanne wollte dafür einen Mittagsschlaf machen, sie muss noch ihr Bein schonen. Ich bin in die Innenstadt gelaufen, um mir schon mal einen Vorgeschmack für die morgen anstehende Stadtbesichtigung zu holen. Neumünster verfügt über einen riesigen Marktplatz. Obwohl es ja Sonntag ist, floriert hier das Leben. Die Gaststätten sind gut besucht und auch der Leerstand bei den Ladengeschäften hält sich in grenzen. Für den Rückweg habe ich eine etwas kürzere Route gefunden. Bei dem Haltepunkt des Schienenbusses, der ganz in der Nähe des Stellplatzes ist, habe ich mal einen Blick auf die Abfahrtszeiten geworfen. Der Schienenbus fährt wohl alle Stunde von hier ab zum Hauptbahnhof.
Im Womo wieder angekommen, gab es leckeren Kaffee mit Susannes Käsetorte aus unserem Vorrat.

Montag 27.05.2024

Zum Frühstück gab es wieder die leckeren Brötchen vom Bäcker im EDEKA. Heute Nacht hatte es mehrere Male geregnet. Beim Gang zum Bäcker hat es sich glücklicherweise zurückgehalten. Es war sogar relativ mild, ich bin in kurzen Hosen unterwegs gewesen. Eigentlich wollten wir heute ja mit dem Schienenbus in die Innenstadt fahren, Susanne ist aber an der dämlichen Funktion der App von der Bahn verzweifelt. Da haben wir uns kurz entschlossen doch den NIU herauszuholen. In der Zwischenzeit riss der Himmel auch zunehmend auf und die Sonne kam heraus. In dieser Jahreszeit wird es dann auch sehr schnell warm. Der erste Start mit unserem NIU war sehr abenteuerlich. Es hat nicht viel gefehlt und wir wären gestürzt. Der NIU schlingerte durch die Gegend, weil das Hinterrad platt war. Ich konnte ihn aber noch sicher abfangen. Eine erste Sichtkontrolle der Decke vom Hinterrad ergab keine sichtbare Beschädigung. Offensichtlich war zu wenig Luft auf dem Reifen und beim Überqueren des Bordsteines hat es nochmals einen Schwall Luft austreten lassen. Die beiden Reifen sind ja schlauchlos. Ich habe mir den kleinen Akkukompressor vom ALDI geholt und habe begonnen den Reifen aufzupumpen. Nach kurzer Zeit machte der Akku aber schlapp, da wir dieses Gerät seit ewigen Zeiten nicht aufgeladen haben. Jetzt habe ich den noch nie eingesetzten Notfallkompressor vom Womo genommen. Er hat einen Zigarettenanzünderstecker und wird mit 12 Volt betrieben. Mit diesem Kompressor habe ich dann das Rad komplett aufgepumpt. Die Luft hält offensichtlich. Wir haben einen neuen Versuch gestartet und haben uns von dem NAVI zum alten Rathaus von Neumünster bringen lassen. Dort wollten wir als erstes die Touristeninfo aufsuchen. Dem Hinweisschild folgend sind wir über den Marktplatz gelaufen, der ja ziemlich groß ist. Plötzlich wies das Schild in die Richtung, aus der wir gekommen sind. Eine freundliche Dame erklärte uns, dass es keine richtige Touristeninfo mehr gibt. Hinter dem alten Rathaus kann man Informationen bekommen. Wir haben nach bestem Wissen und unter dem Motto der Weg ist das Ziel, unseren Spaziergang begonnen. Schnell zeigte sich, dass Neumünster keine wirklich historische Altstadt mehr hat. Die Bauten um den großen Marktplatz herum, sind fast ausnahmslos nach dem zweiten Weltkrieg entstanden, frei nach dem Motto quadratisch, praktisch, gut. Die Innenstadt lebt aber und ist ausgesprochen quirlig. Die St. Maria-St. Vicelin Kirche war offen und so gab es sogar eine Innenbesichtigung. Die Kirche hat eine besonders schöne Holzdecke. Nach der St. Maria-St. Vicelin sind wir zu der zweiten historischen Kirche von Neumünster gelaufen, der Anscharkirche. Sie ist ein interessantes Bauwerk, war aber leider nicht zugänglich. Danach führte uns unser Weg durch den Rencks Park. Schon etwas gruselig, hier standen mobile Kamerawagen mit Rundumblick und das hatte auch gute Gründe. Hier lauerten überall skurrile Typen herum und einer hat uns sogar versucht anzubetteln. Das sieht nicht unbedingt vertrauenserweckend aus. Wir sind auf kürzestem Weg zurück zum Marktplatz. Dort wollten wir eigentlich uns ein schönes Eis gönnen, was wir aber mangels Angebots haben sein lassen. In einem NKD-Laden wurde ich fündig und habe mir drei kurze Freizeithosen gekauft. Susanne hat in der Zwischenzeit zwei Stoffdecken für unser Womo entdeckt. Bevor wir zum Womo zurückgefahren sind, ¬haben wir noch versucht die Touristeninfo hinter dem Rathaus zu finden. Securityleute haben uns gesagt, dass die Touristeninfo z. Zt. nicht besetzt ist, es aber in der Vorhalle des Rathauses mit Prospekten selbst bedienen können. Tatsächlich haben wir dort auch einen Stadtplan gefunden. Offensichtlich ist hier in Neumünster Tourismus nicht so wichtig. Auf dem Rückweg bin ich mit dem NIU den Weg gefahren, den ich gestern zurückgelaufen bin. Der war merklich kürzer als der Weg vom NAVI.

Dienstag 28.05.2024

Es hat fast die ganze Nacht über geregnet. Als ich zum Bäcker gestartet bin hat es freundlicher Weise aufgehört. Also gab es nochmals die leckeren Brötchen zum Frühstück. Damit war ein guter Start in den Tag schon gesichert. Nach dem Frühstück haben wir unser Womo startklar gemacht. Wir haben die Toilettenkassette geleert, Frischwasser aufgefüllt und den Grauwassertank geleert. Also das volle Programm.

Dienstag 28.05.2024

Der Weg von Neumünster nach Großsolt-Flensburg war fast komplett durch die Autobahn A7 bestimmt. Direkt nach Neumünster ging es auf die A7 und bei Tarp haben wir sie wieder verlassen. Nach ca. 12 km Landstraße, vorbei an dem Ort Großsolt, waren wir in dem kleinen Dorf Mühlenbrück auf dem Stellplatz. Bei dem Stellplatz handelt es sich um einen fast quadratischen Schotterplatz mit Rasenumrandung. Da keine Vorgabe für die Standflächen zu erkennen war, haben wir erst mal den Eigentümer angerufen. Man kann sich offenbar hinstellen wie man möchte und man kann auch einfach an Strom gehen. Sie kommt im Laufe des Abends vorbei und kassiert die Standmiete. Wir haben uns Womo zum Stehen fertig gemacht und unseren üblichen Kaffee getrunken. Danach sind wir zu einem kleinen Spaziergang in das Dorf aufgebrochen, um zu sehen, wie das morgen Früh mit frischen Brötchen aussieht. Aus Google wussten wir, dass es hier einen kleinen Einkaufsladen geben soll. Gegen 13:00 Uhr sind wir dort eingetroffen, da war der Laden schon geschlossen. Sie haben sehr abenteuerliche Öffnungszeiten. An drei Tagen in der Woche haben sie nur vormittags geöffnet bis 12:30 Uhr und am Donnerstag nur nachmittags, da gibt es dann auch keine Brötchen. Hier ticken die Uhren anscheinend noch ganz anders. Auf dem Rückweg zum Womo blinzelte die Sonne durch die Wolken. Im Laufe des Nachmittags wurden die Wolkenlücken immer größer.
Susanne hat in ihrem Wetterbericht gesehen, dass für morgen schlechtes Wetter angesagt ist. Direkt vor dem Stellplatz hält ein Linienbus, der nach Flensburg zum Hauptbahnhof fährt. Da war die Idee geboren, morgen eventuell mit dem Linienbus in die Innenstadt zu fahren. Wir werden sehen, wie sich das Wetter dann morgen in der Früh entwickelt. Bis zur Innenstadt von Flensburg sind es mit dem NIU ca. 12 km.

Mittwoch 29.05.2024

Auch in dieser Nacht hat es mehrmals Regenschauer gegeben. Als ich losging um Brötchen aus dem Dorfladen zu holen war es immer noch Nieselregen. Also bin ich mit Schirm zu dem Markttreff gelaufen. Da habe ich dann wohl die mit Abstand teuersten Brötchen dieser Tour gekauft. 75 Cent für ein einfaches Brötchen, dass muss man sich erst mal trauen. Besonders gut waren sie dann auch nicht. Also die nächsten zwei Tage gibt es Brötchen aus unserem Lager.
Der Blick in den Wetterbericht ließ für den heutigen Tag nichts Gutes erwarten. Fast den ganzen Tag Regen mit 70% bis 90% Regenwahrscheinlichkeit, dass ist kein Wetter für einen Ausflug nach Glücksburg. Wir haben uns einen Faulenzer Tag verordnet.

Donnerstag 30.05.2024

Heute Nacht hat es nochmal kurz geregnet aber als wir heute aufstanden sind, gab es schon die ersten Lücken in den Wolken. Allerdings war es für die Jahreszeit mit 12°C für meinen Geschmack etwas zu kalt. Zum Frühstück gab es aufgewärmte Brötchen. Da der Wetterbericht die ersten Regenschauer für heute gegen 14:00 Uhr vorhersagt, haben wir uns zeitnah nach dem Frühstück auf den NIU gesetzt und sind nach Flensburg gefahren. Das waren ca. 13 km bis zum Museumshafen. Wir sind an den historischen Schiffen vorbeispaziert und haben die überwiegend liebevoll gepflegten Oldys bewundert. Danach sind wir nochmals mit dem NIU ein Stück zurück gefahren und haben ihn dann in der Neuerstraße abgestellt. Von da aus sind wir durch den Oluf-Sanders-Gang gelaufen, eine Gasse mit kleinen historischen Häusern und einer bewegten Vergangenheit. Von Fischerwohnungen zur roten Meile für Prostitution und heute wieder als Wohnungen genutzt. Eine sehr romantische Ecke. Zurück in der Fußgängerzone haben wir die St. Marien Kirche besichtigt. Eine Kirche mit einer wertvollen historischen Ausstattung. Weiter ging es dann vorbei an dem Nordermarkt zum Südermarkt, wo wir die Nikolaikirche besichtigt haben. Über den Südermarkt ging es zur Rote Straße. Von ihr gehen viele kleine Höfe ab, die heute für kleine Geschäfte und Gaststätten genutzt werden. Der Kruse-Hof hat uns am besten gefallen. Er gehörte ursprünglich dem Glasbläser Kruse. Einen Glasbläser gibt es heute dort noch. Da konnte Susanne natürlich nicht vorbeigehen ohne unseren Weihnachtsbaumschmuck aufzustocken. Niedliche kleine Glasfiguren haben wir gekauft. Auf dem Rückweg durch die Fußgängerzone sind wir in ein italienisches Eiskaffee eingekehrt. Unsere Eisbecher waren sehr lecker. Dunkle Wolken am Himmel mahnten uns deutlich den Rückweg zum Womo anzustreben. Als wir gestartet sind, haben uns auch ein paar Tropfen erwischt. Unser Navi hat uns erst mal zu einem ALDI geführt, den es wohl seit längerer Zeit nicht mehr gibt. Beim zweiten Ansatz hat es dann geklappt. Wir haben in dem ALDI unseren Lebensmittelvorrat aufgefrischt, soweit es in unseren Givi-Koffer hineinpasste. Die schweren Sachen werden wir morgen auf dem Weg zum nächsten Stellplatz einkaufen. Von dem ALDI hat uns das Navi zielstrebig wieder zu unserem Womo zurückgebracht.

Freitag 31.05.2024

Heute in der Nacht gab es noch mehrere Regenschauer, aber jetzt beim Frühstück blieb es trocken. Brötchen gab es aus der Retorte. Nach dem Frühstück haben wir zeitnah unser Womo fitgemacht für die Reise. Wir haben einen vollen Frischwassertank, einen leeren Grauwassertank und eine leere Fäkalienkassette, also optimal gerüstet für den nächsten Abschnitt. Bevor wir Flensburg verlassen haben. waren wir wieder in einem ALDI um dieses mal die schwereren Sachen einzukaufen. Gestern haben wir aus dem Internet erfahren, das sich ALDI im Februar 2023 aus Dänemark zurückgezogen hat. Gründe wurden da nicht aufgeführt.

Freitag 31.05.2024

Von Flensburg aus führte uns unser Navi auf kurzem Weg zur A7. Schon nach wenigen Kilometern haben wir die dänische Grenze erreicht. Man hat uns, ohne anzuhalten durchgelassen. Die A7 haben wir bei Klipley verlassen und sind auf der Landstraße 8 westwärts bis Tønder gefahren. An dem Stellplatz haben wir uns erst mal etwas schwergetan. Wir haben die Trennung zwischen Camping und Stellplatz nicht verstanden. Aber wir haben einen guten Platz mit Fernsehempfang bekommen. Sowohl Camping- als auch Womo-Platz waren nur zur Hälfte belegt. Nachdem wir es uns gemütlich gemacht haben, lockerte auch der Himmel auf. Ich habe mich nach dem Kaffeetrinken auf den Weg in die Innenstadt gemacht. Susanne wollte lieber faulenzen. Tønder hatte mich sehr schnell in seinen Bann gezogen. Eine sehr romantische Altstadt mit vielen historischen Gebäuden, überwiegend liebevoll gepflegt. Ich bin schnell wieder zurück zum Womo, da wir die Altstadt morgen gemeinsam besuchen wollen.

Samstag 01.06.2024

Der Wetterbericht hatte für heute viel Sonnenschein und eine sommerliche Temperatur von 24°C versprochen. Tatsächlich schien heute die Sonne beim Frühstück aus einem strahlend blauen Himmel. Zeitnah nach dem Frühstück sind wir in die Fußgängerzone von Tønder gegangen. Unser erstes Ziel war der Laden in dem Haus der Alten Apotheke. Ein Eldorado für Susanne, wobei ich auch nicht aus dem Staunen mehr herauskam, was für ein riesiges Angebot an Accessoires es hier gibt. Alle Räume des Hauses sind vollgestopft mit Ware. In den Kellerräumen befindet sich der Weihnachtsschmuck. Wir haben uns zwei typisch, dänische Wichtelmänner mitgenommen. Wir haben aber auch noch mehr als nur die Alte Apotheke zu sehen bekommen. Die Fußgängerzone mit ihren historischen Gebäuden, von denen eins interessanter ist als das nächste. Viele Details an diesen Häusern entdeckt man erst beim zweiten Hinsehen. Ein Highlight ist die Christkirche in Tønder. Sie hat eine sehr wertvolle Innenausstattung. Die Orgel stammt aus dem 17. Jahrhundert. Wir hatten Glück, dass wir sie noch besichtigen durften. Als wir sie verlassen haben, wurde sie für die Öffentlichkeit gesperrt. Nach einem kurzen Schlenker über den Marktplatz, sind wir wieder zurück zur Fußgängerzone. Direkt gegenüber der Alten Apotheke, war mit in der Touristeninfo ein kleiner Laden mit Glasartikeln. Susanne war enttäuscht, dass es den nicht mehr gibt. Ein kleines Stück weiter in der Fußgängerzone, haben wir ihn aber wieder entdeckt. Sie sind wohl umgezogen und haben sich vergrößert. Nun war Susanne wieder zufrieden und wir wurden natürlich auch fündig in dem Laden. Wir sind danach weiter durch die Fußgängerzone gelaufen, sind aber in Richtung Wasserturm abgebogen. Von dort sind wir in die Straße mit den ältesten Häusern von Tønder gegangen. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Durch den Skulpturenpark, vorbei an der Circel broen, sind wir entlang dem Ufer der Vidå zurück zu unserem Womo gelaufen.

Sonntag 02.06.2024

Heute beim Frühstück war der Himmel komplett bewölkt und es hat sich merklich abgekühlt gegenüber von gestern. Es war aber wenigstens trocken, aber es hatte es ja gestern am Nachmittag genug geschüttet. Nach dem Frühstück haben wir unser Womo startklar gemacht. An der Entsorgung haben wir nur die Toilettenkassette entleert und das Grauwasser. Frischwasser hatten wir noch 75% im Tank, das wird uns für die nächsten Tage reichen.

Sonntag 02.06.2024

Vom Stellplatz in Tønder sind wir zur Landstraße 11 gefahren, die kurz vor Ribe endete. Von da aus ca. 3 km östlich liegt Storkesøen Ribe mit dem Stellplatz. Gegenüber 2016, wo wir das erste mal hier waren, hat sich hier einiges geändert. Vor der Rezeption gibt es jetzt einen geräumigen Parkplatz zum Anmelden. Man bekommt hier den Platz von der Rezeption zugewiesen. Wir haben den Platz 34 bekommen, dass ist direkt beim Sanitärgebäude auf der oberen Reihe. Jetzt hat jeder Platz einen Stromanschluss, man braucht also keine so großen Kabellängen wie bei unserem ersten Aufenthalt. Wir sind mit dem Platz sehr zu frieden, er ist sehr geräumig. Nachdem wir unser Womo klar zum Stehen gemacht haben, habe ich eine Platzrunde gemacht und habe aktuelle Stellplatzbilder gemacht.

Montag 03.06.2024

Für heute hatte der Wetterbericht eine dichte Wolkendecke vorhergesagt, aber keinen Regen, jedenfalls nicht für den Vormittag. Also sind wir zeitnah nach dem Frühstück auf den NIU gestiegen und sind in die Altstadt von Ribe gefahren. Als wir unseren NIU an der Domkirche abgestellt haben, war der Domplatz menschenleer. Wir haben das dem Wetter geschuldet, bis wir festgestellt haben, dass wir einfach zu früh hier sind und die Geschäfte erst um 10:00 Uhr öffnen. Danach füllte sich die Fußgängerzone sehr schnell. Wir sind den Overdammen entlang gelaufen. Ich habe dabei nach Mützen Ausschau gehalten, weil ich es als lausig kalt ohne Mütze empfunden habe. Wir haben aber auch die schöne Altstadt genossen. Es beeindruckt uns, wieviel historische Häuser, liebevoll gepflegt und überwiegend in gutem Zustand, hier stehen. Das gibt diesem Ort einen romantischen Touch. Hier kann man auch in jede Seitengasse gehen, auch dort stehen historische Gebäude. Auf dem Rückweg zum Dom bin ich dann auch fündig geworden und habe jetzt eine warme Wollmütze auf dem Kopf. Als wir sie gekauft haben, war ich mir durch das Umrechnen von Kronen in Euro nicht wirklich bewusst, was ich für diese Mütze gezahlt habe. Mit 40,-€ ist sie jedenfalls meine teuerste Mütze, die ich je gekauft habe. Aber immerhin, mir ist jetzt angenehm warm. In der Zwischenzeit ist der Dom nun auch geöffnet und wir konnten für eine Besichtigung eintreten. Der Dom ist sehr ungewöhnlich. Der Chor ist kahl und modern gestaltet, aber ringsherum befinden sich historische Kunstschätze wie die Orgel und die Kanzel. Die Kreuzrippendecke im Mittelschiff ist auch sehr sehenswert. Nach der Dombesichtigung sind wir noch ein Stück durch die alten Gassen zum Hafen gelaufen und wieder zurück zum NIU. Nun sind wir in Richtung Vester Vedsted gefahren. Dieser kleine Ort liegt an der Küste. Wir haben ihn schon bei unserem ersten Besuch in Ribe im Rahmen einer Radtour besucht. Da hier in Dänemark alle Kirchen eine öffentliche Toilette haben, war Susanne damals hier austreten. Von hier aus kann man über einen Kiesweg die Küste erreichen. Den sind wir dann, sehr zur Freude von Susanne, auch gefahren. Am Deich ist ein alter Bunker aus dem zweiten Weltkrieg und ein Denkmal an den Deutsch-Dänischen Krieg von 1864. Im Ergebnis dieses Krieges verlor Dänemark mehr als ein Drittel von Südjütland an Preußen. Die Grenze verlief dann direkt südlich von Ribe. Hier stehen einige Hütten, in denen man übernachten kann, wenn man selbst einen Schlafsack mitbringt. Es gibt Feuerstellen und gehacktes Holz steht auch zur Verfügung. Das findet man hier in Dänemark häufig. Wir sind auf den Deich gestiegen und haben einen Blick auf die Nordsee geworfen. Man sieht von hier aus auch die kleinen Insel Mandø. Bei Ebbe kann man auf einem schmalen Damm vom Festland zu der Insel hinüber fahren. Dort gibt es ein kleines Heimatmuseum, was aber auch einige Utensilien aus dem zweiten Weltkrieg hat. Hinter dem Deich wehte der Wind noch heftiger und uns beiden war es langsam unangenehm kalt. Der NIU hat uns wieder ordentlich zu unserem Womo zurückgebracht. Mit den jetzt 17°C Außentemperatur hatten wir dann auch schon den Tageshöchstwert erreicht.

Dienstag 04.06.2024

Heute signalisierte der Wetterbericht einen regenfreien Tag. Wir haben einen Ausflug in das Vikingercenter geplant. Da es ab Mittag etwas auflockern sollte, haben wir auch noch etwas herumgetrödelt. Als wir starten wollte, gab es dann aber Sprühregen. Aber schon nach einigen Minuten Wartezeit riss der Himmel auf und so sind wir dann auch gleich gestartet. Wir mussten nur etwas über einen Kilometer weit fahren, hätten wir auch laufen können, aber wir wollten uns die Schritte für die Anlage aufsparen. Schon am Zugang zum Vikingcenter konnten wir feststellen, dass sich seit unserem ersten Besuch im Jahr 2016, einiges getan hat. So steht jetzt am Zugang ein massives Empfangsgebäude. Die Holzkirche ist auch neu. Durch das Schauen der Filmserie, The Vikings, haben wir dieses mal viele Verbindungen zu den Filmen und der hier gezeigten Realität. Also Vieles haben wir bei diesem Besuch mit anderen Augen betrachtet. Ein Highlight war auch dieses Mal die Falkner Show. Es ist einfach faszinierend, was man mit diesen Vögeln so alles veranstalten kann. Da die Falkner Show zu einer festen Uhrzeit stattfindet, hatten wir etwas Wartezeit. Die haben wir im Café der Anlage verbracht und haben uns einen Kaffee und ein Stück Kuchen geleistet. Das war wieder ein sehr schönes Erlebnis und sogar ohne Regen.

Mittwoch 05.06.2024

Heute in der Nacht hat es sehr kräftig geregnet. Zeitweise hat man im Womo sein eigenes Wort nicht mehr verstanden. Als wir aufgestanden sind, waren aber dann schon erste Lücken in der Wolkendecke. Der Boden war aber durchweicht und überall standen Pfützen. An der Entsorgungsstelle gab es Gedrängel. Wir hatten ein Womo vor uns. Während ich die Toilettenkassette entleert habe, fuhr der vor uns weg. Bevor ich nachsetzen konnte, hat sich von vorne jemand dazwischen gequetscht. Manche Leute müssen doch glauben, sie seien auf einem Kriegsschauplatz. Er hatte aber die Rechnung ohne den Wirt gemacht, da ich schon vor der Frischwasserzapfstelle stand. Das Auffüllen des Frischwassers war aber auch sehr abenteuerlich. Die Karte gab das Wasser nur eine Minute frei und dann musste man sie komplett entfernen. Nach dem dritten Versuch gab sie dann aber nach jeder abgelaufenen Minute einfach wieder eine Minute frei. Jedenfalls haben wir für das Wasserbunkern nur 1,08€ gezahlt. Sehr merkwürdig. Bevor wir Ribe verlassen haben, waren wir noch im Lidl unsere Lebensmittelvorräte auffüllen.

Mittwoch 05.06.2024

Ribe verlassend, hat uns das Navi auf die dänische Landstraße 32 in Richtung Kolding. Etwas westlich von Kolding ging es auf die Autobahn 20, die nördlich von Koldig gemeinsam mit der E40 verläuft. Nordöstlich trennen sich die beiden Autobahnen wieder. Die E20 hat uns begleitet bis Fredericia. Zu meinem Erstaunen, hat uns unser Navi über die alte Brücke über den kleinen Belt geführt. Offensichtlich ist dieser Weg aber kürzer zu unserem Stellplatz. Dort angekommen waren wir froh, als wir feststellten, das fast alle Plätze noch frei waren. Wir konnten es uns bequem machen. Der Automat für die Bezahlung befindet sich am Hafenmeisterbüro, was aber ca. 300 Meter entfernt vom Stellplatz ist. Dort sind auch die Sanitärräume. Nachdem unser Womo standfertig war gab es unseren obligatorischen Zwischenkaffee.
Nach dem Nachmittagskaffee bin ich alleine in die Altstadt von Middelfart gelaufen. Ein Weg ist ca. 1700 Meter lang. In Dänemark begeht man heute den Grundlovsdag. Das ist kein gesetzlicher Feiertag, aber je nach Gegend sind trotzdem die Geschäfte geschlossen. In der Altstadt war jedes Gebäude mit einer dänischen Fahne geschmückt. Mein erster Eindruck von Middelfahrt ist recht positiv. Auch hier gibt es eine Altstadt mit vielen historischen Gebäuden.

Donnerstag 06.06.2024

Heute Nacht prasselten schon einzelne Schauer auf unser Womo nieder. Als wir aufgestanden sind, regnete es auch. Wir fingen an daran zu zweifeln, ob es richtig ist, den NIU auszuparken, um damit in die Altstadt von Middelfart zu fahren. Ich wollte aber nicht auf wenigstens eine Bilderserie von diesem Ort verzichten und Susanne wollte nicht darauf verzichten die Innenstadt zu sehen. Sie hat sich darum dafür entschieden, mit mir zusammen in die Stadt zu laufen. Dann kann man sich mit einem Schirm schützen und ist flexibler. Laut Wetterbericht sollte es auch keinen Dauerregen geben, sondern Schauer. Wir sind nach unserem Zwischenkaffee aufgebrochen, der Himmel hatte sich gerade etwas aufgerissen. Gekleidet wie im April war es in dem temporären Sonnenschein dann auch schnell zu warm. Kurz bevor wir im Zentrum ankamen, wurde der Himmel auch undicht und das entwickelte sich dann sehr schnell zu einem kräftigen Schauer. Passend dafür konnten wir uns unter dem Vordach eines Geschäftes unterstellen. Schon nach wenigen Minuten hörte es dann auch wieder auf und die Sonne kam heraus. Wir sind einmal durch die komplette Fußgängerzone gelaufen bis zum Kirchplatz. Die Kirche war offen und wir konnten sie besichtigen. Eine schlichte Innenausstattung, aber trotzdem sehr interessant. Die Kanzel im Renaissancestil von 1596 ist sehr sehenswert. Die Orgel ist etwas schlicht, sie stammt aber auch von 1962. Ein Highlight ist aber das Taufbecken bzw. in diesem Fall der Taufengel mit einer Schale. So etwas haben wir noch nie gesehen. Die Kirche ist aber auch von außen sehr interessant. Ein sehr verwinkelter Bau mit Anbauten und einem wuchtigen Glockenturm. Von der Kirche aus sind wir die Smede-Bro-Gade hochgelaufen und die Knorre Gade wieder zurück zum Kirchplatz. Beide Straßen oder besser Gassen mit durchgehend historischen kleinen Häusern. Fast jedes Haus hat an der Straßenfassade Rosenbüsche zu stehen und das in den unterschiedlichsten Farben. Sie alle stehen in voller Blüte, ein sehr schöner Anblick. Vorbei am Stadtmuseum ging es dann hinab zum Snævringen. Er bildet die engste Stelle des kleinen Beltes. Von hier aus kann man sehr gut die beiden Brücken sehen, die den kleinen Belt überqueren und damit Südjülland mit Fyn verbinden. Im Norden des Snævringen die neue, moderne Brücke, die Ny Lillebæltsbro und etwas südlicher die Lillebæltsbroen. Über die letztere führt auch eine Eisenbahnstrecke. Beides sehr sehenswerte Bauwerke und Zeugen der Ingenieurskunst. Wir sind am Ufer des Snævringen in Richtung Norden zum neuen Yachthafen gelaufen. Unterwegs staunten wir nicht schlecht, als in Ufernähe mehrmals die Rückenflossen von Schweinswalen aus dem Wasser kamen. Dass es sich dabei um Schweinswale handelt, wussten wir aus Beschreibungen, die am Hafenmeisterbüro aushingen. Am neuen Hafen ist das moderne Viertel von Middelfart. Hier haben wir uns den anderen Stellplatz, der für die Stadt zur Auswahl stand, angesehen. Er ist in der Zwischenzeit auch wieder zugänglich. Er hat wohl den Besitzer gewechselt. In dem modernen Centerbereich gibt es einen Kvickly. Es handelt sich hierbei um einen Vollsortimenter von der Discountergruppe Coop. Wir waren begeistert von dem Warenangebot und der sehr guten Präsentation der Ware. Das ist Einkaufen auf hohem Niveau. Vom Kvickly aus sind wir zurück zum Bahnhof, wo wir die Eisenbahnlinie unterqueren konnten. Von da aus ging es wieder zurück zum Womo. Am Womo begrüßte uns der Hase, der schon heute Morgen beim Frühstück auf dem Platz herumhoppelte. Kaum im Womo zum Sitzen gekommen, kam der nächste Platzregen. Da hatten wir aber richtig Glück. Das war ein sehr schöner Ausflug. Unsere Fitnesuhren wiesen ca. 11.000 Schritte aus. Also, Tagesziel gut übertroffen.
Als wir am Abend abwaschen wollten, stellte Susanne fest, dass sich das Wasser im Abwaschbecken nicht mehr aufstauen ließ. Ich musste leider feststellen, dass die Auslaufgartinitur wieder gebrochen ist. Da das geklebte Teil über Nacht aushärten muss, haben wir in einem Eimer abgewaschen, hat auch funktioniert.

Freitag 07.06.2024

Heute in der Nacht hat es noch mehrere Regenschauer gegeben und es hat sich merklich abgekühlt. Die tiefste der Nacht lag bei ganzen 7°C. Jetzt, als wir aufgestanden sind, schien aber die Sonne, was bei der Außentemperatur sehr angenehm war. Nach dem Frühstück haben wir unser Womo reisefertig gemacht. Die Entsorgung ist hier etwas aufwendig, weil alles jeweils an anderer Stelle ist. Wir haben Wasser gebunkert, Fäkalien entsorgt und das Grauwasser abgelassen. Der Hase von unserem Platz hat sich aber nicht sehen lassen.

Freitag 07.06.2024

Von Middelfart bis zur Autobahn E20 waren es nur wenige Kilometer. Auf der E20 sind wir bis kurz nach Odense geblieben. Südöstlich von Odense sind wir auf die Landstraße 03 gefahren. Sie endet an der Landstraße 165, die wir dann ostwärts bis Kerteminde benutzt haben. Die Anfahrt zum Stellplatzgelände war etwas abenteuerlich, weil wegen einer Baustelle eine Anfahrtsstraße gesperrt war. Wir haben den Platz aber gefunden und wir konnten uns noch eine passende Standfläche aussuchen. Schon eine gute Stunde später war der Platz komplett ausgebucht.
Nach einem Zwischenkaffee haben wir einen Erkundungsspaziergang in die Stadt gemacht. Sieht erstmal vielversprechend aus. In der Nähe unseres Stellplatzes haben wir ein Brugsen entdeckt, dass ist ein großer Discounter. Hier gibt es auch ein breites Sortiment an Backwaren. Für heute und morgen Früh sind wir aber noch versorgt.
Den Rest des Tages haben wir im Womo verbracht. Das Wetter war wie im April. Wolkenbruch und Sonnenschein lösten sich ständig ab und das bei einer fast winterlichen Temperatur von 14°C.

Samstag 08.06.2024

In der vergangenen Nacht hat es mal ausnahmsweise nicht geregnet, dafür war es für die Jahreszeit recht frisch. Bei 7°C sprang sogar mehrmals die Heizung an. Beim Frühstück, der Blick auf den Wetterbericht, ließ für den Rest des Tages nichts Gutes erwarten. Da in den letzten Tagen Susannes Fuß wieder mehr schmerzte und vor den Zehen sogar etwas anschwoll, haben wir uns entschieden, nochmals einen Ruhetag einzulegen. Kurz nach dem Frühstück fing es dann auch an zu regnen. Gegen Mittag haben wir eine Regenpause genutzt und sind zum Brugsen gelaufen und haben uns mit frischem Brot und Baguett versorgt. Das für heute geplante Grillen haben wir nämlich auch abgesagt. Bei Regen macht auch das keinen Spaß. Am Womo wieder angekommen habe ich mir die Kamera geschnappt und bin alleine noch mal losgegangen, in der Hoffnung, dass die Regenpause noch etwas anhält. Ich bin entlang am Wasser zum alten Fischereihafen gelaufen. An der Kerteminder Brücke bin ich dann in die Altstadt eingetaucht. Die Langegade ist so das Kernstück mit Geschäften, leider aber keine Fußgängerzone. Überwiegend nach links, wenn man von der Brücke kommt, gehen viele kleine Straßen ab, mit den typisch dänischen Häuschen. Sehr farbenfrohe Fassaden und Rosensträucher beleben das Bild dieser Gassen. In der Kirche fand gerade ein Trauung statt, also konnte ich sie nur von außen fotografieren. Kaum ins Womo zurückgekehrt fing es wieder an zu regnen. Merkwürdigerweise hatte sich die Außentemperatur erhöht. 17°C waren vom Wetterbericht nicht vorhergesagt. Den restlichen Nachmittag setzte sich das Aprilwetter vom Vortag fort. Teilweise mit heftigen Sturmböen.
Gegen Abend klopfte jemand gegen unser Womo und machte uns darauf aufmerksam, dass unser NIU umgefallen war. Ich dachte ich traue meinen Augen nicht, aber unser NIU lag tatsächlich auf der Seite. Jetzt konnte ich mich auch erinnern, dass es am Nachmittag bei einem Schauer mit heftigen Böen, so ein komisches Geräusch gab, was ich nicht so richtig einordnen konnte. Jetzt war mir klar, was es war. Gut, dass der Roller frei fallen konnte und nirgendwo gegengeschlagen ist. Bis auf einige kleine Löcher in der Plane, gab es keinen Schaden. Ich hätte das nicht für möglich gehalten, dass der Wind den Roller umschmeißt.

Sonntag 09.06.2024

Heute in der Nacht hatten wir sternenklaren Himmel und dementsprechend kalt war es auch. Die tiefste der Nacht war bei 6°C. Beim Frühstück schien die Sonne in unser Womo und ein Blick in den Wetterbericht zeigte, dass es bis zum Mittag so bleiben könnte. Wir haben uns entschieden unseren Ausflug zum Vikinge Museet bei Ladby zu machen. Nach dem Frühstück sind wir mit unserem NIU gestartet. Das Navi zeigte beim Start 6,8 km für die Strecke an. In der Zwischenzeit war der blaue Himmel auch schon etwas begrenzter und der Wind hatte aufgefrischt. Fast den gesamten Weg bis zum Museum hatten wir Gegenwind und ich musste unseren NIU gut im Griff halten. Das Museum war sehr sehenswert und sehr informativ, da es fast jede Beschreibung auch in deutscher Sprache gab. Im Keller des Gebäudes gibt es eine maßstabgerechte Nachbildung des Schiffes, samt seines Inhaltes. Mit dem König hat man seine 11 Pferde, seine 4 Hunde und jede Menge Waffen und Lebensmittel beerdigt. Das Grabgewölbe hat man später über das Schiff gebaut. Das Originalgrab ist ca. 150 Meter entfernt von dem Museum und es ist begehbar. Die Reste des Schiffes und der Tiere sind in einem sehr großen Glasbehälter. Bei der Besichtigung des Grabes hat es kurz geregnet. Wir konnten aber trocken mit dem NIU wieder zu unserem Womo zurückfahren. Da wir jetzt den Wind im Rücken hatten, war die Fahrt auch ruhiger. Wir haben den NIU auch gleich nach Ankunft wieder eingeladen. Wir saßen kaum im Womo, schüttete es wieder wie aus Eimern, verbunden mit heftigen Sturmböen. Da haben wir doch mal wieder richtig Glück gehabt und genau das richtige Zeitfenster gewählt.
Vor dem Nachmittagskaffee haben wir eine Schauerlücke genutzt und sind in den Brugsen gelaufen. Susanne hatte da gestern sehr preiswerte Butter entdeckt, die sie nach dem Kosten heute Morgen, nachbunkern will. Da wurde leider nichts draus, weil das Fach in dem Butterschrank leer war. Da mussten wir ohne Buttervorrat wieder abrücken.
Am Abend haben wir das erste Mal bei dieser Tour gegrillt. Das war bei dem Wetter nicht so ganz einfach. Mit Regen mussten wir nicht mehr rechnen, aber der Wind blies immer noch sehr heftig. Ich habe den Grill hinter das geöffnete Garagentor gestellt, da war er etwas besser windgeschützt. Susanne hatte ihren guten Kartoffelsalat schon vorbereitet und so konnten wir auf hohem Niveau schlemmern.

Monteg 10.06.2024

Heute Nacht hat es mal ausnahmsweise nicht geregnet und trotzdem war es mit 10°C relativ mild. Das lässt auf besseres Wetter hoffen. Wir haben gemütlich gefrühstückt wie immer und dann haben wir zügig unser Womo startklar gemacht. Wir haben Grauwasser entsorgt, Wasser getankt und die Fäkalienkassette entleert und dann sind wir gestartet. An unserer Frontscheibe habe ich die alte GoPro10 angebracht, sie kann ich problemlos mit der Fernbedienung koppeln. Also wir sind startklar für die Fahrt über den großen Belt.

Montag 10.06.2024

Unser Weg vom Stellplatz in Kerteminde nach Rødovre führte uns südwärts am Ufer des großen Belts entlang durch eine sehr schöne Landschaft. Teilweise gibt es hier Steilküste. Wir haben die E20 erreicht und sie führt ja über die Brücke über den großen Belt. Die ca. 18 km lange Brücke verbindet die Insel Fyn (Fünen) mit der Insel Sjælland (Seeland). Ein tolles Erlebnis, wenn man rechts und links von der Brücke nur Wasser sieht. Die Brücke hat an der sogenannten Ostrinne (vorzugsweise für große Schiffe) eine Durchfahrtshöhe von 65m. Der Spaß hat uns 83,-€ gekostet, wobei das Erlebnis die eine Seite der Medaille ist, die fehlende Alternative zu der Brücke die andere. Wir sind der E20 bis Avedøre gefolgt und dort auf die E47 gewechselt in Richtung Norden. Bei Glostrup haben wir die Autobahn in Richtung Osten verlassen und haben in Rødovre unseren Stellplatz erreicht. Susanne hatte vor unserer Abfahrt in Kerteminde einen Platz unserer Wahl gebucht. Das Einchecken hat gut funktioniert und wir standen schon kurze Zeit später auf unserem Platz. Mit dem Platz sind wir sehr zufrieden, es ist halt wieder ein richtiger Campingplatz mit all den Annehmlichkeiten. Nach unserem üblichen Zwischenkaffee sind wir zu einem Spaziergang aufgebrochen. Wir wollten mal den Weg zur S-Bahnstation austesten. Außerdem hatte Susanne auf dem Umfeldplan ein Kvickly entdeckt. Den S-Bahnhof haben wir gefunden, das sollte bequemer sein als mit dem NIU. Im Kvickly haben wir uns für den Nachmittagskaffee Kuchen besorgt.

Dienstag 11.06.2024

Heute in der Nacht ist es trocken geblieben und auch beim Aufstehen regnete es nicht, aber der Himmel war komplett bedeckt und es wehte ein frischer Wind. Schon kurz nach dem Frühstück sind wir aufgebrochen in Richtung S-Bahnhof Brøndbyøster. Das Kaufen der Fahrkarte an einem Automaten funktionierte gut. Da die Züge auf dieser Linie im 10 Minutentakt fahren, mussten wir auch nicht lange auf den Zug zum Hauptbahnhof warten. Die S-Bahnlinie B führt direkt nach Osten und es sind nur 7 Stationen. Am Hauptbahnhof angekommen, hatten wir leichte Orientierungsschwierigkeiten, weil wir an einem der Seitenausgänge angekommen sind. Vorbei an dem Vergnügungscenter Tivoli haben wir den Rathausplatz erreicht mit einem Blick auf das monumentale Rathausgebäude. Von hier aus ging es in die Fußgängerzone Frederiksberg Gade. Ziemlich am Anfang viel uns ein Geschäft auf, dass nur mit Gummienten handelt. Verrückt, was für viele Gestaltungsmöglichkeiten für das klassische Badeentchen gibt. Erstaunlich, dass ein Geschäft davon leben kann. Generell erkennt man hier aber sehr schnell, nicht zuletzt auch an dem Sprachengewirr das hier herrscht, dass dieser Bereich von Kopenhagen ausnahmslos von Touristen lebt. Leider war die Frauenkirche nicht zugänglich. Es sah so aus, als ob in ihr Renovierungsarbeiten laufen. Ein Stück weiter in der Fußgängerzone gelangt man zu der Helligåndskirken. Diese Kirche wird nur noch für Ausstellungszwecke genutzt und das Betreten kostet Eintritt. Das haben wir uns verkniffen. Nach der Kirche haben wir die Fußgängerzone verlassen und sind in Richtung Alte Börse gelaufen, oder besser gesagt zu dem, was nach dem verheerenden Brand noch übrig geblieben ist. Man ist hier aber sehr aktiv schon wieder beim Aufbau. Ein kleines Stück zurück haben wir den Schlossplatz von Christiansborg Palast erreicht. Das Schloss kann man in mehreren Bereichen besichtigen. Wir haben uns für die Wohn- und Präsentationsgemächer entschieden, das ist der größte Teil des Schlosses. Das war sehr beeindruckend, von einem Prunksaal in den nächsten zu wandeln. Nach der Besichtigung hatten wir dann auch schon merklich unseren Energiehaushalt aufgebraucht. Entlang dem Gammel Strand, wobei hier von Strand keine Spur mehr ist, aber die vielen kleinen Boote für Rundfahrten, durch die Kanäle von Kopenhagen, hier liegen, ist es eine schöne Promenade mit Blick auf das Schloss und vielen anderen historischen Gebäuden. Vorbei an dem monumentalen Gebäude mit dem Nationalmuseum von Dänemark und dem Vergnügungspark, haben wir wieder den Hauptbahnhof erreicht. In der historischen Empfangshalle standen wir ziemlich ratlos auf der Suche nach unserer S-Bahnlinie da. Gut, dass es ein Informationszentrum gab. Susanne sprach den guten Mann am Schalter in Englisch an, worauf der prompt reagierte und fragte, warum sie nicht deutsch mit ihm spricht, das ginge doch besser. Der war sowieso recht gut drauf. An den Zugängen zu den Bahnsteigen gibt es Säulen mit der Aufschrift Checkin bzw. Checkout. Wir haben aber gemerkt, dass diese Dinger auf unsere Fahrkarte nicht reagieren. Er meinte wir sollen dreimal linksherum laufen und zweimal rechtsherum. Ha, ha du Komiker. Das Sitzen in dem S-Bahnzug tat uns gut und bei Ankunft an unserem Zielbahnhof waren wir wieder etwas ausgeruht für den Weg zum Stellplatz. Am Womo angekommen, zeigten unsere Fitnessuhren etwas über 14.000 Schritte. Für Susanne mit ihrem kranken Fuß eine großartige Leistung. Das war trotzdem ein sehr schöner und Erlebnisreicher Tag.

Mittwoch 12.06.2024

Heute Nacht hat es mehrere Regenschauer gegeben. Als wir aufgestanden sind, schien allerdings zwischen kleineren Wolkenlücken auch mal die Sonne. Der Wetterbericht prophezeite Regen erst ab ca. 14:00 Uhr. Heute sind wir zwei Stationen weitergefahren, bis Nørreport. Unser Ziel war ja der nördliche Teil der Altstadt. Schon nach wenigen Schritten standen wir kurz vor einem Zugang zum botanischen Garten. Da haben wir uns entschieden, zuerst den Garten zu besuchen. Der Zugang war erst etwas verwirrend, da der botanische Garten z. Zt. eine Baustelle ist. Wir sind über den Steinhügel gelaufen und dort die vielen verschiedenen Pflanzen bestaunt. Die Gewächshäuser sind ein besonderes Highlight und darunter ganz besonders das Haus mit den Schmetterlingen. Aufgefallen ist dabei aber auch, dass die Gewächshäuser in die Jahre gekommen sind und dringend saniert werden müssten. Vielleicht sind ja auch die Bauarbeiten schon der Start für eine kommende Sanierung. Vom botanischen Garten sind wir in den Kongens Have gelaufen, dass ist der Park vor dem Schloss Rosenborg. Eine sehr schöne Parkanlage mit einem Parkbereich, in dem es viele Rosenbeete gibt. Der Bereich des Rosenborg Slot ist durch einen Graben von der Parkanlage getrennt. Wir mussten komplett den Park zur Straße hin verlassen, um in den Schlossbereich zu gelangen. Wir haben uns entschieden, eine Schlossbesichtigung zu machen. Das Rosenborg Slot ist eines der ältesten Schlösser der Königsfamilie. Bis 1710 wurde es als königliche Residenz genutzt. 1833 entschloss sich Friedrich VI., das Schloss und die dort aufbewahrten Sammlungen in ein Museum umzuwandeln, das 1838 eröffnet wurde. Eine Besonderheit ist der Tresorraum im Keller, in dem die Kronjuwelen der Königsfamilie aufbewahrt werden. Wir waren sehr beeindruckt von den Räumlichkeiten und den vielen Raritäten, die hier ausgestellt werden. Allerdings merkten wir auch beide, dass wir schon wieder ganz schön abgelatscht sind. Es ist sowieso für mich faszinierend, dass Susanne mit ihrem Fuß so tapfer durchhält. Wir haben beschlossen, auf den Rest zu verzichten und sind zurück zum Bahnhof Nørreport gelaufen. Bevor es wieder in die S-Bahn ging, haben wir uns noch eine Portion Churros gegönnt. Von diesen Buden gibt es hier in der Fußgängerzone mehrere. Auf der Heimfahrt mit der S-Bahn haben wir es dann geschafft, über unsere Zielstation hinaus zu fahren. Also auf die andere Seite des Bahnsteiges und wieder zurück. Im Womo angekommen hatten wir dann auch wieder unsere 10.000 Schritte zusammen, nicht ganz so viele wie gestern, aber für uns auch genug. Während wir unseren Nachmittagskaffee tranken, hat es dann auch endlich mal wieder einen kräftigen Regenschauer gegeben.

Donnerstag 13.06.2024

Der angekündigte Temperaturanstieg ist bis jetzt ausgeblieben. Auch heute beim Aufstehen hatten wir ganze 11°C und der Himmel lies nichts Gutes vermuten. Wir haben nach dem Frühstück unser Womo startklar gemacht. Wir haben einen leeren Grauwassertank, 100% Frischwasser und eine leere Toilettenkassette. Besser geht nicht. War ein sehr teurer Platz, aber dafür auch sehr schön.

Donnerstag 13.06.2024

Schon wenige Kilometer entfernt vom Stellplatz Rødovre (Kopenhagen), hatten wir die E47 erreicht, aber wir sind zu früh rechts abgebogen und waren dadurch in entgegengesetzter Richtung auf der Autobahn. Der Umweg hielt sich aber in Grenzen, dann waren wir wieder auf der E47, dieses mal aber in der richtigen Richtung. Es ging jetzt ein großes Stück in Richtung Süden, entlang der Küste. Auf diesem Teilstück laufen die zwei bedeutendsten Autobahnen Dänemarks zusammen. Die E47 und die E20. Wir sind auf der E47 geblieben und immer weiter in Richtung Süden gefahren. Bei Stensved haben wir die E47 ostwärts verlassen. Jetzt ging es auf einer kleinen Landstraße weiter. Bei Langebæk standen wir dann vor einer Straßensperrung wegen Bauarbeiten. Offensichtlich hatten wir den Hinweis und die passenden Umleitungsschilder nicht ernst genommen. Ein kleines Stück zurück und wir konnten dann den Umleitungsschildern folgen. Der Umweg war auch nicht sehr groß, dann fuhren wir auch schon über die Brücke, die die Insel Møn und Seeland verbindet. Auf der Insel Møn sind wir weiter auf einer kleinen Landstraße bis Stege gefahren. Um den Stellplatz zu erreichen, haben wir eine Ehrenrunde um das Gelände gedreht. Auf der Festwiese wird gerade ein Rummel aufgebaut und dadurch waren zwei Straßen gesperrt. Die Rezeption war noch besetzt und so haben wir von der Eigentümerin gleich Infos bekommen, wo man guten Fernsehempfang hat.
Nach unserem Ankunftskaffee habe ich den NIU aus der Garage geholt und wir sind in das Einkaufszentrum gefahren und haben unsere Lebensmittelvorräte aufgefrischt.

Freitag 14.06.2024

Heute Nacht hat es tatsächlich mal nicht geregnet und mit 10°C als tiefste der Nacht sogar ziemlich mild, war es schon eine fast sommerliche Nacht. Zum Frühstück gab es das gestern gekaufte Weißbrot mit Mohn, was sehr lecker geschmeckt hat. Relativ zeitnah nach dem Frühstück haben wir einen Spaziergang in die Altstadt von Stege gemacht. Der Ort hat das typische Bild dänischer Kleinstädte. Farbenfrohe Häuserfassaden mit Rosen am Gehsteig, aber meist verwahrlosten Gärten. Allerdings ist es ja immer mehr in Mode, alles wachsen zu lassen was wächst und wie es gerade wachsen will. Die Kirche war geöffnet. Sie hat eine schlichte Innenausstattung, aber sehr wertvolle Wandmalereien und eine farbige Gestaltung der Kreuzrippengewölbe. Bemerkenswert sind der moderne Chor und die Apsis in schlichtem Weiß. Den Altar ziert ein modernes Kreuz. Weiter ging es zu dem alten Hafen. Dort ist in einem alten Hafengebäude auch die Touristeninformation. Eine sehr nette, ältere Dame gab uns alle möglichen Informationen und schwärmte förmlich von ihrer schönen Heimat. Sie informierte uns auch, dass es an den Kreidefelsen nur noch eine begehbare Treppe an den Strand gibt. In 2023 gab es eine schwere Sturmflut, die für viele Abbrüche an der Steilküste sorgte. Wir haben viel Informationsmaterial eingesammelt. Wir sind wieder zurück zur Hauptgeschäftsstraße entlang der schönen alten Häuser zum Mølleporten, dem letzten verbliebenen Tor der ehemaligen Stadtmauer. Hier ist auch das Museum in den Gebäuden eines früheren Kaufmannhofes. Von hier aus ging es zurück zum Womo. Dabei sind wir einmal quer durch den Rummelplatz gelaufen. Das ist allerdings ein Mix aus Flohmarkt und Verkaufsbuden, Bierzelt und Karussells. In der Zwischenzeit hatte sich der Himmel geöffnet und die Sonne wärmte die Erde. Sollte es nun doch noch Sommer werden.

Samstag 15.06.2024

Für den gesamten Vormittag bis einschließlich 14:00 Uhr hatte der Wetterbericht für heute Regen mit hoher Wahrscheinlichkeit vorhergesagt. Wir haben uns darum für heute Homeoffice verordnet. So gegen 10:00 Uhr fing es dann auch richtig an zu schütten. Also unter Trockenheit sollte das Land dieses Jahr nicht so schnell leiden. Gegen 13:00 Uhr hellte der Himmel etwas auf und wir waren mutig genug uns auf den NIU zu setzen und zum Einkaufszentrum zu fahren. Im Lidl haben wir uns mit frischem Brot versorgt. Es kostet da nur ein Drittel von dem, was es im Brugsen nebenan kostet. Bis auf ein paar Tropfen sind wir auch nicht nass geworden. Im Womo war es nun auch schon Zeit für unseren Nachmittagskaffee.
Kurze Zeit nach dem Nachmittagskaffee gab es wieder erste Lücken in der Wolkendecke. Ich habe mich nochmal alleine auf den NIU gesetzt und bin zu der Brücke über den Ulvsund gefahren. Hier habe ich die Drohne aufsteigen lassen und die Brücke von allen Seiten gefilmt. Dabei gab die Drohne fast non Stopp Warnsignale, das der Wind zu böig ist für eine sichere Landung. Bei so einem Wetter habe ich mir sowieso angewöhnt, die letzten Meter der Landung nicht der Automatik zu überlassen. Das hat auch gut funktioniert. Ich habe die Drohne wieder sicher zum Ausgangspunkt zurückgebracht. Von der Brücke aus bin ich weiter in Richtung zu dem kleinen Ort Borren gefahren. Etwas südlich von diesem Ort liegt das Wikingergrab Kong Asgers Høj. Dieses Hügelgrab wurde 1838 von einem Hobbyarchäologe erkundet. Er fand jedoch nur wenige Feuersteinflecken, eine 600 Jahre jüngere Streitaxt und abgebrochene Skelettteile, die nicht näher bestimmt werden konnten. Die Funde wurden dem Nationalmuseum übergeben. 1861 wurde das Haus des Riesen unter Denkmalschutz gestellt. Ein 11 Meter langer Gang führt in die 10m lange und 2m breite Grabkammer. Ich habe es mir verkniffen da hineinzugehen, da man den Gang in gebückter Haltung entlang laufen muss und der Boden durch den Regen der letzten Tage matschig ist. Die Drohne wollte auch nicht hineinfliegen. Sie maulte und meinte der Sicherheitsabstand sei zu gering. Da ich hier allein war, habe ich die Gelegenheit genutzt die Modi der automatischen Drohnenflüge auszuprobieren. Auf dem Rückweg von dort, konnte ich die schöne Landschaft dieser Insel genießen.

Sonntag 16.06.2024

Für heute war schönes Wetter angesagt, zu mindestens bis zum späten Nachmittag. Außerdem war eine Temperatur von 19°C angekündigt. Das sieht schon nach ein wenig Sommer aus. Als wir aufgestanden sind schien auch tatsächlich die Sonne aus einem vielversprechenden Himmel und das TAußenthermometer zeigte immerhin schon 14°C an. So gegen 11:00 Uhr sind wir mit unserem NIU gestartet. Unser erstes Ziel in ca. 18 km war das alte Schloss Liselund. Das Schloss ist nur im Zusammenhang mit einer Führung zu besichtigen, die einmal pro Woche stattfindet. Aber das Schloss ist auch von außen sehr sehenswert und ein besonderes Highlight ist der Park zwischen dem alten Schloss und dem neuen. In ca. 200 Meter ist man an der Steilküste, die hier allerdings keine Kreideklippen hat. Die Küste sieht ziemlich zerzaust aus. Sie hat 2023 im Oktober unter der Sturmflut schwer gelitten. Ein besonderes Highlight war hier ein Pfau, der gute 10 Meter hoch in einem Baum saß. Ich habe hier die Drohne fliegen lassen, was zu dieser Jahreszeit nicht erlaubt ist. Durch das Drohnenverbot sollen die Falken, die in den den Klippen nisten, nicht gestört werden. Wir sind von hier aus weiter gefahren nach Møns Klint. Hier ist die Küste am schönsten. Sie soll geologisch das Gegenstück zu der Kreideküste von Rügen sein. Dort gibt es auch seit 2007 ein Museum, das GeoCenter Møns Klint. Es beschäftigt sich mit der Geologie und Natur Dänemarks. Das Museum haben wir uns nicht angesehen. Ich bin die Treppenanlage hinabgestiegen bis ca. 20 Meter über dem Ufer habe ich mit der GoPro Aufnahmen von den Kreidefelsen gemacht. Der Aufstieg fiel mir erstaunlicher Weise leichter als vermutet. Susanne hat es sich oben in der Zwischenzeit auf einer Bank gemütlich gemacht. Nachdem ich oben wieder ankam, haben wir uns auf den Rückweg gemacht. Die 20 km bis Stege hat unser NIU problemlos bewältigt. Ca. 1 Stunde nach dem Verladen unseres NIU´s gab es einen kräftigen Schauer. Da haben wir heute bei unserem Ausflug Glück gehabt. Aber trotz des Schauers, hatten wir draußen noch 18°C.

Montag 17.06.202

Das vom Wetterbericht versprochene, schöne Wetter, scheint da zu sein. Als wir aufgestanden sind, schien die Sonne und es waren nur wenige Wolken am Himmel. Das Außenthermometer zeigt 16°C und das ist, bezogen auf die letzten Wochen, angenehm mild. Nach dem Frühstück haben wir unser Womo zügig startklar gemacht. Die Benutzung des Bodeneinlasses habe ich mit der Schlauchunterstützung bewältigt und für den Frischwasseranschluss reichte unser kurzer Schlauch. Die Toilettenkassette hatte ich schon gestern entleert.

Montag 17.06.2024

Aus Stege führte uns das Navi den Weg zurück zu der Ulvsundbrücke. Aber einige Kilometer vor der Brück sind wir dann links abgebogen in Richtung Bogø. Am nördlichsten Zipfel dieser Insel sind wir dann auf die E47 gefahren in Richtung Rødbyhavn. Bei Eskilstrup haben wir die E47 verlassen und sind auf einer Landstraße vorbei an Eskilstrup weiter in Richtung Nykøbing Falster gefahren. In dem Ort ist uns bewusst geworden, dass wir von hier aus ja direkt zur Fähre fahren und das es darum besser ist, hier gleich zu tanken. Der Dieselpreis ist genauso wie in Deutschland, also ist es egal wo wir tanken, aber nur nicht auf dem Hinweg zur Fähre. Relativ nah hinter der Tankstelle war auch schon der Campingplatz, der unsere letzte Station in Dänemark werden sollte. Auf dem Weg dahin, haben wir festgestellt, dass ganz in der Nähe des Campingplatzes auch der Zoo ist, den wir bei unserem Aufenthalt im Jahr 2013 gesucht haben. Jetzt ist er sogar gut ausgeschildert. Auf dem Campingplatz haben wir einen sehr schönen Platz bekommen und das sogar zu einem erstaunlich niedrigen Preis von 23,46€/Nacht inklusive Strom. Der Platz macht einen sehr guten Eindruck. Die sanitären Einrichtungen sind modern, gut nutzbar und in gutem Zustand.

Dienstag 18.06.2024

Heute beim Aufstehen blickten wir in einen strahlend blauen Himmel. Das haben wir schon lange nicht mehr gesehen. Es war auch schon so angenehm mild, dass wir bereits nach dem Frühstück die Tür vom Womo offen lassen konnten. Ich habe den NIU ausgeladen und abfahrbereit gemacht. Kurz nach 11:00 Uhr sind wir in die Altstadt von Nykøbing gefahren. Wir haben unseren NIU bei der Kirche abgestellt. In der Kirche war gerade eine Trauerfeier in Vorbereitung. Also haben wir uns entschieden die Besichtigung an das Ende unseres Spazierganges zu legen. Wir sind durch die Fußgängerzone zur Touristeninfo gelaufen. Sie befindet sich in dem Stadtmuseum (Falsters Minder), dass überwiegend in dem Gebäude ist, in dem sich Zar Peter der Große längere Zeit aufgehalten hat. Die Dame in der Touristeninfo war sehr engagiert. Sie glühte förmlich für ihre Stadt und deren Umfeld. Sie hat uns üppig mit Infomaterial versorgt. Von hier aus sind wir zum Industriehafen hinab gelaufen. Hier am Guldborgsund lagen wir 2013 mit unserer Selektra. Von hier aus sind wir auf Umwegen wieder zurück zur Kirche gelaufen. Leider fand da immer noch die Trauerfeier statt. Also haben wir eine weitere Runde durch die kleine Fußgängerzone gemacht. Als wir jetzt wieder an der Kirche ankamen, wurde gerade der Sarg hinausgetragen mit einer Fahne vorneweg. Der Verstorbene muss wohl eine bedeutende Person gewesen sein. Unsere Geduld wurde weiter auf die Probe gestellt. Jetzt begann vor der Kirche eine Beileidszeremonie und die vielen Trauergäste versperrten weiter erfolgreich den Zugang zur Kirche. Wir haben uns auf eine Bank an der Kirche gesetzt und das Wegwischen der Tränen beobachtet. Nach längerer Wartezeit hatte sich der Zugang zur Kirche so weit gelichtet, dass wir glaubten, ohne pietätlos zu sein, uns durch die Leute durchschlängeln zu können. Das Warten hat sich gelohnt. Die Kirche hat, mal abgesehen von der Orgel, eine sehr wertvolle Ausstattung. Sowohl Kanzel wie auch der Altar stammen aus dem 17. Jahrhundert. Beide sind Zeugen mittelalterlicher Handwerkskünste. Sehr sehenswert. Interessant war aber auch die Blumenausstattung der Trauerfeier. Der Gang vom Turmzugang bis zum Chor war in der Mitte durch aneinandergereihte Blumengestecke belegt. Da liegt ja ein Vermögen auf dem Boden, aber es sieht auch sehr schön aus.
Bevor wir zurück sind zum Womo gefahren sind, waren wir noch im Kvickly und haben unsere Lebensmittelvorräte ergänzt. In der Zwischenzeit hatte sich der Himmel auch schon wieder zugezogen und mit dem Sonnenschein war es damit vorbei.

Mittwoch 19.06.2024

Heute in der Naht hatte es sich merklich abgekühlt. Beim Frühstück zeigte das Außenthermometer ganze 14°C. Also mal wieder lange Hosen anziehen. Durch den kalten Wind kam uns die Außentemperatur noch niedriger vor. Als wir am Middelaldercentret von unserem NIU gestiegen sind, waren wir auch durchgefroren. Da war der Gang in die Empfangshalle von dieser Anlage eine Wohltat. Für uns ist der Besuch heute eine Wiederholung, wir waren 2013 mit der Selektra hier. Ein Blick in den Zeitplan der Veranstaltungen signalisierte uns, dass wir zügig zu den Steinschleudermaschinen laufen müssen, da dort um 12:00 Uhr eine Vorführung stattfindet. Im Einsatz sind zwei große, hölzerne Steinschleudern, eine kleinere und eine große. Das war eine große Show unter Einbeziehung von Zuschauern, um die Steinschleudern zu spannen. Dann wurden tatsächlich Kugeln in den Guldborgsund abgeworfen. Wenn die das jeden Tag machen würden, ist der Guldborgsund bald zugeschüttet. Da sie hier aber Bälle verwenden, die wie Steinkugeln aussehen, gibt es dieses Problem nicht. Von diesem Bereich sind wir in das Dorfzentrum gelaufen und haben uns dort die Häuser mit ihren Inneneinrichtungen angesehen. Die Häuser sind keine umgesetzten Originale. Sie wurden alle nachgebaut und mit nachgemachten Gegenständen ausgestattet. Bei unserem ersten Besuch in 2013 wurde in den meisten Häusern gearbeitet. Fast für jedes Handwerk gab es Menschen, die vorgeführt haben, wie diese Handwerkskünste praktiziert wurden. Heute waren keine Leute vor Ort. Es war aber trotzdem wieder sehenswert. Durch die liebevolle Gestaltung des Innenlebens dieser Häuser kann man sich vorstellen, wie die Menschen damals gelebt haben. Es wurde nun Zeit zu dem Turnierplatz zu gehen, obwohl noch 20 Minuten bis zum Beginn der Ritterspiele waren, weil wir im überdachten Rang einen Platz haben wollten. Das war auch gut so, denn schon wenig Minuten nach dem wir uns hingesetzt haben, wurde es richtig voll. Eine dreiviertel Stunde lang konnten wir dann zwei konkurrierenden Rittern auf ihren Pferden zusehen. Es gab verschiedene Geschicklichkeitsaufgaben für die Ritter wie z. Bsp. das Zerschlagen eines Apfels mit dem Schwert beim Vorbeireiten und das Aufspießen von Trophäen mit der Lanze. Ein amüsierendes Spektakel, was sehr gut von einem Moderator erklärt wurde und das in Dänisch und in englischer Sprache. Nach diesem Spektakel ging es mit dem NIU zurück zu unserem Womo. Da wir morgen weiterfahren, haben wir ihn auch gleich verladen. Der Besuch des Middelaldercentret war wieder ein schönes Erlebnis.

Donnerstag 20.06.2024

Wir haben uns zu 07:00 Uhr den Wecker gestellt. Die Fähre haben wir für 10:45 Uhr gebucht. Die etwas über 50 km Entfernung sollten wir locker schaffen. Wir haben hier auch nichts entsorgt. Die Toilettenkassette habe ich schon gestern am Abend entleert. Den Stellplatz haben wir mit einem lachenden und einem weinenden Auge verlassen. Vom Umfeld her war das sicher einer der schönsten Stellplätze dieser Tour. Aber wir freuen uns natürlich heute wieder in Deutschland zu sein. Das fängt schon bei dem Euro als Zahlungsmittel an und endet auch bei der Sprache. Trotzdem war es hier sehr schön und wir werden mal wieder kommen.

Donnerstag 20.06.2024

Von Nykøbing ging es auf einer Landstraße westwärts auf die E47, die direkt nach Rødbyhavn führte. Beim Verlassen der Autobahn in Rødbyhavn gab es ein Schildergewirr, was wir nicht richtig verstanden haben. Die Fähre nach Puttgarden war zweimal in unterschiedliche Richtungen ausgewiesen und wir sind prompt dem falschen Schild gefolgt. Der Wirrwarr ist der Tunnelbaustelle geschuldet. Dadurch ist ein komplett neues Abfertigungsterminal entstanden, was unserem Navi auch nicht bekannt war. Im zweiten Anlauf haben wir es aber geschafft. Scandlines hatte uns gestern eine Mail geschickt mit Instruktionen für unser Verladen. Es gab eine Abfertigungsbude und eine Spur für VIP-Buchungen. Das wir eine Fährfahrt zu früh im Terminal waren, haben wir erst an der Abfertigungsbude gemerkt. Die nette Dame meinte aber gleich, dass das keine Rolle spielt. Sie meinte, das sagt uns gleich der Computer, ob es geht. Ja es geht, wir können die Fähre 09:45 Uhr nehmen. Auf der VIP-Spur konnten wir an einer endlos anmutenden Pkw und Womo Schlange vorbeifahren und sind direkt in die Fähre gefahren. Bis wir uns für den Deckbesuch angezogen haben, hatte die Fähre schon abgelegt. Die Fähre bietet viele Sitzplätze auch im Innenbereich und ein Bistro, sowie einen Shop, in dem man zollfrei einkaufen kann. Die Ostsee war sehr ruhig, was uns eine angenehme Überfahrt ermöglicht. Nach ca. 45 Minuten kamen wir schon in Puttgarden an. Das Verlassen der Fähre war ebenso reibungslos. Die Fehmarnsundbrücke ist leider zurzeit eine große Baustelle. Wir haben auf Anhieb den Stellplatz gefunden. In der Zwischenzeit haben wir dann aber erfahren, dass der Stellplatz zu dem angrenzenden Campingplatz gehört und alles über den Campingplatz abgewickelt werden muss. Dort bekommt man auch die Plätze zugewiesen, weil viele Plätze reserviert sind, aber nicht entsprechend gekennzeichnet sind. Wir haben nach Abstimmung mit der Rezeption eine Standfläche gefunden, wo wir unseren NIU problemlos aus der Garage bekommen und Fernsehempfang haben.
Nachdem unser Womo fertig für den Aufenthalt war, haben wir unseren Zwischenkaffee eingenommen. Danach haben wir einen Spaziergang gemacht. Direkt neben dem Stellplatzgelände wurde ein Einkaufszentrum hingebaut mit einem Bäcker und einem Norma-Discount. Da werde ich uns morgen in der Früh mit frischen Brötchen und Baguette versorgen. Nach der Besichtigung des Normamarktes sind wir zur Uferpromenade gelaufen und sind dort zum Bäcker Puck gelaufen. Der hat allerdings nur bis 13:00 Uhr geöffnet. Von da aus sind wir zurück zum Womo und haben unseren Nachmittagskaffee getrunken.

Freitag 21.06.2024

Für heute, den längsten Tag des Jahres 2024, hat der Wetterbericht eine dichte Wolkendecke prognostiziert. Allerdings wird die Regenwahrscheinlichkeit nur mit max. 40% sehr niedrig angegeben. Wir haben uns vorgenommen nur einen Spaziergang in Richtung der Steilküste zu machen. Genau zum Mittag als wir starten wollten fing es dann aber doch an zu regnen. Das Regenradar zeigte aber, das es sich nur um einen relativ kurzen Schauer handeln wird. Nach einer halben Stunde später haben wir einen zweiten Versuch unternommen. Dieses mal mit Regenschirmen ausgestattet. Wir sind in Richtung Südstrand gelaufen und dort die Uferpromenade in Richtung Norden gelaufen. Hier gibt es fast ausnahmslos nur Ferienwohnungen. Am Baustil lässt sich das Jahrzehnt der Erstellung erkennen. Der Strand hat hier sehr feinkörnigen Sand und scheint bei Touristen sehr beliebt zu sein. Die Bebauung geht, je weiter nördlich man kommt, immer mehr zu Einfamilienhäusern und Ferienbungalos über. Der sehr schmale Strand hat hier große Steine und ist zum Baden nicht mehr geeignet. Teilweise standen hier für uns skuril anmutende Häuser. Sie hatten kein Erdgeschoß und standen auf einem riesigen Stahlrahmen. Eine ziemlich steile Treppe führte außen hoch in die bewohnbare Etage. Jeweils zur Seeseite gibt es eine offene, balkonartige Terrasse. Ist der Aufbau auf Stelzen einem freien Meerblick geschuldet? Die Antwort kennt wohl nur der Architekt. Am Ende dieser Stelzenhaussiedlung sind wir auf einem kleinen, asphaltierten Weg in die freie Landschaft, weg vom Meer, abgebogen. Wiesen und Felder, eine himmlische Ruhe, mal abgesehen von intensivem Vogelgezwitscher. In einer Pferdekoppel lief ein farbenprächtiger Fasan herum. Kurz bevor wir wieder ein Bebauungsgebiet erreicht haben, fing es dann doch leicht an zu regnen. Als wir dann schweren Herzens unsere Regenschirme zum Einsatz gebracht haben, hörte es wieder auf. Wir haben schon nach wenigen Minuten Fußmarsch das EDEKA an der Hauptstraße erreicht. Dort haben wir für unser Abendbrot Hackmet mitgenommen. Bei Ankunft am Womo waren unsere Regenschirme dann auch schon wieder trocken. Das war ein schöner Spaziergang.

Sonnabend 22.06.2024

Gestern Abend und heute in der Nacht gab es noch einzelne Regenschauer. Auch beim Aufstehen war der Himmel komplett zugezogen und ansatzweise tröpfelte es immer mal zwischendurch vom Himmel. Ich habe uns vom Nahkauf wieder frische Brötchen zu 19 Cent besorgt. Unser Frühstück war wieder ein gelungener Start in den Tag.
Zeitnah nach dem Frühstück sind wir beide nochmals zusammen zum Nahkauf gelaufen, um uns für das Grillen heute Abend entsprechend auszustatten.
Nach unserem 11:00 Uhr Kaffee haben wir uns auf den NIU gesetzt und sind zu dem kleinen Ort Großenbroderfähre gefahren. Eine kleine Asphaltstraße führt bis dort hin. Das gesamte Gelände einschließlich des großen Sportboothafens, ist als Privatgelände gekennzeichnet und abgesperrt. Das Betreten mit Hunden ist nicht erlaubt. Wir haben unseren NIU auf den kleinen Pkw-Parkplatz abgestellt. Wir sind an dem Schild mit der Aufschrift privat, vorbeigegangen, bis fast an das Ende der östlichen Hafenmole. Dort habe ich die Drohne aufsteigen lassen und bin zur Fehmarnsundbrücke geflogen und habe Aufnahmen von ihr gemacht. Da der Wind sehr heftig war maulte die Drohne ständig, dass der Wind zu stark sei für eine sichere Rückkehr. Ich habe mir sowieso angewöhnt, bei stärkerem Wind zawr die automatische Landung einzuleiten, dann aber den Rest mit Hand ausführe, das ist mir sicherer. Von Großenbroderfähre sind wir ein Stück des Weges wieder zurückgefahren. Beim Abzweig zum Ferienhof Heinrichsruh, sind wir dann mit dem Ziel Großenbroder Steilküste eingebogen. Die Asphaltstraße endet allerdings am Ferienhof Heinrichsruh. Von da ab geht ein extrem matschiger Weg dann zur Steilküste. Das wollte ich unserem NIU nicht zu muten. Also haben wir wieder kehrt gemacht und sind den Weg nach Großenbroderfähre weiter zurück gefahren. Ein ganzes Stück vor Großenbrode sind wir in einen Weg eingebogen, der für Kfz`s gesperrt ist. Er ist aber asphaltiert und führte uns im Zickzack dann auch zur Steilküste. Da gab es sogar eine Bank mit Blick auf das Meer. Hier habe ich die Drohne nochmal aufsteigen lassen und Aufnahmen von der Steilküste gemacht. Allerdings ist der Absturz der Küste nur zwischen zwei bis 5 Meter hoch. Es ist aber ein sehr schönes Stück Natur. Durch die Drohne konnte ich das aus der Meeresperspektive aufnehmen. Nach dem Drohneneinsatz haben wir uns noch ein paar Minuten auf die Bank gesetzt und den tollen Blick auf die Ostsee genossen. Danach ging es zurück zum Womo. Hier haben wir gleich den NIU verladen, da es ja morgen weiter geht.
Nach dem Nachmittagskaffee habe ich einen Spaziergang durch den Campingplatz gemacht. Hier sind schätzungsweise mehr als 70% der Plätze Dauersteher. Auf diesen Plätzen sind die Caravans fest ans Wasser angeschlossen und an der Entwässerung. Die Vorzelte sind zwar aus Planen aber sehr massiv und überwiegend mit richtiger Eingangstür mit zusätzlichen Fliegengitter. Einfach faszinierend wie viele hier eigentlich aus dem Campingplatz einen Laubengarten mit Caravan gemacht haben.
Zum Abendbrot haben wir gegrillt und mit der Friteuse Pommes gemacht. Das war wieder ein leckeres Mahl und noch dazu preiswert.

Sonntag 23.06.2024

Die letzte Nacht, war die erste Nacht auf dieser Tour mit eher sommerlichen Nachttemperaturen von 15°C. Außerdem hat es auch nicht geregnet. Nach dem Frühstück haben wir unser Womo startklar gemacht. Die Benutzung der V+E war problemlos, weil sie auch sehr zweckmäßig gestaltet ist. Wir haben jetzt einen leeren Grauwassertank und einen vollen Trinkwassertank. Die Fäkalienkassette hatte ich schon vor dem Frühstück ausgeleert.

Sonntag 23.06.2024

Vom Stellplatz in Großenbrode ging es auf die L207 bzw. E47, die dann nahtlos, östlich von Heiligenhafen in die A1 übergeht. Der A1 sind wir bis kurz vor Scharbeutz erst verlassen haben. Der geplante Stellplatz, nahe vom Zentrum war komplett voll. Wir haben zwei Ehrenrunden gedreht und nichts Freies entdeckt. Die Eigentümerin hat keinen Überblick über die Belegung bzw. wer wann abreist. Sie meinte zu Susanne, wir können ja warten, ob noch jemand abreist. Das war uns aber zu blöd. Wir hatten auf der Hinfahrt einen Campingplatz namens Seepferdchen gesehen. Dahin sind wir zurückgefahren. Auf dem Vorplatz war das komplette Chaos ausgebrochen. Womos und Gespanne, die rein wollten kämpften gegen die, die den Platz verlassen wollten. Wir hatten großes Glück, wir bekamen den letzten freien Platz. Nach kurzer Wartezeit, unser Platz war noch nicht beräumt, konnten wir uns dann aber auf unserem Platz breit machen. Ist nicht der komfortabelste, aber wir haben einen geschützten Sitzbereich, Fernsehempfang und sogar einen eigenen Wasseranschluss.
Nach unserem 11:00 Uhr Kaffee haben wir uns zu einem ersten Stadtbummel aufgemacht. Ein Schild mit der Aufschrift zum Badestrand suggerierte uns einen kurzen Weg zum Strand. Als wir dann endlich am Strand waren, war man eigentlich schon reif für eine Pause. Wir sind auf der Uferpromenade zur Fußgängerzone der Innenstadt gelaufen. Hier tobte das Leben und man spürte das Mondäne dieses Ortes mit dem hochgelobten Sandstrand der Ostsee. Am beginnenden Kurpark sind wir dann umgedreht und haben den Rückweg begonnen. Im Womo angekommen, waren wir dann auch entsprechend kaputt. Ich bin sehr stolz auf meinen Sonnenschein, wie tapfer sie wieder läuft.

Montag 24.06.2024

Auch heute in der Nacht blieb es trocken. Als wir aufgestanden sind, war es sogar schon Wetter für kurze Hosen. Bei Sonnenschein sind wir gegen 11:30 Uhr mit dem NIU in das Zentrum von Scharbeutz gefahren und haben den NIU direkt neben der Touristeninfo abgestellt. Allerdings hatte sich der Himmel etwas zugezogen und den Fahrtwind haben wir noch als lausig kalt empfunden. Abgestiegen vom NIU, wurde es uns aber schnell wieder angenehm warm. Wir sind als erstes in die Touristeninfo gegangen und haben uns einen Stadtplan geben lassen. Danach sind wir einmal quer durch den Kurpark gelaufen. Eine sehr schöne Anlage mit teilweise exotischen Blumen mit sehr schönen Blüten. Danach ging es zur Strandpromenade in Richtung Timmendorf. Hier spürt man das mondäne Scharbeutz sehr deutlich. Es ist auch einfach schön, hier zu flanieren. Am Ende der Fußgängerzone sind wir wieder zurückgegangen, dieses Mal aber an der Häuserseite, wo die Geschäfte sind. Auf dieser Seite ist der Flanierspaß genauso. Das Meer sieht man von hier aus auch. Auf den Rückweg zum NIU haben wir ein Mitbringsel für Vivien-Sara und Mario gekauft. Ich habe mir zwei Mützen zum Schutz gegen die Sonne gekauft und Susanne eine gegen die Kälte. Mit dem NIU sind wir dann zum Womo gefahren, um unsere Sachen abzuladen. Für die anschließende Fahrt zum ALDI wollten wir einen leeren Koffer haben. Unser NAVI am NIU hat uns zielstrebig zu dem ausgesuchten ALDI geführt. Das Problem war nur, der ALDI wird umgebaut und wird erst am 29. wieder eröffnet. Allerdings sollte in 500 Meter Entfernung der Verkauf in einem Zelt während des Umbaues weiter gehen. Nachdem wir mehrmals hin und her gefahren sind und das Zelt nicht gefunden haben, sind wir zu dem ALDI in Timmendorf gefahren. Es ist dort direkt neben einem famila-Discount. Wir haben alles bekommen was wir haben wollten und das passte sogar alles in den Koffer vom NIU. Praktisch so ein Transportgerät. Das Navi hat uns wieder zielsicher zu unserem Womo zurückgebracht.

Dienstag 25.06.2024

Heute war es die Nacht über auch wieder trocken. Das ist damit schon der dritte Tag in Folge, an dem es nicht regnet. Das Wetter will uns anscheinend in der letzten Woche noch etwas entschädigen. Als wir aufgestanden sind, schien die Sonne aus einem fast wolkenlosen Himmel und das Außenthermometer zeigte schon 18°C. Beste Voraussetzungen für unseren geplanten Ausflug nach Neustadt in Holstein. Gegen 11:30 Uhr sind wir dann auch gestartet, jetzt waren schon 21°C. Unser Weg nach Neustadt in Holstein führte uns auf der Uferstraße durch Haffkrug und durch Sierksdorf, dort vorbei am Hansapark, den Vergnügungspark im Norden. Die Fahrt entlang der Uferstraße haben wir genossen. Sie bietet fast immer freien Blick auf die Ostsee. Hinter dem Hansapark geht es ein Stück durch die Landschaft ohne Seeblick, dann erreicht man aber auch schon Neustadt. Wir haben unseren NIU am Museumshafen abgestellt. Hier ist auch die Touristeninformation untergebracht. Dort haben wir uns einen Stadtplan geholt und sind eingetaucht in die Altstadt von Neustadt oder besser, dass was davon übriggeblieben ist. Es gibt leider nur noch wenige alte Fischerhäuser und die sind nicht gut gepflegt. Um den Marktplatz herum stammen die meisten Häuser aus dem 20. Jahrhundert. Das Rathaus ähnelt einem Herrenhaus, mit neoklassizistischem Eingangsportal, aber auch renovierungsbedürftig. Ein Highlight ist die Stadtkirche mit ihrer überwiegend gotischer Bauform. Prunkstück ist der barocke Altar aus dem 17. Jahrhundert. Aber auch die Kanzel, sie ist das älteste Ausstattungsteil, weist hohe Handwerkskunst auf. Sie entstand im 16. Jahrhundert. An der Südempore gibt es eine geschlossene Loge. Von der Kirche, quer über den Marktplatz sind wir zu dem Kremper Tor gelaufen. Hier gibt es mehrere historische Gebäude. In einem befindet sich das Museum Zeittor. In diesem Museum steht im Vordergrund, Geschichte zu erleben. Von dem Tor aus sind wir hinunter zum Ufer des Binnensees gelaufen und an dessen Uferpromenade, vorbei am historischen Kornspeicher, zurück zum Museumshafen. Bevor wir aber zum NIU gegangen sind haben wir auf der Westseite von Neustadt uns die Anlage Hospital zum heiligen Geist mit der Heiligeistkapelle angesehen. Kapelle und Museum kann man leider nur nach vorheriger Absprache besichtigen. Von hier aus ging es zurück zum NIU. Unser Navi am NIU hat uns zielsicher wieder zu unserem Womo zurückgeführt. Auf dem Weg haben wir in Sierksdorf bei einem Bäcker Kuchen für den Nachmittagskaffee mitgenommen.
Zum Abend haben wir die Cevapcici aus dem ALDI gegrillt und dazu gab es wieder Pommes. Das war wieder ein sehr schöner Tag und man spürt nun sogar schon etwas den Sommer.

Mittwoch 26.06.2024

Nach einer milden Nacht sind wir heute bei strahlendem Himmel aufgestanden. Nach dem Frühstück haben wir unser Womo startklar gemacht. Wasser haben wir mit unserem längeren Schlauch direkt am Platz gebunkert. Grauwasser haben wir am Bodeneinlass bei der Rezeption abgelassen. Während das Grauwasser ablief, habe ich am Sanitärgebäude die Fäkalienkassette entleert. Susanne hat den Strom abgerechnet. Wir haben 8 kWh verbraucht. Für 2x NIU aufladen und die Bordbatterien auf 100% zu bringen hält sich das in Grenzen.

Mittwoch 26.06.2024

Wenige Kilometer außerhalb von Scharbeutz haben wir die A1 erreicht. Wir sind in Richtung Lübeck auf sie aufgefahren. Unser Navi wollte den kürzeren Weg durch den Tunnel nehmen, da der aber Mautpflichtig ist und fast 10,-€ dafür fällig werden, haben wir uns für den ca. 20 km längeren Weg entschieden. Dadurch entstehen Mehrkosten an Sprit von ca. 4,-€. Das ist immer noch preiswerter. Also sind wir auf der A1 geblieben, bis sie kurz hinter Schönbrocken die A20 kreuzt. Hier sind wir auf die A20 und sind bis Upahl, das ist südlich von Grevesmühlen auf ihr geblieben. Von da ab sind wir auf der L03 bis etwas westlich von Schwerin gefahren. Da ging es dann hinein in die Stadt Schwerin. Das Navi hat uns treffsicher zu dem geplanten Stellplatz gebracht. Von den vier angebotenen Stellplätzen waren noch drei frei. Unsere Befürchtung, dass alle Plätze besetzt sind, war also umsonst. Wir haben uns so hingestellt, dass wir unseren NIU problemlos ab- und aufladen können. Beim Aufrüsten unseres Womos für das Stehen, haben wir erstmal gemerkt, wie warm es draußen schon ist. Während der Fahrt hat die Klimaanlage schon für angenehme Temperaturen gesorgt. Die Außentemperatur betrug jetzt schon 28°C. Damit war das schon mal der wärmste Tag dieser Tour.
Nach unserem Zwischenkaffee sind wir zu einem Spaziergang in die Altstadt aufgebrochen. Erstes Ziel war der Bäcker im Bahnhof. Zu unserer großen Enttäuschung ist das ein Junge Bäcker. Der hat nur die Roggenbrötchen, die uns nicht gut schmecken und noch zu allem Überdruss mit 52 Cent zu teuer sind. Dort werde ich definitiv morgen keine Brötchen holen. Vom Bahnhof aus war unser nächstes Ziel die Touristeninfo am Marktplatz. Dazu sind wir auf der Uferpromenade des Pfaffenteiches zur Fußgängerzone gegangen und haben den Marktplatz erreicht. Die Touristeninfo war leicht zu finden, da sie sehr gut ausgeschildert ist. Dort haben wir uns mit neuesten Unterlagen versorgt. Damit können wir die Unterlagen von 2015 aussortieren. Vom Marktplatz, auf dem heute auch wirklich Markt war, sind wir in Richtung Marienplatz gelaufen. An einer italienischen Eisdiele haben wir uns dann jeder 2 Kugeln Eis gegönnt. Bei einem Kugelpreis von 2,-€ muss man tatsächlich schon von gönnen sprechen. Am Marienplatz sind wir in die Marienplatz-Galerie gegangen und haben uns bei dm mit Haushaltstüchern versorgt. Von da aus ging es im Zickzack zurück zum Bahnhof und damit zum Womo. Das war in der Zwischenzeit mit 38°C gut aufgeheizt. Da wir aber in unserer Sitzecke an drei Seiten die Fenster öffnen können, zieht die Dämse schnell weg.

Donnerstag 27.06.2024

Heute Nacht haben wir das erste Mal in diesem Jahr über Nacht die Dachluken offen gehabt. Die tiefste der Nacht war mit 18°C schon sommerlich. Da der Wetterbericht für heute Nachmittag Gewitter vorhergesagt hat, haben wir uns zeitnah nach dem Frühstück auf den Weg zum Schloss gemacht. Plan für heute ist ja das Schloss und Altstadt. Unterwegs haben wir überall die Aktivitäten für den Aufbau der Buden für das am Wochenende anstehende Schlossfest beobachtet. Der Platz vor dem Schloss ist abgesperrt durch Polizei und Bundeswehr. Da stehen einige Kriegsfahrzeuge der Bundeswehr auf dem Platz. Wir sind zielstrebig in das Schloss gegangen. Der Eingang zum Museum ist von der Gartenpforte aus. Am Start durch die Räume gab es wieder eine Diskussion über meinen Gimbalgriff von der GoPro. Der wird immer als Stativ angesehen und dann muss man die Aufsichtsleute immer erst davon überzeugen, dass es sich nicht um ein Stativ handelt. In Dänemark gab es bei dem Rundgang durch das Schloss Rosenborg ganze zwei Aufsichtsleute bei dem gesamten Rundgang durch das Schloss. Hier sitzt in jedem Raum eine Person. Die Räume waren aber sehr interessant. Prunkt, wohin das Auge schaut. Bevor wir in den Burggarten gegangen sind, dass ist der Park auf der Schlossinsel, haben wir noch einen Abstecher in den Schlosspark gemacht. Der ist allerdings sehr weitläufig. In der Zwischenzeit hatten wir 32°C und wir haben gemerkt, dass unsere Kräfte schwinden. Eigentlich wollten wir ja heute auch noch die Altstadt durchkämmen. Da haben wir uns aber nun entschieden, dass morgen zu machen und damit den Ausflug zu dem Freilandmuseum für dieses Mal zu streichen. Vom Schlosspark sind wir zurück zum Burggarten. Ein besonderes Highlight ist in ihm der Bereich der Orangerie. Eine sehenswerte Gartenanlage, ausgesprochen romantisch.
Die Schlosskirche, die sehr sehenswert ist, kann man leider nur im Rahmen einer Führung besichtigen. Wieder am Vorplatz vom Schloss angekommen, hat sich auf dem abgesperrten Bereich einiges an Militär aufgebaut. Eine Polizistin hat uns informiert, dass es hier um 13:00 Uhr eine Parade zu Ehren der Soldaten, die im Auslandeinsatz waren, stattfinden soll. Wir haben unseren Weg heimwärts fortgesetzt. Am Womo angekommen zeigte Susannes Fitnesuhr auch schon wieder mehr als 8.000 Schritte. Da ist sie dann wohl auch genug gelaufen. Wenn jetzt noch die Altstadt dazu käme, das wäre dann schon wieder Stress. Unser Womo war gut aufgeheizt, was dazu führte, dass alles was zu öffnen ging, aufgemacht wurde.
Die große Gewitterwarnung ist bei uns glücklicherweise nur eine Warnung geblieben. Außer Donner, einigen Böen und ein paar Wassertropfen, ist nichts passiert. Aber immerhin hat es sich auf 25°C abgekühlt. Das ist jetzt schon Mal viel angenehmer.
Gegen Abend hat es dann aber doch noch einige Male kräftig geschüttet.

Freitag 28.06.2024

Heute in der Nacht gab es noch einige Regenschauer, aber keine Gewitter. Als wir aufgestanden sind, hatten wir schon wieder 20°C. Für unseren anstehenden Altstadtspaziergang lassen wir uns noch etwas Zeit.
Gegen 12:00 Uhr sind wir dann gestartet. Der Himmel war bedeckt, aber es waren schon wieder 22°C. Es wehte allerdings ein bisschen Wind und dadurch hat man das gar nicht so warm empfunden. Wir sind vom Stellplatz aus direkt zum Nordufer vom Pfaffenteich gelaufen. Erstes interessantes Gebäude ist dort das historische Elektrizitätswerk, was heute das Mecklenburgische Staatstheater beheimatet. Ein sehr interessantes Gebäude. Wenn man bedenkt, dass es mal nur für ein Elektrizitätswerk gebaut wurde. Unmittelbar hinter dem E-Werk betritt man den Schweinemarkt und befindet sich damit in der sogenannten Schelfstadt. Sie wurde bereits am Beginn des Mittelalters als Neustadt bezeichnet und ist geschichtlich damit der jüngste Bereich von Schwerin, aber verfügt heute über den höchsten Bestand an historischen Bürgerhäusern. Mit dem Beginn der DDR-Zeit war dieser Stadtteil dem Verfall preisgegeben. Eine Bürgerinitiative, Architekten, Denkmalpfleger, Fotografen und die Tatsache, dass Ende der 1980er Jahre selbst das Geld für Abbrucharbeiten fehlte, retteten die architektonisch wertvolle Schelfstadt und bewahrten sie vor einem großflächigen Abriss und der Errichtung von Plattenbauten, wie dies zum Beispiel um 1970 auf dem Großen Moor in der Altstadt geschah. Seit der Wende wurde die Schelfstadt grundlegend saniert und 1991 ein Sanierungsgebiet mit 340 Gebäuden und mehr als 1000 Wohnungen ausgewiesen. Wir haben uns heute an dem sehr guten Zustand und an dem romantischen Flair dieser alten Häuser erfreut. Ein Juwel der Schelfstadt ist die Schelfkirche oder auch St. Nikolai. Sie verfügt über ein Querschiff und beherbergt unter dem Chor die Grablege des Mecklenburg-Schweriner Herzoghauses. Bei unserer Anwesenheit gab es einen Gitarrenspieler, der im Chor der Kirche gesungen hat. Hörte sich gar nicht so schlecht an. Nach dem Kirchenbesuch ging es vorbei an dem Neustädtischen Palais zum Dom. Weithin sichtbar ist der Glockenturm. Er ist mit seinen 117,5 m der höchste Kirchturm Ostdeutschlands. Auch das Innere hat viele Besonderheiten zu bieten. Im Umlauf des Chores gibt es mehrere Grablegen. Das Langschiff hat eine Innenhöhe von 26,5 Meter und ist 105 Meter lang. Man kommt sich darin schon etwas verloren vor. Unser Aufenthalt im Dom wurde durch das Klingeln unserer Handys dominiert. Sicherheit Nord wollte uns mitteilen, dass der nächtliche Sicherheitsanruf seit mehreren Tagen ausfällt. Weil sie uns nicht gleich erreicht haben, wurde dann noch Jörg angerufen, der dann wiederum Susanne anrufen wollte. Peinlich, weil der Klingelton durch den ganzen Dom dringt. Wir sind dann hinausgegangen, um das Problem zu klären. Weiter ging es dann zum Markt. Dort dominiert das sogenannte Säulengebäude, eine ehemalige Markthalle. Vom Markt sind wir zurück zum Pfaffenteich. Dieses Mal an das Südufer mit der Fontäne. Auf dem Weg dorthin haben wir uns mit Brötchen und Kuchen versorgt. In einem Fleischerladen haben wir Mett für heute Abend besorgt. Laut Susanne war das, das billigste Mett seit langem. Für über 300 g haben wir unter 3,-€ gezahlt. Bevor wir über den Bahnhofsplatz zurück zum Womo gegangen sind, war ich noch in der Paulskirche. Die war eigentlich nicht geöffnet, da aber gerade jemand sauber gemacht hat, hat er mich eingelassen. Die Kirche hat nichts Aufregendes, außer der komplett aus Holz bestehenden seitlichen Emporen. Susanne hat sich diese Kirche erspart. Der Zugang war mit Treppen verbunden, da die Kirche auf einer kleinen Anhöhe liegt. Im Womo angekommen, war es Zeit für unseren Nachmittagskaffee, der gleichzeitig auch der letzte im Womo auf dieser Tour war.

Samstag 29.06.2024

Wir hatten bereits gestern Abend einige Sachen schon startklar für die letzte Fahrt von dieser Tour gemacht. Da war es heute nach dem Frühstück auch reine Routine unser Womo startklar zu machen. Wir haben an der Entsorgung unser Grauwasser abgelassen und die Fäkalienkassette entleert und Frischwasser gebunkert. Susanne hat unsere Aufenthaltsgebühren in der Zwischenzeit bezahlt.

Sonnabend 29.06.29

Von Schwerin aus hat uns unser Navi den Weg zur A14 gewiesen. An einer Baustelle haben wir uns verfahren, was dann aber nur ca. 7km Umweg ergab. Die A14 sind wir südlich in Richtung Ludwigslust gefahren bis sie die A24 kreuzt. Dort sind wir auf die A24 eingeschwenkt auf der wir bis zur A10, dem Berliner Ring gefahren sind. Bei Nauen sind wir dann auf die B5 gefahren und über Falkensee hinein nach Spandau. Das Tor zu dem Lagergelände wollte uns erst nicht hinein lassen, weil ich den Code nicht mehr richtig in Erinnerung hatte. Aber über unsere Homepage haben wir den richtigen Code gefunden. Unsere Standfläche ist nicht all zu üppig bemessen. Rückwärts das Womo dort einparken ist nicht ganz so einfach. Ich habe unseren BMW aus der Tiefgarage geholt und relativ schnell war unser Womo beräumt. In unsere Wohnung war es gut warm, aber bei 29°C Außentemperatur auch kein Wunder.

Resümee der Reise    --- 💖 ---

Plan/Ist: 💖 Es gab nur eine einzige Abweichung auf der ganzen Tour.

Wettersituation: 😓 Das Wetter war naß und für die Jahreszeit viel zu kühl.

Technik: 💖 Wir hatten keinerlei Ausfälle.

Gesundheit: 💖 Susannes Fuß hat gut durchgehalten. Auch ihre Rückenprobleme tauchten kaum auf.

Verkehrssituation: 😍 Wir hatten auf der gesamten Tour nur einen Stau.

Stellplatzsituation: 😍 Es gab nur wenige Abweichungen zu den vorhandenen Informationen.